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16.06.2011 um 23:26 Uhr
Des Masterplans letztes Opfer

Es folgt ein Gedankenexperiment. Bus fahren animiert zu solchen Dingen. Nicht allzu ernst nehmen, einfach eine Diskussionsgrundlage. Geschrieben von Skim, für Skim, mit Skim und dank Skim. Kinder haften für ihre Eltern. Rechtschreib- und Grammatikfehler sind Intention des Autors, ebenso logisch nicht verknüpfbare Elemente. Zwischen Tür und Angel enstandendes Produkt. Autor beim Schreiben leicht müde.

Jüngst ist es offiziell geworden: Michael Ballack spielt keine Rolle in der Nationalmannschaft mehr. Die Medien waren völlig verwundert über jene unerwartete Nachricht.
Der DFB hat Ballack aus Respekt gegenüber seiner Person und seinen Leistungen eine Berücksichtigung für das Brasilienspiel in Aussicht gestellt.
Das zu den nackten Fakten.

Ich persönlich bin kein großer Ballack-Fan. Im Gegenteil: Ich halte ihn oftmals für überbewertet, gehyped und unnötigerweise von den Medien dargestellt als der Messias des deutschen Fußballs. Aufgrund seiner Zeit bei Chelsea, einem internationalen TopClub, wurde er oftmals als ein Spieler von Weltklasseformat bezeichnet.
Seine Leaderqualitäten sind unbestritten, weswegen er zurecht seit der Ära Klinsmann die Binde tragen durfte. Sportlich ist er mittlerweile keineswegs unangefochten, eher sogar hinterhergeblieben.



Ist solch ein Abschied jedoch tragbar?

Meiner Meinung nach ist die Art des Abschieds komplett geschmacklos. Das steht allerdings auch außer Frage, schließlich ist das die Meinung der breiten Masse.
In diesem Blog will ich jedoch versuchen zu ergründen, weshalb Löw diesen Weg gewählt hat, aus einer - wie ich finde - neutralen Position, da ich der Person Ballack nicht viel abgewinnen kann.

Der Fairness halber sollte man erwähnen, dass auch Löw kein hohes Standing bei mir hat, aber das versuche ich einfach mal zu unterdrücken.



Ballack hat seit seiner Verletzung vor der WM kein Länderspiel mehr bestritten, was anfangs noch zu vertreten war. Er war außer Form und die Mannschaft war eingespielt und homogen.

Doch dann verstrickte sich Löw in ein Konstrukt von peinlichen Ausreden und zu hinterfragende Aussagen. Ballack genieße wenig Spielpraxis unter Heynckes, wäre nicht eingespielt und sei so noch nicht bereit.
Gleiches galt monatelang für Klose, welchem jedoch bescheinigt wurde, dass er aufgrund seiner Verdienste, dem Vertrauen des Trainers und dem der Mannschaft bereit sei und gebraucht werde.

Was ist also der Grund dafür, dass Ballack nicht mehr spielt? Ganz klar, Sami Khedira, der einen enormen Schritt im vergangenen Jahr gemacht hat. An Khedira ist derzeit kein Vorbeikommen.
Ballack jedoch - das muss selbst ich sagen - ist immernoch besser und beschlagener als die bisher berufenen Ersatzspieler. Seine Erfahrung und seine Routine bringen mehr ein, als das, was ein Träsch, Bender oder Rolfes einbringen könnten. Körperlich fit ist er auch.
Ballack jedoch für die Bank zu berufen, wäre ein fataler Fehler, insofern muss ich Löw recht geben.

Ein Ballack auf der Bank würde nur für Unruhe sorgen. Die Mannschaft wäre nicht mehr so homogen und die Stimmung wäre gedrückt.
Ballack auszuschließen hat jedoch auch nicht-sportliche Gründe. Ihn mundtot machen. Meine Meinung.
Wenn Ballack außen vor steht, ausgeschlossen wird, steht jede seiner Aussagen vor dem Hintergrund, dass er nicht nominiert wurde. Der Inhalt seiner Aussagen wäre quasi gleich 0.
Warum man ihn mundtot machen muss? Ich glaube Effenberg hat es mal gut ausgedrückt: Heutzutage wird den Spielern eingetrichtert, dass man schön brav auf den Trainer hört, das man ja keinen Ton von sich gibt. Ballack wiederum ist noch ein Mann der alten Generation. Er macht seinen Mund auf. Bisher allerdings nicht, weil er
seine Nominierung nicht allzustark gefährden wollte, auch wenn diese schon lange auf der Kippe stand
und b) seine Aussagen medial als Geweine dargestellt würden.
Er muss jedoch mundtot gemacht werden, weil Löw derzeit einfach einen Umbruch hervorruft, in dem ein Alphatier wie Ballack Fehl am Platz ist. Erklärt auch die Nominierung Lahms als Kapitän.
Ein homogenes Team mit Löw als alleinigem Leader. Warum sollte er es riskieren, dass es auf dem Feld zu Eskapaden kommt, ungewollte Anweisungen?

Dies ist meiner Meinung nach auch der Grund für die unrühmlichen Abgänge von Frings und Kahn. Beides absolute Leaderpersonen, starke Persönlichkeiten und auf ihren Positionen besondere Spieler. Beide ersetzt.
Der Abschied von beiden war nicht zwingend so, wie man es sich als Fußballer wünscht. Kahn bekam zwar sein Abschiedsspiel, das Geplänkel mit Lehmann vor der WM jedoch komplett unnötig.



â028Starke Persönlichkeiten, sie hatten ihren unrühmlichen Abgang, weil sie einem Masterplan im Weg standen. Ein Masterplan, der vorsieht, dass bald 11 gehorsame Welpen auf dem Platz stehen, ohne jegliche Persönlichkeiten.
Podolski ist solch eine Persönlichkeit, bzw. kann solch eine Persönlichkeit sein. Seine Loyalität gegenüber Löw jedoch wird solch einen Abgang nicht notwendig machen.

Mit Ballack geht eine Generation Spieler, wie wir sie wohl nicht mehr in der Bundesliga auffinden.
Mit Ballack geht einer meiner Hassspieler.
Mit Ballack geht aber auch ein Stück dt. Fußballgeschichte.

Die feine englische Art ist das nicht, Herr Löw.
Aufrufe: 11100 | Kommentare: 41 | Bewertungen: 36 | Erstellt:16.06.2011
ø 6.0
ballack  |Löw  |
KOMMENTARE
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Skim
18.06.2011 | 17:10 Uhr
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Skim : 
18.06.2011 | 17:10 Uhr
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Skim : 
@kimosch:

Wie gut, dass der Wiese auch so viel spielt. Ich sag dir, 2012 wird er nicht im Kader sein, da können wir auch gern wetten. Wollt schon immer Strafavatare verteilen
Podolski - wie gesagt, seine Loyalität sitzt tief.
Zu Lahm. Bin ich gespalten. Hatte sein Interview als Zeichen empfunden, dass der Jung endlich auf den Putz haut. Das war auch ein sehr wichtiges Interview. Im Nachhinein würde ich ihn dennoch als Ja-Sager betiteln.

Wie die Kommunikation zw den beiden aussah, weiß tatsächlich keiner. Wie Löw ihn medial hat zum Opfer werden lassen, wissen wir alle.
Ich bewege mich möglicherweise auf dünnem Eis wenn ich sage, dass Ballack definitiv nicht gesagt hat "Ja gut, dann lass ich mich jetzt monatelang von den Medien zerfetzen"
Er selber sagt ja auch, dass er diese Entscheidung per Öffentlichkeit erfahren hat.
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