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30.11.2017 | 5995 Aufrufe | 11 Kommentare | 4 Bewertungen Ø 9.5
Der BVB und das Problem mit dem Erfolg
Dortmunder Dilemma
Der Aufschwung von Borussia Dortmudn brachte nicht nur positives mit sich. Der BVB steht am Scheideweg.

Borussia Dortmund hat einen phänomenalen und unvergleichbaren Aufstieg hinter sich. Doch die Fallhöhe ist wie auch die Ansprüche ins Unermessliche gestiegen. Der BVB kann fast nur scheitern, die größte Herausforderung steht kurz bevor.

Der letzte Eckstoß im Spiel, Chaos im Strafraum des FC Bayern, der Ball landet bei Mladen Petric, der für den BVB in der Nachspielzeit ausgleicht. Großer Jubel in schwarz-gelb, auf der Bank, auf dem Feld, auf den Tribünen. Es ist der 19. April 2008, es ist das Pokalfinale. Es ist ein Moment, in der Borussia Dortmund kurz vom Pokalsieg träumt dem ersten Titel seit der Meisterschaft 2002. Am Ende gewinnen wieder einmal die Bayern den Pokal. Dortmund darf in den Uefa-Cup. Ein Erfolg nach einer weiteren Saison im Mittelmaß. Mausgrau statt schwarz-gelb.


Etwa fünf Jahre später. Gleiches Duell. Wieder ein Finale. Wieder ein Tor kurz vor Schluss. Dieses Mal auf der anderen Seite. Arjen Robben sichert den Bayern den Champions League-Titel. Über Jahre hinweg verdient, an diesem Abend vielleicht etwas glücklich. Dortmund darf ein Jahr später wieder in die Champions League. Das Jahr, der Finaleinzug, das alles ist irgendwie ein Erfolg, aber es ist vor allem, was es eben ist. Eine Niederlage. Auch, oder gerade gegen die Bayern. Schwarz-gelb statt mausgrau.

Die Reise des Ballsportvereins in diesem Jahrtausend ist eine absurde Achterbahnfahrt. Über Meisterschaft und Fast-Insolvenz über graue Maus bis zu Everybodys Darling und Bayerns Kryptonit. Die jahrelange Frage nach der Nummer zwei in Fußballdeutschland hat der BVB beantwortet. Mit Ausrufezeichen. Die letzten acht Jahre hieß der Meister entweder Bayern oder Dortmund. Sie haben sich in Ligakrachern, Pokalschlachten und Champions League-Finals bekämpft und sich alles abverlangt. Die Bayern haben seit der Saison 2011/2012 nur drei Pokalspiele verloren. Immer hieß der Gegner Borussia Dortmund. Der BVB ist die glasklare Nummer zwei. Nicht die negativbehaftete Nummer zwei, die einst Bayer Leverkusen als ewiger Vize hatte. Der BVB ist eher die Nummer eineinhalb. Der Verein, der da ist, falls die Bayern patzen.

Zugegeben, die Bayern patzen selten. In den vergangenen Jahren eigentlich nie. Es sind über diese Distanz gesehen wohl die besten Bayern aller Zeiten. Zum Leidwesen der Dortmunder, denen mitunter die beste Saison der Vereinsgeschichte nicht für einen Titel reicht. Im Pokalfinale unterliegt der BVB erst in der Verlängerung, Jahre darauf in der Verlängerung. Aber sie sind in Reichweite. In einer Phase, in der die Bayern auch international zu den Top Fünf der Welt gehörten, war es der Dortmunder Elf immer zuzutrauen, diese Weltelf zu schlagen.

Einem Verein, der Jahre vorher noch fast insolvent gegangen wäre. Einem Verein, der jahrelang im Mittelfeld der Liga hing. Ein Verein, der weder die großen Stars, noch die großen Talente egal, ob national oder international zu sich lotsen konnte. Die Zeiten haben sich aber geändert. Die dollen Jahre, als Trainer sich Pressekonferenzen den Arsch ablachten, sind ebenso vorbei wie die bekloppten Jahre, als sich Fans, Journalisten und Zuschauer bei Pressekonferenzen den Arsch ablachten. Der Aufstieg von den Jahren nach dem Titel 2002 über die verteidigte Meisterschaft inklusive Pokalsieg 2012 bis zum CL-Finale 2013 ist unvergleichbar. Es ist ein zumindest auf internationaler Ebene leider ungekrönter Aufstieg, dem wohl nur die Erfolgsgeschichte von Atletico Madrid das Wasser reichen kann.

