20.04.2012 um 12:13 Uhr
Eine Legende geht
ES läuft die 46. Spielminute. Er spielt den Ball am Sechzehner zu seinem Mitspieler und läuft in den Strafraum. Er bekommt den Ball hoch in den Lauf gespielt und nimmt ihn gekonnt mit, während er dem Verteidiger entwischt. Der Torwart kommt heraus, um den Winkel zu verkürzen, doch der Ballführende streichelt den Ball mit der linken Fußsohle am Keeper rechts vorbei und schiebt den Ball mit rechts in das Tor. Es ist ein Moment, der die Genialität eines Spielers zeigt, der vor knapp 2 Jahren als Sturmlegende der königlichen Madrilenen zu den Königsblauen gewechselt ist. Doch es sind nicht nur diese besonderen Momente wie der Treffer zur 2:0 Führung im Heimspiel gegen Hannover, es ist das gesamte Auftreten Raúls auf und neben dem Platz, das Anhänger der Knappen und sogar Fans anderer Vereine begeistert.
Am Donnerstag, den 19.04., hat Raúl nun seinen Abschied von Schalke und Europa bekannt gegeben. Diese Entscheidung trifft viele Schalkefans sicher schmerzhaft, da sie auf eine mögliche Verlängerung gehofft haben. Doch so schmerzhaft es auch ist, muss man seine Entscheidung respektieren und sollte vor allem erkennen, dass es ein korrekter Abschluss zweier perfekter Jahre ist, in den Raúl den Mythos erfolgreich geprägt hat. Sei es mit unvergessenen Toren, dem Erreichen des Halbfinals in der Championsleague oder dem Pokaltriumph!
So glanzvoll die zwei Jahre auch gewesen sind, stellen sich die konigsblauen Fans nun die Frage, wie es ohne Raúl in der nächsten Saison weitergeht. Im folgenden Abschnitt möchte ich einen kleinen Ausblick in die Chancen und Risiken geben, die sich mit dem Weggang des Weltstars verbinden lassen.
Wie war es bisher?
Die Offensive bestehend aus Huntelaar, Raúl, Draxler, Farfan und Holtby als spielstarkem Sechser steht nicht nur aufgrund 48 Tore für Torgefahr. Schalke besitzt mit Huntelaar und Raul mit 38 Toren das erfolgreichste Sturmduo der Bundesliga. Die Offensive hat in dieser Saison durchaus überzeugt. Mittendrin natürlich Raúl. Der Spanier hat 5 direkte Vorlagen gegeben, diese Anzahl täuscht jedoch darüber hinweg wie oft er wirklich an den Toren beteiligt war. Häufig war er der Taktgeber in der Offensive, hat den entscheidenden Pass auf den Vorlagengeber gespielt und auch mit seiner beeindruckenden Ballkontrolle und Passgenauigkeit einen immensen Anteil an der Spielweise der Mannschaft gehabt.
So mancher sah gerade in den Topspielen der Liga den Nachteil darin, dass das Spiel manchmal nur über ihn lief. Denn in den Spielen gegen die Dortmunder, Bayern oder Gladbacher fehlte es häufig an einer geschlossenen Mannschaftsleistung, die man in solchen Spielen benötigt.
Was ändert sich?
Mit Raúl und Farfan verlassen zwei Topspieler das Team. Hinter Topscorer Huntelaar steht für die nächste Saison ein Fragezeichen. Die Verhandlungen mit Huntelaar sind sicher nicht einfach, doch Horst Heldt täte nach den beiden Abgängen gut daran zumindest den Hunter zu halten.
Obasi ist wohl für die Farfan Position geplant, doch seit seinem Wechsel im Winter konnte er bislang nicht überzeugen. So fällt der Blick besonders auf die Jugend als Hoffnungsträger: Holtby, Draxler und Pukki.
