21.02.2010 um 23:30 Uhr
Aus dem Leben eines Hoffe-Fans
Seit 4 Jahren bin ich nun Fan der TSG Hoffenheim. Ich weiß, dass dies keine sooo lange Zeit ist… aber trotzdem kommen mir diese 4 Jahre wie eine Ewigkeit vor. Nur fragen sich viele, ob man von diesem Verein wirklich ernshaft Fan sein kann. Ich behaupte ja. Hier ein paar Anekdoten und meine Geschichte der letzten 4 Jahre
Die Regionalliga-Saison
Wirklich Fan der TSG bin ich, das muss ich zugeben, erst 2006 geworden. Damals war die Einstellung von Ralf Rangnick bei der TSG der Hauptgrund dafür. Irgendwie fand ich es nett, dass Rangnick in die dritte Liga wechselt. Heute kann ich das alles ganz gut nachvollziehen, weiß, dass er dies tat, weil er wusste, dass er dort nicht verbleiben wird, aber ich war damals wohl zu jung und unerfahren um beurteilen zu können, dass es gar nicht einen so hohen sensationellen Wert hat, dass Rangnick damals in die dritte Liga ging. Da ich den Trainer Ralf Rangnick damals aber sowieso klasse fand entschloss ich mich ab sofort für die TSG Hoffenheim zu sein. Eigentlich eine ganz simple und einfache Entscheidung. Doch konnte ich damals noch nicht wissen was bald auf mich zukommen sollte…
Eigentlich nahm mich damals in Bezug zu Hoffenheim auch niemand ernst. Vielleicht nicht einmal ich mich selbst. Wer interessiert sich denn aus dem Bekanntenkreis auch schon für die Regionalliga? Die meisten sahen mich nur als jemanden an, der ein bisschen mit irgendeinem total unbekanntem Verein spinnt, der niemals in die zweite oder gar erste Liga aufsteigen wird. Und ich muss zugeben, dass ich damals auch noch kein wirklich "echter" Fan des Vereins war. Ich schaute immer gespannt auf die Ergebnisse der Regionalliga Süd, war happy wenn Hoffenheim gewonnen hat, aber wirklich ein vollständiger, echter Fan war ich noch nicht. Zum Beispiel war es auch schwer sich über den Verein zu informieren, über ihn auf dem Laufenden zu sein, damals war die Internetseite von Hoffenheim übrigens aber zum Beispiel ganz hilfreich.
Spiele konnte ich live über 90 Minuten sowieso nur sehr selten verfolgen, ich war schon happy wenn abends in der Sportschau Hoffenheim als Kurzbericht kam, denn damals wurden in der Sportschau ja immer zwei Topspiele aus der Regionalligen zu den Bundesligaspielen gesendet.
Aber dann erfüllte sich mein Traum: Hoffenheim stieg auf. Ab jetzt konnte ich auf Premiere jedes Spiel der TSG über 90 Minuten verfolgen!
Und erst dann begann ich mich so richtig in die blauen Trikots, ja in den Verein zu verlieben.
Die Zweitligasaison
Ach war das herrlich Hoffenheim über 90 Minuten jedes Mal verfolgen zu können. Ich wurde zwar ständig gefragt wie man so drauf sein kann, dass man sich die zweite Bundesliga anschaut und immer noch kannte kaum jemand meinen Verein, aber ich lernte ihn langsam kennen und lieben. Am Anfang lief es ja auch nicht so gut, es sah aus als würde Hoffenheim im Abstiegskampf mitmischen. Aber dann kamen bekanntlich die Neuzugänge wie Carlos Eduardo oder Demba Ba und alles wurde besser.
Ich war nie so verträumt zu sagen, dass Hoffenheim wirklich einem großen Wunder entspring. Klar war die finanzielle Grundlage da und klar war es nach den Ausgaben Pflicht irgendwann einmal in den nächsten Jahren auch aufzusteigen.
Dennoch war es beeindruckend wie die Mannschaft sich entwickelte, wie sie spielte und dann am Ende auch den Durchmarsch in die Bundesliga schaffte.
Das letzte Spiel gegen Greuther Fürth, das entscheidende, konnte ich weil ich auf Urlaub war nur in einer Premiere-Bar verfolgen, in der die Konferenz lief. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich schon in das Team verliebt, ich war begeistert von diesen Fußballern, von diesem Dorf, ja regelrecht euphorisiert.
Manchmal wünsche ich mir die damalige Stimmung, die damalige Ruhe und Bescheidenheit in gewisser Weise sogar auch zurück.
