NFL

Was ist mit den Patriots los?

Von SPOX
Patriots-Superstar Tom Brady hat in dieser Saison schon 10 Interceptions geworfen
© Getty

In Week 10 hagelt es Kracher. Die Fragen: New York Jets oder New England Patriots? Gehört 49ers-Quarterback Alex Smith jetzt zur Elite, oder was? Und warum gewinnen die Cincinnati Bengals ständig? Die Green Bay Packers reden derweil offen über eine Perfect Season.

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Game of the Week: New England Patriots - New York Jets (Mo., 2.20 Uhr)

Es ist gerade mal einen Monat her, da verloren die Jets bei den Patriots. Es war die dritte Pleite in Folge für das Team von Rex Ryan. Die Folge: Krisen-Gerede bei den Jets. Tja, wie schnell sich die Zeiten doch ändern. Nur vier Wochen später treffen sich beide Teams erneut und die Jets sind nach drei zum Teil beeindruckenden Siegen (nur 38 Punkte zugelassen) in Serie wieder voll in der Spur.

Cincinnati - Pittsburgh, San Francisco - NY Giants, NY Jets - New England: live bei ESPN America!

Dafür muss man sich fragen, was mit den Patriots los ist? New England droht die erste Niederlagenserie von drei Spielen seit neun Jahren! Bemerkenswert: Die Patriots haben mit ihrer Super-Offense in den letzten drei Spielen nie mehr als 20 Punkte gemacht.

Dafür leisten sie sich ungewöhnlich viele Turnover. Bei der Pleite gegen die Giants waren es in der letzten Woche gleich vier. Zum Vergleich: In der letzten Saison leistete sich New England in den letzten acht Regular-Season-Spielen nur einen einzigen Ballverlust.

Tom Brady steht, nachdem er sich in der ganzen letzten Saison nur vier Interceptions geleistet hatte, in dieser Saison schon bei für seine Verhältnisse unglaublichen zehn Picks. "Ich muss einfach bessere Entscheidungen treffen", sagt Brady.

Trotz der Probleme der Patriots liegt im Sunday-Night-Clash noch mehr Druck auf den Jets. Wenn die Jets verlieren, dürfte es angesichts eines ziemlich leichten Restprogramms für New England schwer werden, die AFC East noch zu gewinnen.

Ryan über die Bedeutung des Spiels: "Sie wissen, dass sie das Spiel gewinnen müssen. Und wir wissen, dass wir das Spiel gewinnen müssen. Beide Teams werden hungrig sein."

Another Game of the Week: San Francisco 49ers - New York Giants (So., 22.15 Uhr)

Die 49ers sind ohne Frage eine der Storys der Saison. Im Grunde unfassbar, dass sie bei 7-1 stehen. Sieben Siege? Damit haben sie ja jetzt schon so viele, wie man in der letzten Saison für den Division-Titel in der furchtbaren NFC West brauchte. Crazy!

Und: Wenn es gut läuft, könnte San Francisco aufgrund der eigenen Stärke und der völligen Unfähigkeit der Seahawks, Cardinals und Rams schon nächste Woche den NFC-West-Titel klarmachen. Crazy! Bei einem Sieg gegen die Giants hätten die 49ers auch beste Chancen, sich in der NFC den No. 2 Seed zu sichern.

Dass San Francisco mit Frank Gore (100-Yard-Rushing-Games in den letzten fünf Spielen) einen überragenden Running Back hat, darüber gibt es keine Debatten. Aber wie gut ist Alex Smith? Klar, in dieser Saison zeigt sich Smith (10 TD, 2 INT) so stark wie noch nie in seiner Karriere, aber dass sein Coach Jim Harbaugh ihn in die "Quarterback-Elite" einordnete und keinen besseren QB in der NFL sieht... Ähm, genau.

Stichwort Quarterbacks: Giants-QB Eli Manning spielt eine sensationelle Saison, vor allem im letzten Viertel ist bislang niemand besser als Eli. Für die Giants, die in den letzten beiden Jahren die Playoffs verpassten, läuft es aktuell bestens, aber trotzdem gibt es noch Grund zur Sorge.

Denn: Die Giants befinden sich in einer üblen Phase des Spielplans (nächste Gegner: Eagles, Saints, Packers) und außerdem wäre es nicht das erste Mal, dass sie in der zweiten Saisonhälfte einbrechen.

And another Game of the Week: Cincinnati Bengals - Pittsburgh Steelers (So., 19 Uhr)

Game of the Week? Mit den Bengals? Daran hätte vor der Saison auch kein Mensch geglaubt. Aber es ist so. Die Bengals stehen bei 6-2 und jetzt kommt's: Sie könnten auch 8-0 stehen. Die beiden knappen Pleiten gegen Denver und San Francisco waren nicht wirklich nötig.

Aber egal: Seit diesen beiden Pleiten hat Cincy fünf Spiele in Folge gewonnen. Es ist die längste Siegesserie der Bengals seit 1988, damals gewannen sie einmal sechs Spiele nacheinander und standen zum letzten Mal in der Franchise-Geschichte im Super Bowl.