Holtby hat als Taktgeber in Bochum,Mainz und der U21 sowohl im defensiven Mittelfeld als auch hinter den Spitzen agiert . Mit seiner feinen Technik, guten Übersicht und Passgenauigkeit kommt er am ehesten als Raúl Nachfolger hinter den Stürmern und als Taktgeber der Offensive in Frage. Draxler bleibt wohl auf dem linken Flügel, er hat sich in seiner ersten kompletten Saison als Profi weiterentwickelt und hat einen guten Antritt für Flügelläufe. Er muss im Abschluss noch kaltschnäuziger werden und mehr in der Defensive mitarbeiten, aber er hat sich in dieser Saison gut weiterentwickelt. Und dann wäre da noch der schnelle Finne Teemu Pukki. In seinen wenigen Bundesligaeinssätzen wusste er durchaus mit einem starken Abschluss und gutem Spielverständnis zu gefallen. Trotz seiner überzeugenden Leistungen wurde er von Stevens nicht oft eingesetzt, doch Schalke ist gut beraten den Finnen öfter einzusetzen. Nur so kann auch er sich weiterentwickeln und sein Potential entfalten. Stevens sieht ihn wohl als zweiten Stürmer und sieht für ihn daher keinen Platz im 4-2-3-1.
Im Großen und Ganzen wird sich jedoch mit Raúl`s Weggang Schalkes Spielweise verändern, das öffnet den jungen Spielern eine große Chance. Doch damit sie diese nutzen kommt es auf Huub Stevens Arbeit an. Er muss versuchen eine funktionierende Mannschaft ohne Raúl und Farfan zu bauen, die ähnlich harmonieren soll wie in dieser Saison.
Ebenso muss auch die Zukunft einiger Spieler geklärt werden, die dem Verein nicht mehr entscheidend weiterhelfen können. In der Offensive betrifft das Baumjohann, Marica, Kenia und Jurado, der sicher eine exzellente Technik und Spielübersicht besitzt, aber große Leistungsschwankungen im Saisonverlauf zeigte und wohl auch das Vertrauen der Verantwortlichen verloren hat. An Neuzugänge in der Offensive benötigt man nach den Abgängen von Raúl und Farfan mindestens einen Spieler mit internationaler Klasse, der eine gewisse Grundschnelligkeit gepaart mit guter Spielübersicht und guter Ballkontrolle besitzt. Dieser sollte dann auf den Flügeln einsetzbar sein und gute Scorerwerte schon vorweisen können.
Das alles bedeutet viel Arbeit für Heldt, Stevens und den Trainerstab in der Sommerpause!
Abschließend würde ich gerne eines sagen:
Muchas Gracias, Senor!
Am Donnerstag, den 19.04., hat Raúl nun seinen Abschied von Schalke und Europa bekannt gegeben. Diese Entscheidung trifft viele Schalkefans sicher schmerzhaft, da sie auf eine mögliche Verlängerung gehofft haben. Doch so schmerzhaft es auch ist, muss man seine Entscheidung respektieren und sollte vor allem erkennen, dass es ein korrekter Abschluss zweier perfekter Jahre ist, in den Raúl den Mythos erfolgreich geprägt hat. Sei es mit unvergessenen Toren, dem Erreichen des Halbfinals in der Championsleague oder dem Pokaltriumph!
So glanzvoll die zwei Jahre auch gewesen sind, stellen sich die konigsblauen Fans nun die Frage, wie es ohne Raúl in der nächsten Saison weitergeht. Im folgenden Abschnitt möchte ich einen kleinen Ausblick in die Chancen und Risiken geben, die sich mit dem Weggang des Weltstars verbinden lassen.
Wie war es bisher?
Die Offensive bestehend aus Huntelaar, Raúl, Draxler, Farfan und Holtby als spielstarkem Sechser steht nicht nur aufgrund 48 Tore für Torgefahr. Schalke besitzt mit Huntelaar und Raul mit 38 Toren das erfolgreichste Sturmduo der Bundesliga. Die Offensive hat in dieser Saison durchaus überzeugt. Mittendrin natürlich Raúl. Der Spanier hat 5 direkte Vorlagen gegeben, diese Anzahl täuscht jedoch darüber hinweg wie oft er wirklich an den Toren beteiligt war. Häufig war er der Taktgeber in der Offensive, hat den entscheidenden Pass auf den Vorlagengeber gespielt und auch mit seiner beeindruckenden Ballkontrolle und Passgenauigkeit einen immensen Anteil an der Spielweise der Mannschaft gehabt.