Es ist ein Dortmunder Fußballwunder, weil es auf allen Ebenen nach oben geht. Der Verein wächst, mit ihm die Fans, die Mannschaft, die Basis, das Image. Spieler werden besser, Spieler wollen zur Borussia, sogar große Talente ziehen den BVB nun anderen Vereinen vor. Und auch taktisch und spielerisch hat der BVB, zumindest zu Beginn dieses Jahrzehnts, neue Reizpunkte, vielleicht sogar Maßstäbe gesetzt. Aber genau das ist die Krux: Auch deswegen sind die Bayern eben die Bayern, die sie heute sind. Die Besten aller Zeiten. Daran tragen die Dortmunder wie auch am WM-Titel 2014 - einen großen Anteil. Die Dortmunder habend as Monster, dass sie von Jahr zu Jahr bezwingen müssen, mit erschaffen.

Und genau da, an diesem Punkt steht die Borussia nun vor ihrer größten Herausforderung: Es war eine Herkulesaufgabe, wie Phönix aus der Asche aus dem Mittelfeld der Tabelle an die Spitze oder zumindest an den Platz hinter den Unerreichbaren zu springen. Jetzt muss der BVB das bestätigen. Der jahrelange Erfolg bringt vieles mit sich. Fans, die plötzlich in schwarz-gelb im strahlenden Licht glänzen wollen. Aber vor allem Erwartungen. Ansprüche, denen der BVB irgendwann nicht mehr gerecht werden kann. Selbst ein Ausscheiden gegen zwei absolute Spitzenteams, wie in diesem Jahr in einer Gruppe mit Real Madrid und den Tottenham Hotspurs eine Gruppe, die auch den Bayern Probleme bereiten würde, wird als Enttäuschung gewertet. Dortmund kann nicht mehr überraschen, nur noch enttäuschen.

Der BVB steht nun immer mehr unter Beobachtung. Jeder Transfer, jede Handlung, jedes Zitat wird unter die Lupe genommen, bewertet und schnell kritisiert. Spieler als Flops verschrien, Sprüche zerrissen und herbeigezogen. Etwas, das in Deutschland bisher nur die Bayern kannten. Jeder Fehler wird zu einer Sensation aufgebauscht. Damit muss der BVB leben lernen. Jede kleine Schwäche wird nun von Medien und Fans mit Genuss zur Kenntnis genommen. Dort wo viel applaudiert wird, wird eben auch viel gebuht und gepfiffen.

Vor allem aber muss der BVB lernen, mit seiner Vergangenheit umzugehen. Und auch loszulassen. Denn mit der Maxime Vergiss niemals, wo du herkommst und den Vergleichen mit früheren Zeiten, funktioniert nicht. Natürlich, es war schon so viel schlechter, aber das zählt jetzt, heute, nichts mehr. Natürlich soll der BVB immer daran denken, wie schnell es gehen kann, und was es Spielern und Funktionären zu verdanken hat. Aber schlechte Leistungen, sei es auf oder neben dem Platz, können nicht mit früheren Erfolgen beglichen werden. Jeder beim BVB muss sich aufs Neue beweisen, jeder Spieler, jeder Trainer, jeder Funktionär. Da muss man auch zugeben können, dass man eben Fehler macht. Vielleicht war es ein Fehler, Thomas Tuchel vom Hof zu jagen bei all dem, was vorgefallen sein mag. Vielleicht war es ein Fehler, dass Spieler wie Nuri Sahin und Marcel Schmelzer noch Jahre nach ihrer Hochform so viel Stimmgewalt haben, um für ganze Stimmungsströme zu sorgen. Vielleicht war es ein Fehler, einen bundesligaunerfahrenen Trainer wie Peter Bosz zu installieren. Vielleicht waren Aki Watzke und Susi Zorc die richtigen Leute, um den BVB zu stabilisieren und an die Spitze zu bringen, aber nicht, um ihn da zu halten oder gar noch weiter voranzubringen. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.

