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19.02.2009 um 20:19 Uhr
Blogduell: Der Prinz kütt!
Auf ein Neues!

Unentschieden, endete das letzte Blogduell zwischen midget und mir. Ich war erfreut über die positive Resonanz, die mein Blog erhalten hat und will nun, im zweiten Versuch, endlich das WonderBranner an mich reißen!
Doch das wird alles andere als leicht. Denn man hat mir eine hinterlistige, gemeine, geradezu unmenschliche Aufgabe gestellt! Ich muss im Duell Bayern gegen Köln pro Bayern bloggen!
Das Objekt meines Hasses unterstützen, wie soll ich das nur schaffen, hab ich mir gedacht und war den Tränen nahe, sollte das mein Ende sein? Wieso darf ich nicht für die überaus sympathischen Kölner, mit dem süßen Geißbock schreiben?

Doch dann sah ich Licht am Ende des Tunnels, denn User Voegi, Erfinder der Liga-Lehren, bekennender Bayern Fan und Rheinländer bat mir seine Hilfe an, das war auch bitter nötig, denn auch midget tritt nicht allein an, sondern bloggt mit seinem FC Freund donluka zusammen!
Und es kommt noch besser, denn es ist ja auch noch Karneval, die Zeit an der man seine Prinzipen über den Haufen wirft und in der Feinde zu Freunden werden. Ein Duell der Superlative also!
Ich wischte mir, nun wieder voller Hoffnung, die Tränen aus den Augen und bin jetzt wild entschlossen, das Duell zu gewinnen.

Vorher muss allerdings für alle ausländischen User, aus der Schweiz, Österreich und Bayern geklärt werden, was Karneval eigentlich ist:

Und nun komme ich, Voegi, ins Spiel und gebe hier als gebürtiger Kölner einen kleinen Ex-Kurs in Sachen Angewandter Karnevalistik. Also wie ist das mit dem Karneval? Was soll das und überhaupt: Wozu der Driss? Nun, man sollte wissen, dass Karneval entgegen landläufiger Meinung eine sehr, sehr ernste Sache ist. Das fängt schon damit an, dass es sich hierbei um eine christliche Tradition handelt, mit der die Fastenzeit eingeläutet wird. Denn Karneval heißt so viel wie "Fleisch, adé" und kündigt eine gut sechswöchige Phase der Entsagung an. Doch auch mit der Fröhlichkeit nimmt man es im Rheinland sehr genau. Punkt 11.11 Uhr gehen an Wieverfastelovend, wie man hier den schmutzigen Donnerstag zu bezeichnen pflegt, die Mundwinkel hoch und es heißt: Lustig sein auf Knopfdruck! Alles nach einem festgelegten Programm, haargenau geplant und vor allem mit der nötigen Sachlichkeit. Denn Karneval, genau, ist eine ziemlich ernste Sache!

Was uns das sagt? Es zeigt uns zunächst einmal, dass die allgemeine Meinung über den Karneval (und damit auch über den Rheinländer) mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun hat. Rückschlüsse auf den FC verbieten sich jedoch. Dessen Spieler tragen zwar zuweilen richtig lustige Namen (Pezzoni, Petit, Mondragon, Novakovic), die fast wie das "Who is Who" der Großen Prunksitzung klingen, haben aber mit dem Rheinland so viel zu tun wie Miro Klose mit Charisma. Nein, die Quintessenz dieser kleinen Karnevalsanalyse ist sehr viel tiefgründiger: Wenn man es mit der vermeintlich lustigsten Sachen der Welt schon so ernst nimmt, sollte man auch den großen Klassiker am Karnevalswochenende mit der nötigen Ernsthaftigkeit würdigen. In diesem Sinne wird uns LaPulga jetzt ganz analytisch an das große Match heranführen. Und wenn er dabei die eine oder andere Zote einstreut, ist das auch in Ordnung. Denn so ernst nehmen wir das im Rheinland mit der Ernsthaftigkeit nun auch nicht!


Nachdem wir das geklärt hätten, kommen wir zum Spiel:
Die Bayern, die haushohen Favoriten, die sich selber als hochhaushohe Favoriten sehen, gegen die Kölner, die, außer ein bisschen Tradition nicht viel zu bieten haben. Dazu kommen noch die Umstände: Die Kölner während des Karnevals in München, das ist wie Christoph Daum am Lügendetektor oder Franck Ribery beim Zahnarzt, passt gar nicht!

