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Von: trabajador
28.08.2023 | 500 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Königsblaue Transfertaktik kurz vor der Deadline
Ein überschätzter Kader?
In der Balance hängen...

Dass Königsblau noch Handlungsbedarf in der Defensive hat, war seit Monaten klar. Nach dem Verlust der stabilen Innenverteidigung (Yoshida/USA, Jenz/Wolfsburg) versuchten Chefcoach Thomas Reis und sein Team in der Vorbereitung, mit diversen Experimenten eine funktionierende Defensivzentrale zu schaffen. Doch der vom U23-Afrika-Cup erfolgreich heimgekehrte Ibrahima Cissé erwies sich schon in der Vorbereitung als fehleranfällig, Leo Greiml fällt mit einem Kreuzbandriss noch länger aus. Allzweckwaffe Henning Matriciani sieht der Trainer eher als Rechtsverteidiger, und so stellte das Trainerteam also Marcin Kaminski und Neuzugang Timo Baumgartl auf, mit dem Effekt, dass beide vor allem mit ihren deutlichen Geschwindigkeitsdefiziten auffielen, nicht aber mit souveränem, abgeklärtem Abwehrspiel, das als Fundament für Schalkes Erfolg gelten könnte.

Nun soll es also Tomá Kalas richten. Der tschechische Ex-Internationale macht allerdings mit seinen 30 Jahren und zig Leihklubs in den letzten Jahren eher den Eindruck eines Panikkaufs - zuletzt war er für Bristol in der zweiten englischen Liga unterwegs und ist in seiner Karriere bislang nicht durch sonderliche Konstanz aufgefallen. Kalas wird zudem aufgrund des Trainingsrückstands noch einige Zeit brauchen, bis er physisch auf einem Leistungsniveau ist, das Thomas Reis erlaubt, ihn in Pflichtspielen zu bringen; eine Soforthilfe ist er also definitiv nicht. Ob er schneller und zuverlässiger als Baumgartl und Kaminski ist, wird die Zeit zeigen. Nur ein öffentliches Training in dieser Woche - und zwar am heutigen Montag - ist angesetzt, ein klares Signal vom Trainerstab, der dafür sorgen will, dass die Mannschaft sich auf das Wesentliche fokussiert.

Als Alternative zum verletzungsanfälligen und inkonstanten Thomas Ouwejan soll außerdem noch Derry Murkin aus Volendam kommen - wiederum ein hierzulande unbeschriebenes Blatt, das im letzten Jahr aber Stammkraft beim Eredivisie-Klub war. Der Engländer wuchs in Volendam auf und ist ein waschechtes Eigengewächs der Nordholländer. Die insgesamt wackelige Abwehr soll mit den Transfers von Kalas und Murkin mehr Stabilität bekommen, vor allem aber mehr Tempo, um gegen die Offensiven der Zweitligakonkurrenz wettbewerbsfähig zu werden. Das gilt umso mehr, weil der etablierte Sechser Ron Schallenberg mit einer Rotsperre erstmal ausfallen wird, und weil die Mitte des Schalker Spiels ohnehin als Schwachstelle ausgemacht wird.


Aber... ist die Defensive wirklich das einzige Problem der Knappen? Bislang wurde immer mit großer Selbstverständlichkeit die Devise ausgegeben, dass man ja vorne ausreichend, ja fast schon herausragend besetzt sei. Obwohl die Schalker vor der Saison ihre gesamte Mittelfeldzentrale auflösen mussten (Zalazar/Braga, Krauß/Mainz, Kral/Union), man zudem noch Marius Bülter an Hoffenheim verlor und so eine komplette Offensive neu aufbauen muss, gab es keinerlei Zweifel an der Schlagkraft der Angriffsreihen. Mittlerweile stellt sich heraus: es war naiv, zu glauben, die Abteilung Attacke wäre ein Selbstläufer.

Weder in der Mitte noch auf den Außen gibt es eindeutige Erstbesetzungen. Entweder sind sie zu jung (Ouedraogo, Topp, Kabadayi) und sollen langsam herangeführt werden, zu verletzungsanfällig bzw. derzeit verletzt (Lasme, Drexler, Karaman) oder nicht konstant genug, um wirklich eine Verlässlichkeit im Offensivspiel darzustellen (Kozuki, Seguin, Tempelmann). Durchhalteparolen á la die Mannschaft muss sich erst einspielen wirken nach drei Niederlagen in den ersten vier Spielen etwas hilflos. Wie lange brauchen die Spieler, um die Automatismen von Reis zu verinnerlichen, seine Spielidee zu begreifen, Laufwege und Bewegungen kennen zu lernen? Die Befürchtung lautet: zu lange, um ernsthaft noch etwas mit dem Aufstieg zu tun zu haben.

Wenn es eins im Fußballgeschäft nicht gibt, dann ist es Geduld. Reis hat keine Zeit, um eine Mannschaft in Ruhe zu formen. Er ist auf Schalke, und das wusste er von Anfang an. Wie dünnhäutig der ehemalige Bochumer mittlerweile geworden ist, wurde in der Pressekonferenz sichtbar, in der er angesäuert über das alte Schalke sinnierte. Er wird verstanden haben, dass er im hochemotionalen Gelsenkirchen keine Schonfrist bis zur Winterpause mehr hat. Kurve, Stadion und Fernsehpublikum erwarten Ergebnisse, vor allem aber schöneren Fußball als das, was die Mannschaft bisher angeboten hat.

Unterschiedsspieler hat Schalke nur wenige. Einer heißt Assan Ouedraogo und wurde zuletzt gegen Kiel auf Linksaußen verheizt. Trotzdem sah man auch dort: das Offensivjuwel hebt sich vom Können und vom Mut her deutlich ab, ist ein Aktivposten und jemand, der seine Mannschaftskameraden mitreißen und einsetzen kann. Reis ist gut beraten, im kommenden Spiel gegen den frechen und erfolgreichen Aufsteiger aus Wiesbaden am Wochenende seine Offensivreihe wieder mit dem U17-Nationalspieler aufzufrischen. Und zu gewinnen, denn sonst brennt in der Länderspielpause auf Schalke der sprichwörtliche Baum.

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