NBA

Die Dallas-Zukunft: Es droht der Umbruch

Von Haruka Gruber
Der Kern des Mavs-Kaders 2010/11 bleibt bestehen: Chandler, Kidd, Dirk, Terry, Butler (v.l.)
© Getty
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Die Guards: Jedi-Meister Kidd, Padawan Roddy

Unter Vertrag: Jason Kidd (38, bis 2012), Jason Terry (33, bis 2012), Rodrigue Beaubois (23, bis 2012), Dominique Jones (22, bis 2012)

Free Agents: J.J. Barea (26)

Die Antwort gab Kidd bereits während der Playoffs. Ja, er werde weiterspielen. Ja, er gedenkt, die Karriere sogar noch zwei, drei Jahre fortzusetzen. Und ja, es wäre ihm eine Freude, einen jüngeren Point Guard anzuleiten und sich selbst mehr zurückzunehmen. Mit ihm und Terry stehen die beiden Guards mit den meisten Spielminuten auch kommende Saison zur Verfügung.

Aber Dallas muss wie auf den Forward-Positionen einen Umbruch einleiten - und sich entscheiden, wer mittelfristig das Spiel lenken soll. Zur Wahl stehen Barea und Beaubois. Barea misst zwar nur auf Zehnspitzen stehend die offziell notierten 1,83 Meter, aber mit seiner wuseligen und unberechenbaren Art wurde er zur Sensation der Playoffs.

Wegen seiner Größennachteile und Unbeständigkeit musste er noch letztes Jahr froh sein, überhaupt in der NBA zu spielen, entsprechend fiel sein Gehalt aus (1,8 Millionen). Mittlerweile dürfte er seinen Wert mindestens verdoppelt haben.

Beaubois hingegen erlebte ein Jahr des Grauens: Erst fehlte ihm die Fitness, dann die nötige Einstellung (oder zumindest das Selbstvertrauen). Er kehrte in den Playoffs zurück in den Kader, wurde jedoch überhaupt nicht mehr eingesetzt, was Zweifel an seinem Standing aufkommen lässt: Haben die Mavs das Vertrauen in ihn verloren, nachdem sie ihn noch letztes Jahr trotz verführerischer Angebote nicht ziehen ließen?

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Der Franzose verfügt über die besseren Anlagen als Barea: Er ist athletischer, größer, wurfstärker und um Welten besser in der Defense. Mental fehlt ihm aber die Toughness des Puertoricaners. "Roddy soll im Sommer erst einmal relaxen und komplett genesen. Dann soll er wieder relaxen und einfach Basketball spielen", sagt Kidd. Coach Carlisle betont: "Niemand in der Mannschaft kann das, was Roddy kann. Wir sehen ihn weiterhin als eine der Säulen für die Zukunft."

Beaubois also als Kidd-Erbe? Oder doch Barea, dem viele Experten jedoch weiterhin nicht zutrauen, als Starter in der NBA zu bestehen? "Ich liebe meine Rolle in Dallas und ich hoffe, dass ich im Sommer zurückkehre. Aber eines Tages möchte ich in der ersten Fünf stehen", sagt Barea, der zahlreiche Angebote erwartet: "Die Free Agency ist ein Traum. Das Timing ist wirklich gut."

Beide zu behalten, ergibt wenig Sinn, daher ist eine grundsätzliche Entscheidung vonnöten. Oder: Dallas verzichtet gänzlich darauf, einen eigenen Nachfolger für Kidd aufzubauen, und verpflichtet lieber einen Hochkaräter. Laut "ESPN" wird bei den Mavs nämlich nicht nur über Dwight Howard diskutiert (siehe Center), sondern auch über die beiden Point Guards Chris Paul (New Orleans Hornets) und Deron Williams (New Jersey Nets), deren Verträge ebenfalls nur bis 2012 befristet sind.

Um überhaupt einen Spieler dieser Kategorie verpflichten zu können, müsste Dallas aber ein umfangreiches Trade-Paket schnüren oder massiv Platz unter dem Salary Cap schaffen. Beides hätte die gleiche Konsequenz: das Ende der Championship-Mannschaft.

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