Vielleicht will der BVB aber auch gar nicht mehr. Es ist sowieso schwer, in Deutschland noch mehr zu erreichen. Den FCB als Nummer eins ablösen? Unmöglich. Aber der Verein kann sich weiter international vergrößern und zu einer Instanz werden. Es geht jetzt darum, ob Dortmund wirklich die Nummer zwei bleiben kann oder seinen Sonderstatus verliert. Im schlimmsten Fall wäre der BVB irgendwann wieder nur irgendein Verein in einer Liga, die von den Bayern dominiert wird. Als große Warnung sollten die ersten sechs Jahre nach dem Meistertitel 2002 dienen. Geblendet vom Glauben, es an die Spitze geschafft zu haben, traf man viele falsche Entscheidungen, die die Verantwortlichen bis aufs Letzte verteidigten. Es folgte der Absturz ins Mittelmaß - bishin eben zu Petrics Tor im Finale 2008. Es wäre schade, wenn es wieder so passieren würde. Es ist dem BVB und auch dem deutschen Fußball zu wünschen, dass der BVB weiterhin die zweite große Kraft bleibt, national wie international. Mindestens. Das heißt auch, dass Niederlagen eben das bleiben. Niederlagen. Aber das gehört dazu. Aber das, das wissen sie beim BVB.

KOMMENTARE
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knowledgeDrop
30.11.2017 | 15:15 Uhr
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30.11.2017 | 15:15 Uhr
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Wirklich starke Analyse und vor allem sehr sachlich! Einzig das Fazit finde ich persönlich zu "nichtssagend". Ich kann aber verstehen, dass du hier auch "neutral" bleiben willst um nicht den Tenor deiner Gesamtaussage zu ändern.
Fände es irgendwie cool wenn wir als Spox community öfter unter Blogs kommentieren würden, anstatt immer nur unter den ständig wechselnden Bait Artikeln der Redaktion, ich finde da geht einfach zu schnell zu viel verloren und wir fangen bei Diskussionen immer wieder von null an.
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Edelreservist
30.11.2017 | 15:20 Uhr
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30.11.2017 | 15:20 Uhr
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Danke für das Lob.

Ich will mir da eigentlich nicht anmaßen, was jetzt der richtige Schritt wäre. Um ehrlich zu sein, finde ich auch manche Dinge, die in den letzten Monaten passiert sind, nicht wirklich gut. Sei es die Außendarstellung, Tohuwabohu um Aubameyang, das ganze Tuchel-Drama mitsamt Sahin udn Schmelzer. Da ist von allen beteiligten Kindergarten. Was und wie da etwas passiert ist, kann ich natürlich von außen nicht ausreichend beurteilen - deswegen die eher sachliche und neutrale Sichtweise.

Ich finde einfach, dass der BVB vieles richtig gemacht hat, aber sich darauf nicht ausruhen darf. So nach dem motto "Denkt alle dran, es könnte schlimmer sein." Der BVB hat eine Riesenchance, sich ein noch besseres Fundament zu schaffen, aber auch das Risiko, das bestehende einzureißen.
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knowledgeDrop
30.11.2017 | 15:53 Uhr
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30.11.2017 | 15:53 Uhr
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"Ich will mir da eigentlich nicht anmaßen, was jetzt der richtige Schritt wäre"
Fühle dich da! Mit Gewissheit kann über die Ursachen die zu der Tuchel-Trennung führten nichts sagen und wie genau jetzt der Karren aus dem Dreck gezogen werden kann ist natürlich auch Spekulation.
Das Problem ist die Entwicklung bzw. Fehlentwicklung der Gesamtstrategie -du hast sie ja dankenswerterweise schön zusammengefasst in deinem Blog- der BVB hat sich wie im Märchen aus dem "Nichts" hochgearbeitet und mit der Verpflichtung von Tuchel haben sie diese Entwicklung damals von außen betrachtet zementiert und vergoldet und dann kam aus dem Nichts der krasse Bruch mit der gesamten Geschichte dieser Entwicklung! In einem der schlimmsten Momente der Vereinsgeschichte, in einem Moment wo der Trainer wie ein Anker wirkte, in der Zeit wo alle geschockt waren,ausgerechnet in diesem Moment dreht Watzke völlig durch... Den Aussagen nach, hat Tuchel ihn überhaupt nicht für irgendwas verantwortlich gemacht, sondern die UEFA und Watzke lässt durchsickern, dass er sich persönlich beleidigt fühlt "...ein gefühlskalter Technokrat... ICH !" und gibt die Schuld dafür Tuchel. Das hat alle Welt mitbekommen und danach behauptet er, es wäre inhaltlich so gewesen, dass alle Tuchel gehasst haben etc. Der Moment dieser Abrechnung war völlig ungeeignet für diese emotionale Art von Reaktion. Die Art und Weise wie er auf jemanden reagiert hat, dem nach dem Leben getrachtet wurde wirkt auf jeden Beobachter einfach anstandslos. Keiner konnte in dieser Gemengenlage nachvollziehen was zur Hölle nicht stimmt mit Watzke. Warum er innerhalb von Wochen plötzlich die gesamte Kontinuität der Vereinsentwicklung aufs Spiel setzt und dabei weiter mit seinen verächtlichen Statements ggü. Tuchel den Eindruck erweckt eine Privatfehde auszufechten die es öffentlich eigentlich nie gab. Ein Kampf gegen Windmühlen.
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ausLE
MODERATOR
30.11.2017 | 17:44 Uhr
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ausLE : 
30.11.2017 | 17:44 Uhr
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ausLE : 
Gefällt mir auch der Blog!
10/10

