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06.10.2011 um 18:46 Uhr
Fortress Arsené I
Einleitung

Vor einigen Tagen habe ich einen Podcast im Netz gefunden (aufgenommen nach dem Spiel bei Tottenham), in welchem auf die momentane Situation Arsenal’s Bezug genommen wird. Neben den zwei Moderatoren war ein Gast eingeladen, der vor Kurzem ein Buch zum Thema Arsenal geschrieben hat.
Dieser Gast war Alex Fynn, ein versierter Autor und laut eigener Aussage guter Bekannter von Arsené Wenger und David Dein. Das Buch, in dem das meiste was ich gleich wiedergebe steht heißt „Arsénal – The making of a modern Superclub" und ist u.A. bei Amazon erhältlich für rund 11 Euro (exkl. Versand).

Der Podcast sowie das Buch sind natürlich in Englisch gehalten, weshalb ich folgend versuchen werde, den Inhalt so gut es geht auf Deutsch wiederzugeben. Daher kann es möglich sein, dass fließende Übergänge zwischen gewissen Absätzen fehlen, worauf ich im Voraus hinweise.

Nun denn……..


Problem Wenger

Der Podcast beginnt mit der wohl fragilsten Thematik innerhalb der Fans – die des Managers. Alex Flynn versucht neben Fakten auch „Entschuldigungen" anzubringen, warum Wenger wie genau in der Vergangenheit gehandelt hat.
Das Ganze nimmt seinen Anfang im Jahre 2007, als sein bester Freund und Arbeitskollege David Dein den Klub verließ (zum Thema Dein siehe unten).
Nachdem Dein mitgeteilt wurde, dass er nicht mehr erwünscht ist (hatte mit seinen Bemühungen einen Investor in den Klub zu bringen zu tun) und er dies Wenger mitgeteilt hat, spielte Wenger mit dem Gedanken den Klub zu verlassen. Dies riet ihm Dein jedoch ab, da der Schaden für den Klub mit dem Verlust Wengers noch größer gewesen wäre, als durch Dein’s Abgang.

Dies resultierte dann darin, dass Wenger mehr Macht innerhalb des Klubs erhielt und sich so zu einer Art Alleinverantwortlichen für alle sportlichen Belange entwickelte – mit allen Vor- und Nachteilen.

Die erste Saison danach verlief recht gut, das Team war stark und man konnte nach zwei schwachen Saisons zuvor ein Lebenszeichen von sich geben, aber das währte nicht lange.

Es ist der Sommer 2008, der Wenger einen weiteren gewaltigen Dämpfer verpasst. Zum Einen brach sein mühsam aufgebautes Team quasi auseinander (Hleb und Flamini verließen den Klub), und zum Anderen etablierte sich ein weiterer Rich-Club in der Liga, diesesmal Manchester City, was besonders ab 2009 einen starken Einfluss auf die Art und Weise des Managements von Wenger bei Arsenal haben sollte.
Wer weiß, wie Wenger zu diesem Thema steht (Financial Doping) wird seine folgende Reaktion besser nachvollziehen können, speziell im Nachhinein. Folge dieses Sommers war (und speziell des Sommers danach, als die Investoren aus Dubai nach Manchester kamen) laut Fynn, dass Wenger noch stärker auf die eigene Jugend gesetzt hat weil er im Transfermarkt durch die verstärkte Konkurrenz langfristig einfach kein Licht sah – dies aber zum Teil auch eine Art Trotzreaktion seitens Wengers war.

Nachdem die folgende Saison eher enttäuschend verlief kam es darauffolgend noch dicker aus Sicht Wengers. Im Mai beim jährlichen Meeting des Arsenal Supporter’s Trust, wo Wenger und der Sportdirektor (nun Ivan Gazidis) als Klubverantwortliche vor Ort waren und den Fans Rede und Antwort gestellt haben, kam es zum Eklat.
Wenger wurde von den Fans für das Transferfenster im Sommer kritisiert sowie für die äußerst dürftige Leistung in der Premier League Saison (u.A. wurde ihm die Verpflichtung von Silvestre angekreidet).
Dies war zum ersten Mal der Zeitpunkt an dem Wenger offen kritisiert wurde, und anschließend sogar mit dem Gedanken gespielt haben soll, Arsenal zu verlassen (wie die Medien berichteten).

Als Folge dessen, mied Wenger in Zukunft solche ‚Sessions‘ , da er sich so jeglicher Art von Kritik entziehen wollte um nicht endgültig einer Kurzschlussreaktion zu verfallen, wie knapp im Jahre 2009.
Im darauffolgenden Sommer 2009 kam das nächste schwer zu verdauende Ereignis auf ihn zu: Sein Vater verstarb. Für Wenger ein Schicksalsschlag, der nur schwer zu verdauen war, da er eine enge Beziehung zu seiner Familie unterhält.

Dies, kombiniert mit den beruflichen Schwierigkeiten, sei es Misserfolg oder nicht vorhandene Chancengleichheit durch Zustrom von Investoren, familiäre Angelegenheiten sowie der fortschreitende Verlust von Vertrauen der eigenen Fans haben ihm stark zugesetzt, so Fynn.

Leider kamen noch weitere Schwierigkeiten auf Wenger zu, neben den sportlichen. Nur ein Jahr später verlor er im Sommer auch seinen zweiten Elternteil, seine Mutter. Das hat ihn besonders hart getroffen, da die Beziehung zu seiner Mutter sehr stark gewesen sein soll, so Fynn.
Aus diesen Rückschlägen entwickelte sich bei Wenger eine Art „Die Welt ist gegen mich" Komplex, der sich besonders stark in seinen Handlungen betreffend Arsenal manifestierte, speziell in Form von Sturheit, laut Fynn.

Neben der Sturheit wird auch noch auf Wenger’s mangelndes taktisches Verständnis im Podcast eingegangen. Besonders beim Tottenham Spiel hat man gesehen, dass Wenger taktisch oft ziemlich fragwürdige Entscheidungen trifft, woraus u.A. ein stürmender IV resultiert (ohne Änderung der Taktik auf lange Bälle), anstelle eines neuen zweiten Stürmers auf dem Spielfeld.
Hinzu kommen seine eigenartigen Auffassungen von Stürmern die RA spielen müssen (Bendtner) oder ZOMs die LA spielen müssen (Arshavin). Fynn führt weiter aus, dass Wenger während eines Gesprächs mit ihm oft irritiert ob der Fragestellungen taktischer Natur war, und dass Fynn ihm taktische Inkompetenz vorwirft („Arsené, you’re not very good at tactics").

Diese Thematik wurde dann nicht weiter besprochen, da innerhalb der Gesprächspartner des Podcasts ein Konsens darüber bestanden hat, und daher auch kaum Gegenargumente vorhanden waren – dennoch verlief dieser Podcast alles andere als Anti-Wenger mäßig, sondern doch recht neutral, da auch äußere negative Einflüsse wie jene familiärer Natur (darunter auch z.B. ein Umzug innerhalb Londons bedingt durch einen Einbruch) in die Konversation eingeflossen sind.

Part II
Aufrufe: 5571 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 4 | Erstellt:06.10.2011
ø 10.0
KOMMENTARE
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Gunner4ever
MODERATOR
06.10.2011 | 18:49 Uhr
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06.10.2011 | 18:49 Uhr
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Kommentare/Kritik/Anregungen unter Abschnitt III.
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