Als ich jedenfalls beim 5:0-Sieg in der Premiere-Bar über den Hoffenheimer Aufstieg jubelte, da schauten mich die ganzen Leute völlig schräg an. Zum ersten Mal viel mir tatsächlich auf, wie "ungewöhnlich" es anscheinend war Vorlieben für diesen Verein zu haben.
Trotzdem war dieser Tag ein Glückstag. Ab hier war nämlich klar, dass Hoffenheim in der ersten Liga spielen darf, gegen Bayern, Schalke, Bremen, Dortmund und all die anderen Verein spielen darf. Das war ein wahnsinnig gutes Gefühl. "Mein" Verein in der ersten Liga. Ich war damals noch nicht 2 Jahre fan, fühlte mich aber wirklich schon total verbunden. Und war damals einfach nur glücklich und freute mich auf die nächste Saison.
Der Aufstieg 2008... was war das damals für ein Tag
Die letzten 2 Jahre
Das erste Spiel gegen Cottbus. So nervös war ich vor einem Fußballspiel noch nie und werde es vielleicht auch nie mehr sein. Cottbus war ja ein Konkurrent im Abstiegskampf, ich nahm damals ja an, dass der Klassenerhalt das vorrangige Ziel sei.
Und dann dieses wunderbare Spiel. Vedad Ibisevic, letztes Jahr nur Ersatzspieler, erzielte unser erstes Tor in der Bundesliga. Was war das füpr ein schöner Moment, als der Ball im Netz landete. Weitere 2 sollten folgen, das Debüt 3:0 für uns enden.
Hier begann das Märchen, diese wahnsinnige Hinrunde. Bisher war alles mit dem ausgegebenen Geld, mit den Finanzen zu erklären. Aber diese Hinrunde war wirklich ein Märchen.
Es sprintete nämlich ein Team auf Platz 1 der Liga, das letztes Jahr mit genau demselben Personal (außer Andreas Beck) noch in der zweiten Liga gekickt hat. Mensch was waren das für Tage und Spiele. Das 4:5 gegen Bremen zum Beispiel kostete mir fast den Verstand. Wir lagen 4:1 zurück und glichen aus! 4:4! Und dann traf Carlos Eduardo die Latte. Es wäre das 5:4 für Hoffenheim gewesen. Am Ende schoss uns zwar Özil noch eines rein, aber zum ersten Mal war ich nach einer Niederlage glücklich. Glücklich darüber, dass wir so ein tolles Spiel abgeliefert haben.
Am Ende stand dann die Herbstmeisterschaft, ich darf gar nicht mehr zurückdenken an dieses phänomenale Finale, dieses unglaubliche Spiel gegen Bayern München, in dem Ibisevic das 1:0 schoss und wir mit etwas Glück hätten gewinnen können.
Auf jeden Fall war es ein unglaubliches Bundesligaspiel mit rasantem Tempo, es war das beste Spiel der kompletten Saison.
Und dann wurden wir Herbstmeister, der nächste Höhepunkt war erreicht.
Was danach folgte war klar. Vor allem war es das Testspiel gegen den Hamburger Sportverein. Vedad Ibisevic, der Spieler der für uns 18 Tore erzielte in nur einer Hinrunde (und damit den Hinrundenrekord von Gerd Müller um nur 2 Tore verpasste) riss sich das Kreuzband und Carlos Eduardo sah rot.
Die Harmonie war erst einmal vorbei, bis heute wirkt dieses eine blöde Testspiel nach. Doch bis heute bin ich stolzer und glücklicher Fan der TSG 1899 Hoffenheim. Diese Saison und die letzte Rückrunde waren alles andere als gut, klar. Aber irgendwie haben mich auch diese negativen Monate an den Verein gebunden...
Wirklich Fan der TSG bin ich, das muss ich zugeben, erst 2006 geworden. Damals war die Einstellung von Ralf Rangnick bei der TSG der Hauptgrund dafür. Irgendwie fand ich es nett, dass Rangnick in die dritte Liga wechselt. Heute kann ich das alles ganz gut nachvollziehen, weiß, dass er dies tat, weil er wusste, dass er dort nicht verbleiben wird, aber ich war damals wohl zu jung und unerfahren um beurteilen zu können, dass es gar nicht einen so hohen sensationellen Wert hat, dass Rangnick damals in die dritte Liga ging. Da ich den Trainer Ralf Rangnick damals aber sowieso klasse fand entschloss ich mich ab sofort für die TSG Hoffenheim zu sein. Eigentlich eine ganz simple und einfache Entscheidung. Doch konnte ich damals noch nicht wissen was bald auf mich zukommen sollte…
Eigentlich nahm mich damals in Bezug zu Hoffenheim auch niemand ernst. Vielleicht nicht einmal ich mich selbst. Wer interessiert sich denn aus dem Bekanntenkreis auch schon für die Regionalliga? Die meisten sahen mich nur als jemanden an, der ein bisschen mit irgendeinem total unbekanntem Verein spinnt, der niemals in die zweite oder gar erste Liga aufsteigen wird. Und ich muss zugeben, dass ich damals auch noch kein wirklich "echter" Fan des Vereins war. Ich schaute immer gespannt auf die Ergebnisse der Regionalliga Süd, war happy wenn Hoffenheim gewonnen hat, aber wirklich ein vollständiger, echter Fan war ich noch nicht. Zum Beispiel war es auch schwer sich über den Verein zu informieren, über ihn auf dem Laufenden zu sein, damals war die Internetseite von Hoffenheim übrigens aber zum Beispiel ganz hilfreich.