@knowledgeDrop:
Wir haben auf MySpox den Fußballblog installiert:
http://www.spox.com/myspox/group-blogdetail/Fussball-Live-Talk,210941.html

Fast 200k Kommentare

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Sokrates09
MODERATOR
30.11.2017 | 18:32 Uhr
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Sokrates09 : 
30.11.2017 | 18:32 Uhr
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Sokrates09 : 
Toller Blog, der einem nochmal klar vor Augen führt, an was für einem Scheideweg der BVB gerade steht. Die Entscheidungen die bis zum Beginn der nächsten Saison gefällt werden müssen, werden mMn von eminenter Wichtigkeit für die weitere Entwicklung des BVB sein, aber schon in der Winterpause sollten da einige Weichen gestellt werden. Die Frage wird sein, ob es dem Verein gelingt, nach dem Bruch im Sommer und dem aktuellen Taumeln, den Weg zurück in die (Erfolgs-)Spur zu finden.
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praesidinho
01.12.2017 | 09:15 Uhr
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praesidinho : Drop
01.12.2017 | 09:15 Uhr
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praesidinho : Drop
Der Streit zwischen Tuchel und Mislintat ist ja verbrieft. Und der entstand weit vor dem Attentat.

Niemand von uns kann genau sagen, was da noch alles vorgefallen ist, deswegen kann man die Trennung von Tuchel nicht nur auf die Geschichte Watzke vs. Tuchel runterbrechen. Glaub hier wirklich irgendjemand, dass Watzke im Alleingang einen sportlich sehr erfolgreichen Trainer entläßt?

Natürlich kann Watzke nicht nachvollziehen, wie sich die Menschen gefühlt haben nach dem Attentat, weil er eben nicht im Bus saß.
Aber nach div. Medienberichten ließ sich die UEFA gar nicht erweichen, nicht zu spielen. Dann ging´s nur noch um den bestmöglichen Zeitpunkt. Der einzig mögliche Termin war halt der Mittwoch, wenn man nicht hätte die Ligen und Pokalwettbewerbe in Deutschland und Frankreich verschieben wollen, was meiner Meinung nach besser gewesen wäre. Und diesen Termin soll Tuchel intern mitgetragen haben, beschwert sich aber öffentlich darüber.
Mag sein, dass er in erster Linie gar nicht Watzke meinte, aber es war ja auch nicht das erste Mal, z. B. in der PK nach dem Darmstadt-Spiel.

Unter Klopp gab´s die Maxime, dass alle 3 bei Transfers von dem Spieler überzeugt sein müssen. Ebenso werden sich die 3 auf die Ziele geeinigt haben. Ich kann mir kaum vorstellen, dass dies unter Tuchel nicht so war, zumal Watzke beim Verkauf von Ramos und der Verpflichtung Isaks gesagt hat, dass dies nicht gemacht hätten, wenn der Trainer sein Veto eingelegt hätte.
Diese Aussage wird man auch 1 zu 1 auf die anderen Zu- und Verkäufe legen können. Mit Sicherheit wird Tuchel bei Schürrle der größere Befürworter gewesen sein und hat die anderen beiden von Schürrles Vorzügen überzeugt. Umgekehrt bei Götze z. B.
Aber auch bei dem Verkauf von den 3 Leistungsträgern werden WZT ihr ok gegeben haben. Und wenn man die Fälle einzeln betrachtet, gab´s keine andere Möglichkeit.

