Dimitrov: Diese Zahlen belegen seinen Erfolg

Von Marco Kühn/tennis-insider.de
Grigor Dimitrov sorgt 2017 für Glanzlichter en masse
© getty

Der Bulgare hat einen sensationellen Saisonstart hingelegt. Nahezu alle Bereiche seines Spiels konnte Grigor Dimitrov 2017 signifikant verbessern. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis er in die Top 10 zurückkehrt.

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15:1. Eine Matchbilanz, die sich sehen lassen kann. Fernab von Roger Federers historischem Australian-Open-Triumph macht sich jemand auf, um die Weltspitze endgültig anzugreifen. Grigor Dimitrov gewinnt bisher im Jahr 2017 alles - außer dem Thriller gegen Rafael Nadal im spektakulären Halbfinale der Australian Open. Auffällig ist dabei, dass der Bulgare nicht immer jeden Gegner vom Platz schießt. Aber dennoch siegt. Zwei ATP-World-Tour-250-Titel. Beeindruckende Matches gegen David Goffin. Und eine Effizienz, die ihn tief in die Top 10 in diesem Jahr bringen kann. Der 25-Jährige macht 2017 endlich ernst. Und die Tour ist um eine große Attraktion reicher.

Gewonnene Punkte mit dem zweiten Aufschlag

Sah man Grigor Dimitrov im vergangenen Jahr auf dem Court, wäre man am liebsten zu ihm gegangen, um ihm auf die Schulter zu klopfen. Es wirkte oft so, als wenn er in seinen ganzen spielerischen Möglichkeiten gefesselt gewesen wäre. Der Bulgare wollte unbedingt. Konnte aber nur selten. Jetzt sieht das allerdings ganz anders aus.

Im Jahr 2016 gewann Grigor Dimitrov 48 Prozent der Punkte, wenn er den zweiten Aufschlag einsetzen musste. 2017 sind es bis dato 56 Prozent. Bei den wichtigen Punkten, wie zum Beispiel bei 30:30 oder auch 15:30, macht dieser Wert den Unterschied zwischen einem Satzgewinn oder -verlust. Dieser Wert zeigt nicht nur eine Verbesserung beim Spiel mit dem zweiten Aufschlag. Darüber hinaus wirkt Dimitrov selbstbewusster und fitter im Kopf. Mit geringem Selbstvertrauen spielt man die Big Points mit einer wackeligen Hand. Mit zwei ATP-Titeln im Rücken kommt der zweite Aufschlag mit einem Tick mehr Kick, mehr Zug in das T-Feld des Gegners.

Abgewehrte Breakbälle

Das neue Selbstvertrauen zeigt sich in einer weiteren Statistik noch deutlicher. Im vergangenen Jahr wehrte Grigor Dimitrov 60 Prozent der Breakbälle gegen sich ab. In diesem Jahr liegt dieser Wert bei starken 77 Prozent. Es ist schwierig für den Gegner und einfach für Dimitrov, wenn man fast gar nicht gebreakt werden kann. Der Bulgare schlägt sehr variabel auf - kann den Aufschlag immer der Situation im Aufschlagspiel anpassen. Jeder abgewehrte Breakball zieht das Selbstvertrauen ein Stück weiter hoch. Grigor Dimitrov hat in diesem Jahr die große Möglichkeit, seine bisher beste Platzierung von Rang acht in der Welt zu toppen.

Kaum Punkte zu verteidigen

Bis Roland Garros hat Dimitrov nur 175 Punkte in der Weltrangliste zu verteidigen. Sein schwaches erstes Halbjahr 2016 ist nun sein großer Vorteil. Mit dem angefütterten Selbstvertrauen geht er mindestens als Geheimfavorit in die nächsten großen Turniere. Schlagen kann er jeden. Dass er dieses Niveau nun endlich auch über mehrere Matches spielen kann, bewies er bei den Australian Open.

Das Tennisjahr 2017 bleibt weiter spannend. Grigor Dimitrov wird dabei eine Hauptrolle spielen.

Grigor Dimitrov im Steckbrief

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