Im Rückspiel, dass in Lausanne stattfand, gewann man mit 2:0. Beide Treffer bereitete ebenfalls Jonas vor.

Dann traf man in der Play-off-Runde auf Borussia Dortmund. Ausgerechnet ein Klub aus der Heimat von Jonas. Die Favoritenrollen sind hier klar verteilt. Dortmund der klare Favorit, Fredericia der klare Außenseiter. Jonas als deutscher Akteur in Reihen der Jüten war bei ein paar deutschen Medien natürlich Ansprechpartner Nummer eins. Hierbei stellte er klar, dass Dortmund Favorit sei, jedoch Fredericia keineswegs chancenlos.

In der Tat: Im Dortmunder Signal-Iduna-Park, Austragungsort des Hinspiels, ließ Fredericia keineswegs drauf andeuten, dass sie Außenseiter sind. Im Gegenteil. Sie wurden für Dortmund, dass Topspieler wie Lucas Barrios, Shinji Kagawa oder Mario Götze hatte, ein sehr unangenehmer Gegner. Jonas & Co. ließen Dortmund keine Räume übrig. Und sie kamen auch zu einigen guten Chancen. Jonas hatte einer dieser Möglichkeiten. In der 77. Minute vergab er, vor den Augen seiner Eltern, die aus Castrop-Rauxel angereist waren, freistehend vor Weidelfeller. Und er half auch in der Defensive mit. In der vierten Minute der Nachspielzeit blockte er einen Schuss von Lewandowski auf dem Elfmeterpunkt.

So blieb es am Ende bei einem 0:0. Dadurch träumte ganz Fredericia von der erstmaligen Teilnahme am Europapokal. Das Rückspiel wurde nun zum Spiel des Jahres auserkoren. Aufgrund des hohen Zuschauderdrangs wurde gar über eine Verlegung des Spiels nachgedacht; weder das Stadion in Fredericia, noch das Stadion in Vejle genügten den Ansprüchen. Am Ende wurde das Spiel in Aarhus ausgetragen. Im Rückspiel zeigte sich Fredericia wie im Hinspiel.

Und in der 66. Minute war es soweit. Nach einer Flanke von Sanel Kapidzic machte Jonas das 1:0 für den FC Fredericia. Vier Minuten später legte Fredericia nach. Nach einer Ecke von Jonas traf Kapidzic zum 2:0. Damit war die Partie praktisch entschieden. Von Dortmund kam kaum noch eine Gegenwehr. Nach 90 Minuten war die Sensation perfekt. Der FC Fredericia besiegt den Bundesligisten aus Dortmund und zieht zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die Gruppenphase der Europa League ein. Der BVB wurde in den deutschen Medien mit Hohn und Spott bedacht. Die Boulevardzeitung "Bild" titelte "0:2 in Dänemark: Dortmund blamiert sich in Jütland". Die Sportplattform titelte "Ruhrpott-Junge aus Castrop-Rauxel leitet das Ausscheiden des BVB ein". Jürgen Klopp, BVB-Trainer, lobte danach Jonas Andersen in den höchsten Tönen.

Einen Tag später wurde dann ausgelost. Fredericia bekam mit Paris Saint-Germain, dem FC Sevilla und Karpaty Lemberg sehr harte Gegner. In der Zwischenzeit machten sie in der Liga da weiter, wo sie in der Vorsaison aufgehört hatten. Am 16. September 2010 bestreiteten sie ihr erstes Europapokalspiel ihrer Vereinsgeschichte. Und es war das erste Europapokalspiel für Jonas.

Gegen Karpaty Lemberg gewann die Mannschaft, auch dank Jonas, mit 3:1. Auch vor den Favoriten aus Sevilla und Paris machten die Jüten, die ihre Spiele in Aarhus austrugen, keinen Halt. Gegen Sevilla gabs ein 1:1 und gegen Paris ein 2:0. Auswärts, in Paris, gewannen Jonas und Fredericia mit 3:1. Fredericia und Jonas gewannen in den letzten beiden Spielen, in Aarhus gegen Lemberg und in Andalusien gegen Sevilla, jeweils mit 2:0. Am Ende gab es den ersten Tabellenplatz - vor Paris Saint-Germain. Wenn jemand vor einem Jahr gesagt hätte, dass Jonas mit Fredericia in der EL-Qualifikation Borussia Dortmund rauswirft und in der Gruppenphase gegen PSG und FC Sevilla rauswirft, hätte man ihn für verrückt erklärt.

Deutsche Klubs bekundeten in der Winterpause ein Interesse an Jonas Andersen. Am Ende machte der Lieblingsklub Hamburger SV das Rennen, es wurde ein Vertrag bis 2015 unterschrieben. Für Jonas, der in Fredericia noch einen Vertrag bis 2012 besaß, wurde eine Ablösesumme von 1,5 Millionen Euro überwiesen!!!!

Im Sechzehntelfinale ging es gegen den FC Porto. Und auch diese konnte man eliminieren. Im Hinspiel gab es ein 0:0. Das Rückspiel endete 1:1. Jonas schoss in der 29. Minute das 1:0. Im Achtelfinale traf man dann auf den ZSKA Moskau. Im Hinspiel, in Moskau, errang man ein 1:1. Und Jonas bereitete hierbei das 1:1 durch Jesper Luth vor. Das Ergebnis im Rückspiel hieß ebenfalls 1:1; Jonas traf hierbei zum 1:1. Und nun ging es in die Verlängerung. Ein Konter von Jonas führte eine Entscheidung zugunsten des FC Fredericia ein. Dadurch traf man im Viertelfinale auf den Stadtrivalen Spartak Moskau. Im Hinspiel, in Aarhus, gab es ein 1:1, bei der Jonas das 1:0 markierte. Das Rückspiel, in Moskau, verlor man jedoch unglücklich mit 1:3.

Somit endete eine alles in allem überragende Europapokal-Saison des FC Fredericia. In der Zwischenzeit forderten dänische Medien die Nominierung von Jonas, der sowohl die deutsche als auch die dänische Staatsbürgerschaft besitzt, für die dänische Nationalmannschaft. In der Liga wurden sie, auch dank eines Jonas, Vize-Meister.

Sein letztes Spiel für Fredericia machte er am 29. Mai 2011, dem letzten Spieltag. Beim 2:2 gegen Odense BK machte er zwei Treffer. Nach dem Spiel wurde er mit Sprechchören verabschiedet. Jonas musste natürlich ein paar Tränen vergießen.

Seit dem 1. Juli 2011 steht Jonas im Diensten des Hamburger SV.

Mal sehen, was aus seiner Karriere wird.

PS: Diese Karriere ist fiktiv!