Gündogan wollte schon 2 Jahre eher weg, es scheiterte immer an seinen Verletzungen...
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praesidinho
01.12.2017 | 09:35 Uhr
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01.12.2017 | 09:35 Uhr
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...und er hat aus Dankbarkeit immer den Vertrag verlängert, weil er sagte, dass der BVB von einem Wechsel auch profitieren sollte. Ihn noch ein Jahr zu halten hätte man dem Spieler doch gar nicht erklären können.

Hummels wollte auch schon 2015 weg, hatte ein sehr gutes Angebot von ManUtd. Tuchel hatte ihn überzeugt zu bleiben, Hummels wollte die weitere Entwicklung abwarten. Und wenn man sich die Aussagen von Tuchel nach dem Pokalfinale und Hummels´ Aussagen bzgl. neuen Bayern-Trainer nochmal vor Augen führt, kann man zwischen den Zeilen erkennen, dass Tuchel wohl mit ein Grund war, weswegen Hummels gewechselt ist.

Mkhirtaryan hätte jeder von uns nach der letzten Klopp-Saison mit der Schubkarre zum neuen Verein gefahren. Dass er so einen Leistungssprung hinlegt, hätten mMn nicht die kühnsten Optimisten gedacht.
Und bei ihm deutete wohl auch lange alles auf eine Vertragsverlängerung hin. Bis dann eben das Angebot von ManUtd. kam, was bei ihm ein Umdenken verursacht und er (oder Raiola) wohl auch mit Streik gedroht hatte.

Deswegen find ich auch die Aussagen von Watzke nicht schlimm, dass man alle 3 nicht verkaufen werde, da er zu dem Zeitpunkt von einer Vertragsverlängerung Mkhitaryans ausgegangen ist.
Und selbst wenn er´s schon wußte, konnte er ja schlecht sagen, dass man alle 3 nicht halten könne. Dann wären für die 3 mit Sicherheit keine 100 Mio. an Ablöse geflossen, die eben auch wieder in Spieler geflossen sind, die Tuchel befürwortet hat.

Wie gesagt, die Ziele wurden auch mit Tuchel abgestimmt, deswegen kann man nicht sagen, ihm wurden Leistungsträger verkauft und er musste zusehen, wie er mit einer neu zusammengestellten Mannschaft die CL erreicht. Weswegen Tuchel mit seiner Aussage nach dem Darmstadt-Spiel ein Eigentor geschossen hat.

Es wurden von allen Seiten Fehler gemacht, Spieler wurden falsch eingeschätzt, man konnte aber auch nicht ahnen, dass Schürrle und Rode ständig verletzt sind. Auf das Mentalitätsmonster wrten wir doch auch schon seit...
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praesidinho
01.12.2017 | 10:01 Uhr
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01.12.2017 | 10:01 Uhr
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...2-3 Jahren. Der Kader ist völlig falsch zusammengestellt und vielleicht haben wir auch im Moment den völlig falschen Trainer, was sich aber in den ersten 6 Spielen gar nicht andeutete.

Und um den User BSR zu zitieren: ein Scheitern Bosz´ ist kein Argument für Tuchel. Wenn er viele Spieler gegen sich hat, kann es sein, dass die Mannschaft (oder Teile davon) gegen den Trainer spielen. Dann hätte man vielleicht gar nicht die ersten Spiele so gepunktet und stünde zwischen Bremen und Köln.

Und wenn ich hier die Namen Sahin und Schmelzer lese: 1. was haben die denn so großartig Schlimmes gesagt? Der eine hat seine Enttäuschung zum Ausdruck gebracht, der andere seine Überraschung. Und diese Gefühle hatten die beiden wohl, weil im Training nix darauf hindeutete, dass die Aufstellung so gewählt wurde, wie sie gewählt wurde.
2. haben die beiden irgendwelche Spiele diese Saison im Alleingang verkackt? Gerade in der Situation, in der es auch um seinen Job geht, kann es sich Bosz auch nicht erlauben, die Spieler spielen zu lassen, wenn bessere Konkurrenz fit ist, nur weil sie ein wichtiges Sprachrohr innerhalb der Mannschaft sind.