Die Gründe für den Bengals-Erfolg: Eine saustarke Defense (Nr. 4 der NFL) und ein Rookie-Quarterback, der so gar nicht wie ein Rookie-Quarterback spielt. Andy Dalton (12 TD, 7 INT) macht einen extrem stabilen und reifen Eindruck. Dazu hat er mit A.J. Green einen überragenden Rookie-Receiver an seiner Seite.

Diese Woche steht für Dalton sein bislang härtester Test an. Denn: Traditionell sehen Rookie-Quarterbacks gegen die Steelers-Defense richtig schlecht aus. Auch Dalton? Fakt ist, dass Pittsburgh nach der bitteren Pleite gegen die Ravens in der letzten Woche trotz der 6-3-Bilanz auch unter Druck steht. Wenn Ben Roethlisberger und Co. im AFC-North-Rennen bleiben wollen, sollten sie das Spiel gewinnen.

And another Game of the Week: Atlanta Falcons - New Orleans Saints (So., 19 Uhr)

Die 6-3-Saints zu Gast bei den 5-3-Falcons. Klarer Fall von Hammer-Matchup in der NFC South. Und klarer Fall vom einem Duell zweier November-Spezialisten. Die Saints haben seit 2009 neun November-Spiele in Folge gewonnen, das ist NFL-Spitze. Die Falcons sind mit sechs November-Siegen in Folge aber auch gut dabei.

Und die Falcons sind nach ihrem sehr durchwachsenen Start mit drei Siegen nacheinander vor allem endlich in die Gänge kommen. Schlüssel ist die verbesserte Defense, die in den letzten drei Spielen im Schnitt nur noch 13,3 Punkte abgegeben hat (26 im Schnitt in den ersten fünf Spielen).

Wenn Atlanta seine Division-Krone verteidigen will, dann muss jetzt aber auch ein Erfolg gegen die Saints her. Die Saints schlagen? Das heißt natürlich in erster Linie mal, dass man Drew Brees irgendwie stoppen muss. Brees hat in 36 Spielen in Folge einen TD-Pass geworfen - damit hat er die Marke von Brett Favre eingestellt und liegt in der ewigen Bestenliste gemeinsam mit Favre auf Rang zwei.

Mehr noch: Brees steht nach neun Spielen bei 3004 Passing-Yards und ist damit der erste Quarterback überhaupt, der nach neun Spielen die 3000er-Marke geknackt hat. Aber: Die Saints bestehen bei weitem nicht nur aus ihrer Pass-Offense. Interessant: Kommt New Orleans in dieser Saison auf mindestens 100 Rushing-Yards, gewinnt man immer (6-0), klappt das nicht, gewinnt man nie (0-3).

Stat of the Week: Matt Forte

Bears vs. Lions - schon wieder ein Spiel, das man auch als Topspiel einordnen muss. Der Fokus soll aber in dieser Woche vor allem auf Matt Forte liegen.

Der Running Back der Bears spielt, mal abgesehen von ein paar Fumble-Problemen beim Sieg in Philly, eine Monster-Saison. 805 Rushing-Yards + 436 Receiving-Yards = 1241 Total Yards = NFL-Spitze! Forte ist aber nicht der einzige Grund, warum Chicago in den letzten Wochen immer stärker geworden ist.

Die Offensive Line der Bears hat sich enorm gesteigert. Wurde Jay Cutler in den ersten fünf Spielen noch übel zugerichtet (18 Sacks), musste er in den letzten drei Spielen nur drei Sacks einstecken.

Wie gut die O-Line wirklich ist, wird sich gegen die gefährliche Lions-Defense zeigen. Extrem wichtiges Spiel für das Wildcard-Rennen in der NFC.

Quote of the Week: Charles Woodson

Die Packers stehen bei 8-0, sie haben insgesamt die letzten 14 Spiele gewonnen - und ihre Offense um den unfassbaren Aaron Rodgers (den MVP-Award kann er sich schon zuschicken lassen) macht im Schnitt 34,4 Punkte. Im Monday Night Game geht es jetzt gegen Minnesota. 9-0.

"Wir können über eine Perfect Season sprechen. Wir stehen bei 8-0. Wir würden liebend gerne am Ende bei 16-0 stehen. Es ist realistisch. Die Hälfte haben wir geschafft, lasst uns darüber sprechen. Ich will unbedingt ungeschlagen bleiben, nicht nur in der Regular Season."

Rumms, da hat Charles Woodson unter der Woche mal schön einen rausgelassen. Einziger Kritikpunkt: Irgendwie wäre es passender gewesen, wenn jemand aus der Offense der Packers über die Perfect Season sprechen würde.

Woodson ist zwar ein überragender Spieler, aber er ist in dieser Saison nun mal auch Teil einer Packers-Defense, die trotz der 8-0-Bilanz brutal schlecht spielt.

In punkto "Total Defense" liegt Green Bay auf Rang 30 in der NFL. In Sachen Pass-Verteidigung sogar auf Rang 31. Und: Green Bay hat schon 43 Plays über 20 oder mehr Yards zugelassen. 43! Aber solange man so eine Offense hat...

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