NHL

Die Stacheln sitzen tief

Die NHL-Saison 2016/17 startet mit einigen Teams, die etwas gut zu machen haben
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10. Florida Panthers (47-26-9, 103 Pts)

Viel wert war der klare Sieg in der Atlantic Division letztlich nicht, da man schon in Runde eins der Playoffs an den Islanders gescheitert ist. Aber das hat zum Umdenken geführt in Sunrise/Florida. Die Defense wurde mächtig umgekrempelt und soll einen weiteres frühes Playoff-Aus verhindern.

Im Kasten steht immer noch Roberto Luongo, der seine schwachen Playoffs vergessen machen sollte. Und vorne sollten "Jungspund" Jaromir Jagr sowie Vincent Trocheck und Jonathan Huberdeau das Schiff schon auf Kurs halten.

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9. St. Louis Blues (49-24-9, 107 Pts)

Nach Jahren voller früher Playoff-Enttäuschungen erreichten die Blues anno 2016 endlich die Conference Finals, verloren dort aber in sechs Spielen gegen die Sharks. Und eine Bestätigung dieses Erfolges wird nicht einfacher, da mit David Backes und Troy Brouwer zwei Topleute im Angriff das Weite gesucht haben. Zudem tradete man Goalie Brian Elliott nach Calgary.

Talentiert ist das Team immer noch und hat mit Alex Pietrangelo, Vladimir Tarasenko oder Kevin Shattenkirk einen vielversprechenden Kern. Aber um es unter die letzten vier zu schaffen, fehlt wohl doch zu viel.

8. Nashville Predators (41-27-14, 96 Pts)

Die Central Division ist nicht gerade die leichteste der NHL. Dennoch reichte es dort für die Predators zum dritten Platz. In den Playoffs eliminierten sie dann frühzeitig die Nummer eins der Pacific, die Anaheim Ducks, um schließlich gegen die Sharks über sieben Spiele zu gehen.

Im Sommer sorgte man dann für Schlagzeilen durch die Verpflichtung von Subban im Tausch mit Weber. Subban sollte mit seiner spielerischen Klasse die ideale Ergänzung sein für Nebenmann Roman Josi. Dahinter ist auf Pekka Rinne Verlass. Die Preds sind ein Team, das man im Auge behalten muss.

7. Anaheim Ducks (46-25-11, 103 Pts)

Wieder einmal folgte auf eine starke Regular Season eine schlechte Postseason. Und so langsam fragt man sich, ob da noch was von dieser Gruppe kommt in Sachen großer Wurf. Ryan Getzlaf und Corey Perry haben die falsche Seite der 30 erreicht und auch Ryan Kesler hat sich im Vergleich zu seiner starken ersten Saison in Anaheim verschlechtert. Vielleicht hlift der Wechsel an der Bande: Randy Carlyle übernimmt für den abgewanderten Bruce Boudreau als Coach.

Im Tor steht nun John Gibson und in der Defense sollten es weiterhin Sami Vatanen, Cam Fowler und Hampus Lindholm richten, die sehr viel Qualität mitbringen. Einem weiteren erfolgreichen Jahr steht also wenig im Weg - bis dann die Playoffs kommen und alles passieren kann.

6. Dallas Stars (50-23-9, 109 Pts)

Die Stars holten in der Western Conference die meisten Punkte, schieden dann aber in den Playoffs in Runde zwei gegen St. Louis aus. Die größten Schwachstellen waren das Tor und die Verteidigung. Und diese hat man nicht so richtig adressiert.

Sicher, mit Dan Hamhuis wurde ein guter Mann geholt. Doch der hatte zuletzt doch die eine oder andere Verletzung, die ihn zurückwarf. Alex Goligoski und Kris Russell sind weg. Offensiv hat das Team jedoch mit Tyler Seguin, Patrick Sharp oder Jason Spezza beeindruckende Angreifer. Aber reicht das, um die Probleme hinten zu übertünchen?

5. Chicago Blackhawks (47-26-9, 103 Pts)

Trotz wenig Substanz an der Blue Line hätte man die Blues in den Playoffs nach 1-3-Rückstand fast noch geschlagen. Das sagt eigentlich alles aus über das Potenzial der 'Hawks. Die Cap-bedingten Abgänge von Andrew Shaw und Andrew Ladd sollten also nicht zu sehr ins Gewicht fallen. Zudem hat man Defender Brian Campbell zurück, der schon 2010 beim Stanley-Cup-Triumph ein Stützpfeiler war.

Darüber hinaus sind die Stars wie Jonathan Toews, Patrick Kane oder Duncan Keith und Corey Crawford alle noch da, sodass dieses Team auf jeden Fall um den Titel mitspielen kann.

4. Tampa Bay Lightning (46-31-5, 97 Pts)

Viel hat nicht gefehlt für Tampa im Vorjahr gegen Pittsburgh in den Conference Finals. Und das trotz zahlreicher Ausfälle auf dem Weg dorthin. Und diese Stars, die fehlten, werden zurückkommen, allen voran Ben Bishop im Kasten und Steven Stamkos vorne.

Zudem sollten Klasseleute wie Ondrej Palat, Tyler Johnson und Ryan Callahan ihre Form wiederfinden, sodass der Lightning durchaus wieder einschlagen und viel Schaden anrichten könnte.

3. San Jose Sharks (46-30-6, 98 Pts)

Zwei Siege haben gefehlt zum ersten Stanley-Cup-Titel der Sharks. In den Finals war in erster Linie der Speed der Penguins ein Problem. Um diese Schwachstelle anzugehen, wurde der wieselflinke Mikkel Boedker verpflichtet.

Ansonsten bleibt die Truppe, angeführt von den immer noch herausragenden Altmeistern Joe Thornton und Patrick Marleau, zusammen und sollte erneut angreifen. Allerdings gibt es ein größeres Hindernis: Der Stanley-Cup-Hangover: Seit 2009 (Pittsburgh und Detroit) stand kein Team mehr in zwei Finals in Serie.

2. Washington Capitals (56-18-8, 120 Pts)

Mit großem Abstand ging die President's Trophy in die Hauptstadt. Doch in der zweiten Runde der Playoffs war dann Schluss gegen den späteren Cup-Champion Pittsburgh. Der Stachel dürfte tief sitzen, denn dieses Capitals-Team ist gespickt mit Superstars wie Alex Ovechkin oder Goalie Braden Holtby, der immer ein Vezina-Trophy-Kandidat ist.

Wirklich große Verstärkungen erhielt das Team nicht, aber auch so schon sollte eine weitere großartige Saison möglich sein. Vielleicht ja dieses Mal mit besserem Ende - noch steht die Franchise ohne Cup-Erfolg da.

1. Pittsburgh Penguins (48-26-8, 104 Pts - Stanley Cup Champion)

Der Champion geht als Topfavorit in die neue Saison - und das ist in der NHL gar nicht so einfach, da man meist nach dem Titel mit Engpässen unter der Salary Cap zu tun hat. Nicht jedoch die Pens, die bis auf Verteidiger Ben Lovejoy den Kern zusammengehalten haben.

Hinzu kommt, dass sich die Topleute wie Sidney Crosby, Evgeni Malkin oder auch Phil Kessel und Goalie Marc-Andre Fleury allesamt noch im besten Alter befinden. Somit steht einem weiteren tiefen Playoff-Run nichts im Wege.

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