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11.05.2011 um 15:59 Uhr
Die Bundesliga im int. Vergleich
Ein oft diskutiertes und zuletzt wieder stark aufkommendes Thema ist sicherlich der Stellenwert der Fussball-Bundesliga im internationalen Vergleich. Das verhältnismäßig schwache Abschneiden der deutschen Vereine in Champions- und Europa League sowie die anstehende Transferperiode sorgen für neuen Diskussionsstoff - wo sich die Bundesliga doch eigentlich im Aufschwung befinden sollte. Die Meinungen hierbei gehen natürlich auseinander – auf der einen Seite sieht man sich auf einer Stufe mit der Primera Division aus Spanien auf der anderen Seite spricht man der Bundesliga (noch) jede internationale Klasse ab. Ein interessantes Thema, welches neben der sportlichen auch eine große wirtschaftliche Bedeutung hat.

Die Bundesliga sei in der Breite stärker – ein Trugschluss? Gerade einmal wieder hat der Branchenprimus Bayern München die Meisterschaft verpasst, ja nicht einmal ein einziger Titel ist diese Saison für die Münchner herausgesprungen, lässt man den Supercup im August vergangenen Jahres mal außen vor. Die in der jüngsten Vergangenheit, finanziell sowie auch sportlich geschwächten Dortmunder, gewinnen plötzlich sensationell die deutsche Meisterschaft – bringen neue Stars wie Nuri Sahin oder Mario Götze hervor. In der Europa League aber die große Ernüchterung – raus nach der Zwischenrunde gegen Mannschaften wie Paris St. Germain oder den FC Sevilla. Ob es nun an der fehlenden Erfahrung der sehr jungen Mannschaft oder vielmehr an Pech lag, sei mal dahingestellt, Fakt ist aber, dass die deutsche Topmannschaft im Jahr 2010/2011 international nicht konkurrenzfähig ist. Damit mag die Bundesliga zwar in der Breite stärker sein, da auch Vereine wie Stuttgart, Wolfsburg oder Dortmund, die man anfangs nicht unbedingt auf dem Zettel hatte, Deutscher Meister werden können, aber im internationalen Geschäft stellt das womöglich eher sogar einen Nachteil dar. Zwar hat die Bundesliga den europaweit höchsten Zuschauerschnitt, was sicherlich auf die Attraktivität, auf die Spannung und Ausgeglichenheit zurückzuführen ist, aber das bringt zwangsweise keine internationalen Titel.

Sind die Spieler schuld? Man betont immer wieder, wie hervorragend die Jugendarbeit ist, wie wirtschaftlich erfolgreich man ist, aber auch damit gewinnt man zunächst mal keine Titel. Der Jugendwahn in der Bundesliga boomt wie nie zuvor – die jungen Supertalente schießen wie Unkraut aus dem Boden. Reus, Sahin oder Götze um nur einige wenige zu nennen. Danach dauert es allerdings keine paar Monate und ehe man sich versieht spielt Nuri Sahin in Spanien und den vermeintlich kleinen Clubs werden die Talente weggekauft. Das erscheint zunächst nicht verwunderlich, aber der Trend zeigt doch deutlich Richtung Ausland. Die Spieler machen in der Bundesliga auf sich aufmerksam, auch vielleicht im internationalen Wettbewerb und werden dann teilweise sogar noch relativ kostengünstig abgeworben. Özil, Khedira, Boateng, de Jong, Misimovic, Dzeko und nun auch eben Sahin. Demba Ba spielt lieber in England bei West Ham, die sportlich sicherlich nicht höher als Hoffenheim einzustufen sind. Im Gegenzug will man sich auf die Attraktivität berufen, indem man Altstars wie van Nistelrooy, Raul, Camoranesi oder Ballack verpflichtet.