Spiele konnte ich live über 90 Minuten sowieso nur sehr selten verfolgen, ich war schon happy wenn abends in der Sportschau Hoffenheim als Kurzbericht kam, denn damals wurden in der Sportschau ja immer zwei Topspiele aus der Regionalligen zu den Bundesligaspielen gesendet.
Aber dann erfüllte sich mein Traum: Hoffenheim stieg auf. Ab jetzt konnte ich auf Premiere jedes Spiel der TSG über 90 Minuten verfolgen!
Und erst dann begann ich mich so richtig in die blauen Trikots, ja in den Verein zu verlieben.
Ach war das herrlich Hoffenheim über 90 Minuten jedes Mal verfolgen zu können. Ich wurde zwar ständig gefragt wie man so drauf sein kann, dass man sich die zweite Bundesliga anschaut und immer noch kannte kaum jemand meinen Verein, aber ich lernte ihn langsam kennen und lieben. Am Anfang lief es ja auch nicht so gut, es sah aus als würde Hoffenheim im Abstiegskampf mitmischen. Aber dann kamen bekanntlich die Neuzugänge wie Carlos Eduardo oder Demba Ba und alles wurde besser.
Ich war nie so verträumt zu sagen, dass Hoffenheim wirklich einem großen Wunder entspring. Klar war die finanzielle Grundlage da und klar war es nach den Ausgaben Pflicht irgendwann einmal in den nächsten Jahren auch aufzusteigen.
Dennoch war es beeindruckend wie die Mannschaft sich entwickelte, wie sie spielte und dann am Ende auch den Durchmarsch in die Bundesliga schaffte.
Das letzte Spiel gegen Greuther Fürth, das entscheidende, konnte ich weil ich auf Urlaub war nur in einer Premiere-Bar verfolgen, in der die Konferenz lief. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich schon in das Team verliebt, ich war begeistert von diesen Fußballern, von diesem Dorf, ja regelrecht euphorisiert.
Manchmal wünsche ich mir die damalige Stimmung, die damalige Ruhe und Bescheidenheit in gewisser Weise sogar auch zurück.
Als ich jedenfalls beim 5:0-Sieg in der Premiere-Bar über den Hoffenheimer Aufstieg jubelte, da schauten mich die ganzen Leute völlig schräg an. Zum ersten Mal viel mir tatsächlich auf, wie "ungewöhnlich" es anscheinend war Vorlieben für diesen Verein zu haben.
Trotzdem war dieser Tag ein Glückstag. Ab hier war nämlich klar, dass Hoffenheim in der ersten Liga spielen darf, gegen Bayern, Schalke, Bremen, Dortmund und all die anderen Verein spielen darf. Das war ein wahnsinnig gutes Gefühl. "Mein" Verein in der ersten Liga. Ich war damals noch nicht 2 Jahre fan, fühlte mich aber wirklich schon total verbunden. Und war damals einfach nur glücklich und freute mich auf die nächste Saison.
Der Aufstieg 2008... was war das damals für ein Tag
Das erste Spiel gegen Cottbus. So nervös war ich vor einem Fußballspiel noch nie und werde es vielleicht auch nie mehr sein. Cottbus war ja ein Konkurrent im Abstiegskampf, ich nahm damals ja an, dass der Klassenerhalt das vorrangige Ziel sei.
Und dann dieses wunderbare Spiel. Vedad Ibisevic, letztes Jahr nur Ersatzspieler, erzielte unser erstes Tor in der Bundesliga. Was war das füpr ein schöner Moment, als der Ball im Netz landete. Weitere 2 sollten folgen, das Debüt 3:0 für uns enden.
Hier begann das Märchen, diese wahnsinnige Hinrunde. Bisher war alles mit dem ausgegebenen Geld, mit den Finanzen zu erklären. Aber diese Hinrunde war wirklich ein Märchen.