Wie gesagt, es haben alle Beteiligten Fehler gemacht und es muss wohl jeder "Stein umgedreht werden", weswegen der BVB am Scheideweg steht (sehr starker Blog!).
Wenn es wirklich keine "Denkverbote" mehr gibt, dann erwarte ich, dass spätestens im Sommer ein richtiger Kracher kommt, der sportlich und mental vorneweg geht.
Und ich geh davon aus, dass Stinkstiefel aussortiert werden. Allen voran so wie ich das mitbekommen hab Aubameyang, der unter Bosz weniger Freiheiten genießt als unter Tuchel, sich diese aber noch nimmt, was in der Mannschaft nicht gut ankommt (s. auch die Aussagen zu seiner gelb-roten im Derby).
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Edelreservist
01.12.2017 | 10:13 Uhr
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01.12.2017 | 10:13 Uhr
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@prasidinho: Natürlich hast du recht, dass viele Fehler gemacht wurden - von vielen beteiligten, und das auch einige Sachen zusammen gekommen sind. Dass Tuchel aber trotz aller Zerwürfnisse, oder wie man es nennen mag, dennoch unbestritten Erfolg hatte (ich gehe immer noch davon aus, dass der BVB Monaco ohne das Drumherum geschlagen hätte), zeigt, was möglich gewesen wäre.

Ansonsten fällt es wie gesagt mir persönlich schwer, viel hineinzuinterpretieren. Dass Tuchel nach Watzkes Busenfreund Klopp keinen leichten Stand haben wird, ist klar. Man wird eben das Gefühl nicht los, als wäre Tuchel zu distanziert, als dass er in Dortmund bzw. den Verantwortlichen ans Herz gewachsen wäre. Das ist eben, nach einem Typ Klopp, schwierig. Als Trainer scheint er richtig gute Arbeit gemacht zu haben.

Was ich bei Schmelzer und Sahin meine: Ich hatte das Gefühl, dass es da alte Verbundenheit gibt. Da sind die Meisterkicker, die alte Gang, und einer wird von Tuchel nicht so geschtzt wie gewünscht (Sahin, der ja meist außen vor war) und schon geht das Gestänker/die Gruppendynamik los. Das muss man als Verein unterbingen, da sind alle gefragt. Und dass dann ein Schmelzer drauf anspringt, ist natürlich auch nicht einfach, weil er als Kapitän das Standing hat.

Eine Aussage wie "Mich hat es sehr geschockt, weil ich es einfach nicht verstehe. Wenn Julian Weigl ausfällt, ist Nuri Sahin der einzige Spieler, der es auf dieser Position mindestens genauso gut kann" nach Sahins Nichtnominierung im Pokalfinale geht einfach nicht. Ob Schmmelzer eine ähnliche Aussage für Weigl getan hätte= Weiß ich nicht Es wirkt eben, als wäre da noch eine alte Clique, und weil sich einer ungerecht behandelt fühlt, geht das Theater los. Aber wie gesagt - alles eher von außen, alles rein gefühlsmäßig.
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praesidinho
01.12.2017 | 11:50 Uhr
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01.12.2017 | 11:50 Uhr
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Wie gesagt, ich find´s zu einfach, die Entlassung nur auf das Thema Watzke vs. Tuchel runterzubrechen. Wenn´s schief geht, so wie es im Moment aussieht, und Watzke hat vorher einen Alleingang gemacht, macht ihn das unheimlich angreifbar.
Die anderen Gremien haben das ja mitgetragen. Keiner weiß, was neben dem Streit mit Mislintat und der öffentlichen Aussagen noch alles vorgefallen ist.

Lt. dem User TomasRosicky ist Mislintat auch gegangen, weil ihm die Nr. 2-Mentalität von Watzke auf den Keks ging. Ich glaube sogar, dass es auch reingespielt hat, dass wir Spieler verpflichtet haben, von denen er abgeraten hat, und seine "Wunschspieler" Watzke zu teuer waren. Womit wir dann wieder bei Fehlern bei allen Beteiligten wären.

Und ja, ich denke, Schmelzer hätte seine Aussage auch so getätigt, wenn Sahin ausgefallen und Weigl als Ersatz nicht gespielt hätte. Das hat meines Erachten nichts damit zu tun, dass sie best buddies sind. Zumal Schmelzer ja auf eine Reporterfrage geantwortet hat.
Ich mir ziemlich sicher bin, dass Spielformen, wie man sie von Frankfurt erwartet, wie man ihnen begegnen kann etc., im Training einstudiert werden. Und hätte im Training alles darauf hingedeutet, dass Sahin nicht spielt, weil er schlecht trainiert hat, oder weil Ginter permanent in den Trainingsspielen in der A-Mannschaft im MF aufläuft, hätte weder Sahin enttäsucht noch Schmelzer überrascht sein können.
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