Gerade in der nahen Zukunft könnte das zum Problem werden. Hannover und Mainz sowie möglicherweise auch der FC Schalke 04 spielen nächstes Jahr im internationalen Wettbewerb. Schmiedebach und Ya Konan, zwei Leistungsträger der Niedersachsen stehen auf der Kippe, Mainz verliert Schürrle und Holtby und auch Schalke steht nach dem als sicher geltenden Weggang von Manuel Neuer vor dem Umbruch. Ob die Spieler nun ins Ausland wechseln oder innerhalb der Bundesliga spielt keine große Rolle, aber man erkennt, dass grundsätzlich jeder den sportlichen und finanziellen Erfolg anstrebt - und diese Spieler würden nicht wechseln, wenn sie von der Stärke ihrer Vereine und der Bundesliga überzeugt wären. Es könnte ein Horrorszenario werden – man stelle sich vor Dortmund, Mainz, Hannover oder Schalke bzw. Duisburg scheiden in der nächsten Saison früh aus dem internationalen Geschäft aus – der vierte Champions League-Startplatz könnte damit schneller wieder weg sein als uns lieb ist.
Zwar herrscht in der Bundesliga keine interne Langeweile, da eben jeder theoretische Chancen hat, die Meisterschaft zu gewinnen – man stelle sich vor der englische Meister 2012 würde beispielsweise FC Everton oder Stoke City heißen – aber man kann dem FC Bayern fast dankbar sein, dass er Spieler wie Ribery, Schweinsteiger und vermutlich auch Neuer in der Bundesliga hält.
Aufrufe: 13834 | Kommentare: 57 | Bewertungen: 24 | Erstellt:11.05.2011
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KOMMENTARE
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Sentido81
12.05.2011 | 17:21 Uhr
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Sentido81 : hmmm
12.05.2011 | 17:21 Uhr
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Sentido81 : hmmm
moin,

ich hab ihn auch net so toll bewertet weil ich mir mehr erwartet hab.... und sahin als plötzliches junges talent zu nennen finde ich auch net sooo richtig!!
wobei ich natürlich auch zugeben muss, dass du nicht ganz unrecht hast - hättest aber das ganze bissl genauer ausführen müssen

@ galactic89
du hast das problem erkannt .... wir brauchen neben den bayern einen zweiten verein - alle die es versucht haben sind gescheitert (dortmund in den späten 90ern - dann schalke - beide haben sich in den ruin gekauft)
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WERistBayern
12.05.2011 | 18:20 Uhr
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12.05.2011 | 18:20 Uhr
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wenn kein internationaler erfolg rausspringt ist halt immer alles andere wichtig bloß nicht der sportliche erfolg lächerlich!
porto hat auch keine milliarden aber werden wahrscheinlich den dritten internationalen erfolg in 10 jahren haben.
aber immer die schuld bei den anderen suchen oder direkt von betrug sprechen ist schon ziemlich armselig!
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blizz
12.05.2011 | 18:33 Uhr
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blizz : 
12.05.2011 | 18:33 Uhr
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blizz : 
@galactic89: beeindruckend.

Was in Zukunft für die BuLi spricht:
Ich habe vor einiger Zeit mal eine Analyse über die finanzielle Zukunft europäischer Ligen gelesen. Weis leider nicht mehr wo das war. Könnte Spox gewesen sein.

Jedenfalls wurde festgestellt das zwart momentan die Spieler anderer Ligen mehr verdienen als unsere BuLi-Kicker, sich jedenfalls das Blatt in absehbarer Zeit wenden könnte (vermutlich im Zusammenhang mit dem financial fairplay). Da dann die Spieler in Deutschland weniger Steuern abdrücken müssten als in anderen Ligen, würde wohl unterm Strich mehr rauskommen und somit die BuLi interessanter machen für internationale Stars und junge Spieler im Land halten.

Interessante Vorstellung. schau ma`mal.
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zece22
13.05.2011 | 07:33 Uhr
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zece22 : 
13.05.2011 | 07:33 Uhr
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zece22 : 
@blizz: Denke doch eher, dass die Steuern in Spanien und Co. erhöht werden, denn wenn Fussballspieler weniger Lohnsteuer zahlen sollen/werden weiß icj jetzt schon, dass viele auf die Barrikaden gehen. Und ich denke auch das es unfair gegenüber anderen Arbeitnehmern wäre.
In Spanien hingegen zahlen die Fussballprofis nicht den Spitzensteuersatz wegen irgendeiner Ausnahme und das wollen sie jetzt ändern.