Außerdem hat sich Klinsi, mal wieder beraten lassen, von einem seiner 23 Co-Trainer und die Unsicherheitsfaktoren des Bayern Spiels entfernt. Welche Faktoren da gemeint sind, das ist wohl allen klar, Lell und Rensing haben sich in den letzten Wochen aus der Mannschaft gestolpert. "Das ist Unsicherheit, wo nicht sein muss." Genau, Klinsi und deshalb spielen die Bayern jetzt mit Butt im Tor und Altintop hinten rechts.

Da kann dann eigentlich nicht mehr viel schief gehen, denn wie sollen die Kölner der Übermannschaft aus München, die nicht nur den besten Trainer, sondern auch den besten Fussballer der Welt in ihren Reihen haben, gefährlich werden?

Gar nicht, könnte man meinen, wenn da nicht die Historie wäre:
Da ist z.B. das Duell, 1992, wer – außer mir – erinnert sich nicht an dieses glorreiche Spiel am Karnevalssamstag, dem 29.02. (!) in dem Aumann die einzige rote Karte seiner Karriere sieht – Ergebnis 0:0.
Oder das Spiel in der Saison 05/06, in dem Kahn nach einem dicken Patzer seine Nummer 1 in der Nationalelf abgeben muss – Ergebnis 2:2.
In den letzten 10 Jahren haben die Bayern nur ein einziges Ligaheimspiel gegen den FC gewonnen (das peinlich 0:8 des FC aus der Pokalsaison 02/03 sei aus Rücksichtnahme vor allen FC-Fans an dieser Stelle nicht erwähnt).

Doch an diesem Samstag wiederholt sich die Geschichte nicht,
denn Lukas Podolski sichert den Bayern einen 2:1 Erfolg über betrunkene Kölner.



Auch Christoph Daum war das Spiel sichtlich egal


Na, wie solls auch anders sein, Lukas, Prinz Poldi, der kölsche Jung, der Karnevalsfreund wird eingewechselt, 10 Minuten vor Schluss und schießt sein letztes Tor im Bayern-Trikot gegen seinen neuen Verein.
Eine Story, die nur der Fussball schreiben kann.
Das erste Tor für die Münchner erzielte Butt per Elfmeter, den zwischenzeitlichen Ausgleich markierte Novakovic.

Festzuhalten bleibt also, dass der Bayern-Dusel auch in der 5. Jahreszeit bestand hat und das alles friedlich abgelaufen ist.
Auf Lukas Podolski ist auch kein Kölner böse, denn die haben sich das Spiel ja alle nicht angeguckt, die hatten besseres zu tun, nämlich verkleidet und besoffen durch Köln zu ziehen und außerdem ist an Karneval ja bekanntlich ehe jeder Scherz erlaubt und ohnehin und sowieso.
Prinz Poldi muss also kein schlechtes Gewissen haben und kann sich auf seine Rückkehr in die Hauptstadt der Jecken freuen. Trotzdem schien er von der Situation sichtlich gerührt und rechtfertigte sein Tor nach dem Spiel:
"Ich hab Vertrag, ich hab Vertrag bei Bayern, aber mein Herz ist in Köln. Ich will nach Köln."

Na wenns so ist, kann er ja auch nichts dafür.

Die Bayern sind übrigens trotzdem NOCH nicht Tabellenführer, denn die Hertha aus Berlin hat ebenfalls gewonnen aber das interessiert ja eigentlich niemanden, denn der Karnevalsprinz war noch nie der Osterhase!

In diesem Sinne: Ein heiteres Karneval und lasst es krachen!

Vielen Dank an Voegi, für seine tolle Kooperation!

Sportliche Grüße La_Pulga
Aufrufe: 3623 | Kommentare: 21 | Bewertungen: 37 | Erstellt:19.02.2009
ø 7.5
KOMMENTARE
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löwengraetscher85
20.02.2009 | 20:17 Uhr
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20.02.2009 | 20:17 Uhr
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natürlich auch guter blog. allein die beiden bloggern sprechen für qualität.

allerdings hätte das zusammenspiel etwas besser funktionieren können,.
zudem finde ich, wurde die richtige wizmischung nicht ganz gefunden, als obs bis zum schluß net klar ist obs ein lustiger oder ein eher ernster blog ist.

soll jetzt net zu negativ klingen, klasse blog ohne frage, aber man muß ja die sachen ansprechen die einem nicht gaaanz soooo gefallen haben

7 punkte von mir
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