So mancher sah gerade in den Topspielen der Liga den Nachteil darin, dass das Spiel manchmal nur über ihn lief. Denn in den Spielen gegen die Dortmunder, Bayern oder Gladbacher fehlte es häufig an einer geschlossenen Mannschaftsleistung, die man in solchen Spielen benötigt.
Was ändert sich?
Mit Raúl und Farfan verlassen zwei Topspieler das Team. Hinter Topscorer Huntelaar steht für die nächste Saison ein Fragezeichen. Die Verhandlungen mit Huntelaar sind sicher nicht einfach, doch Horst Heldt täte nach den beiden Abgängen gut daran zumindest den Hunter zu halten.
Obasi ist wohl für die Farfan Position geplant, doch seit seinem Wechsel im Winter konnte er bislang nicht überzeugen. So fällt der Blick besonders auf die Jugend als Hoffnungsträger: Holtby, Draxler und Pukki.
Holtby hat als Taktgeber in Bochum,Mainz und der U21 sowohl im defensiven Mittelfeld als auch hinter den Spitzen agiert . Mit seiner feinen Technik, guten Übersicht und Passgenauigkeit kommt er am ehesten als Raúl Nachfolger hinter den Stürmern und als Taktgeber der Offensive in Frage. Draxler bleibt wohl auf dem linken Flügel, er hat sich in seiner ersten kompletten Saison als Profi weiterentwickelt und hat einen guten Antritt für Flügelläufe. Er muss im Abschluss noch kaltschnäuziger werden und mehr in der Defensive mitarbeiten, aber er hat sich in dieser Saison gut weiterentwickelt. Und dann wäre da noch der schnelle Finne Teemu Pukki. In seinen wenigen Bundesligaeinssätzen wusste er durchaus mit einem starken Abschluss und gutem Spielverständnis zu gefallen. Trotz seiner überzeugenden Leistungen wurde er von Stevens nicht oft eingesetzt, doch Schalke ist gut beraten den Finnen öfter einzusetzen. Nur so kann auch er sich weiterentwickeln und sein Potential entfalten. Stevens sieht ihn wohl als zweiten Stürmer und sieht für ihn daher keinen Platz im 4-2-3-1.
Im Großen und Ganzen wird sich jedoch mit Raúl`s Weggang Schalkes Spielweise verändern, das öffnet den jungen Spielern eine große Chance. Doch damit sie diese nutzen kommt es auf Huub Stevens Arbeit an. Er muss versuchen eine funktionierende Mannschaft ohne Raúl und Farfan zu bauen, die ähnlich harmonieren soll wie in dieser Saison.
Ebenso muss auch die Zukunft einiger Spieler geklärt werden, die dem Verein nicht mehr entscheidend weiterhelfen können. In der Offensive betrifft das Baumjohann, Marica, Kenia und Jurado, der sicher eine exzellente Technik und Spielübersicht besitzt, aber große Leistungsschwankungen im Saisonverlauf zeigte und wohl auch das Vertrauen der Verantwortlichen verloren hat. An Neuzugänge in der Offensive benötigt man nach den Abgängen von Raúl und Farfan mindestens einen Spieler mit internationaler Klasse, der eine gewisse Grundschnelligkeit gepaart mit guter Spielübersicht und guter Ballkontrolle besitzt. Dieser sollte dann auf den Flügeln einsetzbar sein und gute Scorerwerte schon vorweisen können.
Das alles bedeutet viel Arbeit für Heldt, Stevens und den Trainerstab in der Sommerpause!
Abschließend würde ich gerne eines sagen:
Aufrufe: 7696 | Kommentare: 31 | Bewertungen: 10 | Erstellt:20.04.2012
ø 8.2
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
COMMUNITY LOGIN
Statistik
http://www.schalke04.de/aktuell/news/einzelansicht/artikel/jefferson-farfan-bleibt-ein-schalker-peruaner-unterschreibt-bis-2016.html
Mich freut es sehr, denn er ist ein klasse Spieler. In den Aufstellungen würde ich ihn dann jeweils auf die rechte Außenbahn anstatt Obasi stellen. In der Raute eher sogar als Stürmer, denn auf der Halbposition ist er eher verschenkt.