Aber das nur nebenbei, denn eigentlich ging es um was anderes im BLOG...
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PDZ
13.05.2011 | 21:48 Uhr
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PDZ : 
13.05.2011 | 21:48 Uhr
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PDZ : 
Ich habe schon vor der Saison gesagt, dass ich diesen Ballack-, Raul- und Ruud-Hype nicht nachvollziehen kann und fühle mich jetzt bestätigt. Abschneiden der Bundesliga? Schwach!

Ballack der neue Star der Liga? Fehlanzeige.
Raul kann man keinen Vorwurf machen, er hat sich einfach den falschen Verein ausgesucht.
Ruud? Muss man gar nicht erst kommentieren


Spieler wie Özil, Sahin, Khedira oder Boateng wären gut die Qualität der Liga, nicht ein paar Altstars.
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scholli99
13.05.2011 | 22:37 Uhr
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scholli99 : 
13.05.2011 | 22:37 Uhr
-1
scholli99 : 
Hab mir jetzt noch keinen Kommentar durchgelesen!

Aber zum Blog:

Ich finde das sehr einseitig betrachtet. Denn genau die vielen Wechsel ins Ausland zeugen doch vom Aufwärtstrend der BL! Das letzte mal war das wohl nach der WM 90 so....

Die BL-Spieler sind wieder interessant für europäische Topclubs! Das ist doch der Punkt!

Und vor allem rücken sofort wieder qualitative Spieler nach. Götze, Schürrle, Müller, Cisse, Konan...

Die Spieler sind doch ausser Ba zu Topclubs gewechselt! Das liegt doch ausschließlich an den europäischen Perspektiven und den Finanzen und nicht an der Schwäche der BL!!!

Wenn die Spieler zukünftig Richtung Paris, Aston Villa etc. wechseln, dann müsste man sich tatsächlich Gedanken machen

Die Liga ist schwach weil Ösil, Khedira und Sahin zu Real Madrid wechseln oder Kompany und Boateng zu ManCity???

Noch vor 3 Jahren haben solche Teams den Azubi Scout für die BL abgestellt und solche Deals wären undenkbar gewesen.



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Balotelli45
16.05.2011 | 20:09 Uhr
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16.05.2011 | 20:09 Uhr
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Typisch deutsch-pessimistische Sichtweise. Jahrelang jammern wir, dass wir nur 3 Startplätze haben. Jetzt haben wir den vierten, und das ist nicht genug.
Was erwartet ihr denn? Dass wir jetzt alles abräumen. Die anderen Vereine in Europa drehen auch nicht nur Däumchen. Bei 3 Vereinen kann man sagen, dass man wegen mangelnder Chancenverwertung ausgeschieden ist. BVB, Bayer, Bayern. Stuttgart scheidet gegen einen Halbfinalisten sowie CL-Teilnehmer aus, Bremen in einer Hammergruppe während der größten Krise seit 12 Jahren. Bleibt Schalke, die das Halbfinale erreicht haben.

Und mal die Frage, warum ist Deutschland arm dran sein, wenn Hannover und Mainz EL spielen ? Wer an die 60 Punkte in der Liga holt, ist fähig international zu spielen. Deutschland ist die drittbeste Liga der Welt. Italien hatte auch nur Inter in den Viertelfinals, und selbst das war reines Glück. Und auch Portugal wird in den nächsten Jahren nicht ständig 3 Teams im Halbfinale sein. Für das nächste Jahr sehe ich realistische Chancen, 3 Teams im Viertelfinale der CL zu haben. In der EL wird man sehen, wie sich die Vereine schlagen.

Und zu der These, unsere Stars verlassen das Land. Wo gehen die denn hin? Zu Real Madrid, dem berühmtesten Klub der Welt. Oder dorthin, wo das Geld regnet( Manchester). Und dort gibt es wohl den ersten mit Boateng, der wieder nach Deutschland will.

Also, abwarten, Tee trinken, wird schon. Wie gut der deutsche Fußball ist, wissen wir nach der Euro 2012. Dann kann man resümieren, nicht jetzt in einer Übergangsphase, die wir gerade passieren.
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