Es sprintete nämlich ein Team auf Platz 1 der Liga, das letztes Jahr mit genau demselben Personal (außer Andreas Beck) noch in der zweiten Liga gekickt hat. Mensch was waren das für Tage und Spiele. Das 4:5 gegen Bremen zum Beispiel kostete mir fast den Verstand. Wir lagen 4:1 zurück und glichen aus! 4:4! Und dann traf Carlos Eduardo die Latte. Es wäre das 5:4 für Hoffenheim gewesen. Am Ende schoss uns zwar Özil noch eines rein, aber zum ersten Mal war ich nach einer Niederlage glücklich. Glücklich darüber, dass wir so ein tolles Spiel abgeliefert haben.
Am Ende stand dann die Herbstmeisterschaft, ich darf gar nicht mehr zurückdenken an dieses phänomenale Finale, dieses unglaubliche Spiel gegen Bayern München, in dem Ibisevic das 1:0 schoss und wir mit etwas Glück hätten gewinnen können.
Auf jeden Fall war es ein unglaubliches Bundesligaspiel mit rasantem Tempo, es war das beste Spiel der kompletten Saison.
Und dann wurden wir Herbstmeister, der nächste Höhepunkt war erreicht.
Was danach folgte war klar. Vor allem war es das Testspiel gegen den Hamburger Sportverein. Vedad Ibisevic, der Spieler der für uns 18 Tore erzielte in nur einer Hinrunde (und damit den Hinrundenrekord von Gerd Müller um nur 2 Tore verpasste) riss sich das Kreuzband und Carlos Eduardo sah rot.
Die Harmonie war erst einmal vorbei, bis heute wirkt dieses eine blöde Testspiel nach. Doch bis heute bin ich stolzer und glücklicher Fan der TSG 1899 Hoffenheim. Diese Saison und die letzte Rückrunde waren alles andere als gut, klar. Aber irgendwie haben mich auch diese negativen Monate an den Verein gebunden...
Aufrufe: 6009 | Kommentare: 38 | Bewertungen: 61 | Erstellt:21.02.2010
ø 5.9
KOMMENTARE
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22.02.2010 | 09:24 Uhr
-6
flateric :
Aus dem Leben eines Hoffe-Fans oder mit meinen worten aus dem leben eines toupet trägers ,ich dachte blogs schreiben darf mann erst wenn 10 jahre der bundesliga angehört ,ihr habt die haare schön TSCHÜSN
5
22.02.2010 | 09:53 Uhr
-4
KubaKev :
8 Punkte....guter Blog...schön zu lesen....kann Hoffenheim trotzdem nicht besser leiden dadurch
3
22.02.2010 | 10:06 Uhr
-3
Naja, es kann eben nicht nur Momente der Glückseeligkeit im Leben eines Fans geben - auch die "Krisen", obwohl man eigentlich nicht von einer Krise sprechen kann - im 2. Bundesligajahr, gehören dazu und stärken, wie du sagtest, die Bindung zwischen Verein und Fans.
Um es kurz zu machen, mir sind die Hoffenheimer (Verein und Fans) aus dieser Saison deutlich lieber als die der letzten Saison. Das ganze Team wirkt irgendwie authentischer als letzte Saison die so Sonnenschein-mäßig ablief.
Wir lesen uns... am Wochenende, in diesem Sinne - HA HO HE.
0
22.02.2010 | 13:06 Uhr
-3
2
22.02.2010 | 13:29 Uhr
-3
fcbm007 :
nett geschrieben Marcel und auch informativ ( aber das wusste ich von Dir doch schon alles ) !!8 Punkte
1
22.02.2010 | 13:36 Uhr
-3
Weil wenn ich erzähle, dass ich Hoffenheim-Fan bin natürlich immer sofort der Eindruck entsteht, dass ich nur Erfolgsfan bin etc., auch wenn sich das in letzter Zeit ungewöhnlicherweise gebessert hat.
Außerdem wollte ich auch nur zeigen, wie man überhaupt Fan "dieses Vereins" werden kann.
Ob du das meiste davon schon weißt oder nicht, darauf habe ich bei dem Blog nicht beachtet, sorry. Ansonsten betrachte es einfach als eine Art Zusammenfassung
1
22.02.2010 | 13:37 Uhr
-3
Schön zu lesen und auch ein interesantes Thema finde ich
10Punkte .
1
22.02.2010 | 13:43 Uhr
-2
HA_HO_HE :
@butters...kommst du denn eigentlich aus der Region Sinsheim??
2
22.02.2010 | 14:10 Uhr
-2
KubaKev :
@ramsey16: tja....das leben ist kein Ponyhof.....deine Meinung spiegelt wohl nicht die der anderen User wieder....wobei ich auch ne 8 gegeben habe.....
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