NFL

Nächste Tragödie erschüttert die NFL

Von SPOX
Josh Brent wurde nach dem Unfall festgenommen
© Getty

In Week 14 (So., 19 Uhr im LIVESCORE und auf ESPN America) kommt es zum absoluten Topsiel zwischen den Patriots und den Texans um die Krone der AFC. Ben Roethlisberger feiert sein Comeback für die Steelers gegen die Chargers und die Quarterback-Kontroverse in New York bei den Jets erreicht ein neues Ausmaß. Der Spieltag wird allerdings erneut von einer Tragödie überschattet.

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Nur eine Woche nachdem Chiefs-Linebacker Jovan Belcher seine Freundin erschossen und sich dann selbst das Leben genommen hatte, ist die NFL erneut in tiefer Trauer.

Josh Brent hätte am Sonntag beim Gastspiel von Dallas in Cincinnati eigentlich zum sechsten Mal in dieser Saison der Starting-Nose-Tackle der Cowboys sein sollen, daraus wird nun nichts. Brent baute in der Nacht auf Samstag um ca. 2.30 Uhr einen schweren Autounfall, bei dem sein Teamkollege Jerry Brown starb.

Brent hatte den Wagen laut Polizei unter Alkoholeinfluss gesteuert und bei hoher Geschwindigkeit die Kontrolle verloren. Brent wurde danach wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung festgenommen und ins Gefängnis gebracht. Ihm drohen bei einer Verurteilung bis zu 20 Jahre Haft.

Linebacker Brown, der bei den Cowboys Mitglied der Practice Squad war, wurde nach dem Unfall in ein Krankenhaus gebracht, dort kam aber jede Hilfe zu spät.

Game of the Week: New England Patriots - Houston Texans (Di., 2:30 Uhr)

Die Playoffs sind fix, die Wildcard ist fix! Den Houston Texans fehlt eigentlich nur noch der sichere erste Platz in der AFC, um eine nahezu perfekte Regular Season abzuschließen. Einen großen Schritt in die richtige Richtung könnten die Texaner mit einem Sieg im Monday Night Game bei den New England Patriots machen. Die Pats, die die Conference in den letzten beiden Jahren in der Regular Season für sich entschieden, sind allerdings nicht gewillt den Platz an der Sonne in diesem Jahr freiwillig den Texanern zu überlassen.

Die Texans und Patriots trafen in der Vergangenheit erst dreimal aufeinander. Im einzigen Match in New England gingen die Texaner 2006 gar nach allen Regeln der Kunst mit 7:40 unter. Aus Houston-Sicht soll dieses miserable Erlebnis nun aber endgültig vergessen gemacht werden: "Du weißt, dass du auf einem höheren Level so gut wie du überhaupt nur kannst spielen musst. Das ist, warum wir tun, was wir tun. Es ist eine große Herausforderung, aber ich weiß, dass sich unser Team darauf freut", so Texans-Coach Gary Kubiak vor dem absoluten Tospiel der Woche.

Seit dem Sieg vor zwei Wochen gegen die Detroit Lions hat Houston erstmals in der Franchise-Geschichte eine zweistellige Anzahl an Siegen im Gepäck. Überhaupt wird das Team mit viel Selbstbewusstsein nach New England reisen. Man ist neben den Atlanta Falcons das beste Team der gesamten Liga, hat erst ein Spiel verloren und die letzten sechs Partien allesamt gewonnen. Probleme könnten jedoch die Passing-Yards machen, die die Texans dem Gegner immer wieder erlauben. In den letzten drei Wochen lagen diese bei durchschnittlich 352,0.

Die Power-Offense der Pats könnte dies durchaus zu nutzen wissen. "Dieses Spiel ist enorm wichtig für unsere Saison. Sie sind ein AFC-Gegner mit einer Statistik von 11-1. Ich denke für uns als Team, gibt es nicht wirklich viel mehr, was man sich wünschen kann. In einem Monday Night Game im Dezember gegen eines der besten Teams der NFL zu spielen und zu sehen, zu was wir fähig sind", so New England-Quarterback Tom Brady. Die Pats werden dann allerdings erneut auf Tight End Rob Gronkowski verzichten müssen.

Beide Teams sind bereits für die Playoffs qualifiziert. Nie waren die Bilanzen zweier Mannschaften in einem Monday Night Game besser. Der Showdown in Foxborough kann kommen!

Another Game of the Week: Washington Redskins - Baltimore Ravens (So., 19 Uhr)

Robert Griffin III ist in aller Munde! Der Quarterback der Redskins führte sein Team zuletzt zu drei Siegen in drei Spielen - allesamt gegen die direkten Konkurrenten aus der NFC East. Selbst seine bloße Anwesenheit führte das schwächste Team der NBA, die Washington Wizards, zu einem Sieg gegen den amtierenden Meister Miami. Jetzt sollen die Ravens, die gegen die verhassten Steelers den vorzeitigen Division-Titel verpassten, sein nächstes Opfer werden.

Baltimore könnte seinerseits die Pleite der vergangenen Woche mit einem Sieg und einer gleichzeitigen Niederlage Pittsburghs korrigieren. Dann nämlich würden die Ravens doch noch den Titel der AFC North und den gleichzeitigen Playoff-Einzug sicher stellen. "Wir sind noch immer auf Kurs. Wir haben die Gelegenheit unser erstes und vorderstes Ziel, nämlich die Division zu gewinnen, zu vollenden", sagte Ravens-Coach John Harbaugh.

Dafür müssen sie aber erst einmal RG3, der gegen die New York Giants vergangene Woche Cam Newtons Rekord für die meisten Rushing Yards eines Rookie-Quarterbacks brach, aus dem Spiel nehmen. Denn der 22-Jährige hat sich fest vorgenommen, die Redskins zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder in die Playoffs zu führen.

Comeback of the Week: Ben Roethlisberger is back!

Nach der Verletzung des Star-Quaterbacks Ben Roethlisberger vor vier Wochen setzte es für die Steelers prompt zwei Niederlagen gegen die beiden direkten Division-Konkurrenten aus Cleveland und Baltimore im Kampf um die Playoff-Plätze. Plötzlich drohte man, die Postseason zu verpassen. Nach dem durchaus überraschenden Sieg gegen die Ravens in der vergangenen Woche finden die Steelers aber langsam wieder in die Spur zurück. Und seit Donnerstag scheint die Sonne in Pittsburgh noch ein gutes Stück heller. Denn Big Ben ist zurück und wird gegen die San Diego Chargers wieder starten. Roethlisberger war in den letzten drei Spielen aufgrund einer Schulter- und Rippenverletzung nicht einsatzfähig. Er fühle sich aber wieder gut, sagte der Quarterback nach den ersten Trainingseinheiten.

Mit einem Sieg gegen die Chargers können die Steelers nun noch einmal Jagd auf die Ravens machen, denen ein schweres Match in Washington bevorsteht. Zwei Siege trennen die beiden Teams bei noch vier ausstehenden Spielen. Völlig unmöglich ist es angesichts des Restprogramms nicht, dass die Steelers es noch mal spannend machen können.

Stats of the Week: Calvin Johnson auf Rekordjagd

Seit vier Spielen haben die Detroit Lions nicht mehr gewonnen. An die Playoffs ist in Motor City erst gar nicht zu denken. Und jetzt geht es für die Lions zu allem Überfluss auch noch zu den Green Bay Packers, dem besten Team der Regular Season des Vorjahres. Eigentlich ist von den Lions also wenig zu erwarten, abgesehen von ein kleiner Randnotiz: Calvin Johnson strebt nach einem NFL-Rekord!

In der vergangenen Woche fing Johnson 13 Pässe für 171 Yards. Nach dieser Leistung ist er nur noch 471 Yards davon entfernt, den 17 Jahre alten Rekord von Jerry Rice für die meisten Receiving-Yards in einer einzigen Saison zu knacken. Außerdem stellte er vergangene Woche den Rekord für mindestens 125-Receiving-Yards oder mehr ein. Bereits fünf Mal in Folge schaffte er es, diese Marke zu durchbrechen. Packt Johnson das auch gegen die Packers, wäre der Rekord vom früheren Lions-Receiver Pat Studstill Geschichte.

Controversy of the Week: Quarterback-Debatte bei den Jets

Schon seit dem Wechsel von Tim Tebow zu den New York Jets gibt es im Big Apple eine regelrechte Quarterback-Kontroverse um den Neuzugang und Mark Sanchez. Seit letzter Woche hat die Debatte nun ein neues Ausmaß erreicht. Denn mit der starken Leistung von Greg McElroy streiten sich nun gleich drei potentielle Kandidaten um nur einen freien Starterplatz.

Statistisch gesehen ist Sanchez einer der schlechtesten Quarterbacks der gesamten NFL. Doch Coach Rex Ryan vertraut dem 26-Jährigen und sieht mit ihm als Starter die besten Siegchance für sein Team. Doch Sanchez leistete sich gegen Arizona gleich drei Interceptions und zwang den Coach, McElroy eine Chance zu geben. Der 24-Jährige enttäuschte seinen Chef keineswegs und warf prompt einen Touchdown-Pass, der den Jets den Sieg ebnete.

Dennoch wird gegen die Jacksonville Jaguars erneut Sanchez den Vorzug vor McElroy bekommen. Zeigt dieser bei seiner nächsten Einwechslung allerdings erneut eine solch gute Leistung und kehrt Tebow, der wegen zweier gebrochener Rippen im Moment verletzt ausfällt, zurück, so könnte es in der QB-Debatte noch einmal richtig Zündstoff geben.

Numbers of the Week: Das Monday Night Game

Es ist schon ein festes Ritual zu Beginn der amerikanischen Arbeitswoche und ist zu einem Stück Sport- und Fernsehgeschichte geworden: Das Monday Night Game! Seine Premiere feierte das allwöchentliche Topspiel bereits vor 42 Jahren. 2006 übernahm der Kabelsender "ESPN" die Sendung "Monday Night Football" nach 555 Spielen von "ABC". 2011 sahen durchschnittlich 13,3 Millionen Amerikaner die Übertragungen. "ESPN" bezahlte für die acht Jahre Übertragungsrechte übrigens die unfassbare Summe von umgerechnet rund 11 Milliarden (!) Euro. Die höchste Einschaltquote hatte das Monday Night Game zwischen den San Francisco 49ers und den New York Giants im Dezember 1990 mit 41,5 Millionen Zuschauern. Ob der Showdown in Foxborough da mithalten kann?

 

NFL: Week 14 im Überblick

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