NBA

Pippen: LeBron besser als Michael Jordan

Von SPOX
Laut Scottie Pippen trifft Dallas im Finale auf den besten Spieler aller Zeiten, LeBron James (r.)
© Getty

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch steigt Spiel 1 der Neuauflage der NBA-Finals von 2006 zwischen den Dallas Mavericks und den Miami Heat (2.45 Uhr im LIVE-TICKER). Im Vorfeld polarisiert keiner so stark wie LeBron James. DeShawn Stevenson beendet trotzdem seine Fehde mit dem Heat-Star, Rick Carlisle freut sich über seinen schweigsamen Boss und Dwyane Wade ist angeschlagen.

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LBJ besser als MJ?: Bulls-Legende Scottie Pippen hat sich jedes Spiel der Conference-Finals-Serie seines Ex-Teams gegen die Miami Heat angesehen. Und ist zu einer ebenso kontroversen wie für die Mavs beunruhigenden Schlussfolgerung gekommen: Gegenüber "ESPN Radio" erklärte er, sein ehemaliger Mitspieler Michael Jordan sei zwar der beste Scorer in der Geschichte der Sportart, LeBron James aber das beste Gesamtpaket.

"Er hat offensiv soviel drauf, dass er nicht nur nach Belieben scoren kann, sondern auch sämtliche seiner Teamkollegen im Spiel hält", so Scottie. Die Statistik spricht dafür: James holt in seiner bisherigen Karriere durchschnittlich sieben Assists, bei MJ waren es 5,3. Seit dieser Äußerung muss sich Pippen bei "Twitter" Beschimpfungen von Bulls-Fans gefallen lassen. Und es drängt sich einem der Eindruck auf, dass er einfach nur gerne das ein oder andere Mal häufiger den Ball von MJ bekommen hätte.

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LeBrons Popularität im Keller: Selbst wenn James besser als Jordan sein sollte - populärer wird er sicher nicht. Das hat unlängst "ESPN" im Rahmen einer monatlich durchgeführten Telefonumfrage herausgefunden. Im Vergleich zum April 2010 hat sich die Zahl der LeBron-Fans halbiert. Damals waren es neun Prozent, mittlerweile nur noch viereinhalb.

Bei der Frage nach dem Sportarten-übergreifenden Lieblingsathleten sieht das Ergebnis gleich aus: Damals nannten ihn 3,6 Prozent, mittlerweile nur noch 1,8. Der mangelnden Popularität ist sich James auch bewusst: "Wir haben noch einen Monat voller Hass vor uns. Mal sehen, was nächstes Jahr passiert", meinte er nach dem Erfolg gegen die Bulls.

Kriegsbeil begraben: Zumindest einer beendet derweil offiziell seine Fehde mit LeBron: DeShawn Stevenson. Den Mavericks-Swingman und sein Gegenüber verbindet eine tiefsitzende Antipathie, seit er mit seinem Ex-Team, den Washington Wizards, in der ersten Playoff-Runde 2008 an James und den Cleveland Cavaliers scheiterte. Damals bezeichnete er den mittlerweile zweifachen MVP als "überbewertet".

Es folgte ein deftiger verbaler Schlagabtausch, in den auch James-Kumpel und Rap-Ikone Jay-Z involviert war. Stevenson erklärte nun in einem Interview, die Geschichte sei zwar nicht vergessen, läge aber hinter ihnen: "Das Ganze ist vorbei. Wir spielen mittlerweile für andere Teams, es ist eine neue Situation." Dallas' Flügelspieler gestand sogar ein, dass James ein "Spieler von MVP-Kaliber" und neben Kobe Bryant der beste Spieler der Liga sei. Wie Dirk das wohl findet?

Carlisle lobt stillen Cuban: Apropos Leute, die gerne und offen ihre Meinung kundtun - Mavericks-Besitzer Mark Cuban gibt sich derzeit ungewohnt schweigsam. Erst nach dem Erfolg seiner Franchise gegen Oklahoma City beendete er seine Zurückhaltung, um mit Blick auf die Finals zu verkünden, dass sein Team noch nicht fertig sei.

Sein Coach freut sich derweil vor allem darüber, wie die Stille von den Medien aufgenommen wird: "Derzeit erhält er unglaublich gute Presse", verriet Rick Carlisle gegenüber der "Dallas Morning News". "Darüber freue ich mich besonders, weil er meiner Meinung nach in den Medien sonst nicht gut genug wegkommt."

Schulterprobleme bei Wade?: Die Stats von Heat-Star Dwyane Wade in den Eastern-Conference-Finals gegen Chicago waren für seine Verhältnisse enttäuschend. Gerade mal 18,8 Punkte sammelte er im Schnitt bei einer Trefferquote von 40,5 Prozent. Eine Runde vorher haute er den Celtics noch 30,2 Zähler rein und versenkte satte 52,6 Prozent.

Ein guter Grund also für Dallas, auf eine Fortsetzung der Schwächephase zu hoffen. Vor allem, da der Finals-MVP von 2006 angeschlagen ist und vor der Partie am vergangenen Freitag ein Heizkissen für seine linke Schulter nutzte. Zudem ließ sie während des Spiels wiederholt behandeln. Dem "Sun Sentinel" gegenüber versicherte Wade aber, dass einfach nur das von seiner Schulter-Operation stammende Unwohlsein dafür verantwortlich sei.

Barkley glaubt an die Mavs: Charles Barkley tut es erneut. Er tippt in den Finals auf die Mavs - so wie schon in der Halbfinal-Serie gegen die Lakers. "Ich glaube, die Mavs haben richtig gute Chancen und ich glaube auch, dass sie die Serie gewinnen werden", sagte Barkley bei "TNT". "Mir gefällt dieses Mavs-Team. Dirk Nowitzki hat einen Lauf und das, was die Heat gegen die Bulls gemacht haben, wird gegen Dallas nicht funktionieren."

Butler-Comeback nicht ausgeschlossen: Bekommen die Mavs im Finale womöglich sogar noch prominente Verstärkung? "Es ist unwahrscheinlich, dass Caron Butler zurückkommt. Aber ganz ausschließen kann ich es nicht", sagte Dallas-Coach Rick Carlisle. Butler hatte sich vor knapp fünf Monaten die Patella-Sehne im rechten Knie gerissen. Laut "Dallas Morning News" liegt die Wahrscheinlichkeit eines Butler-Comebacks während der Finals bei zehn Prozent.

Mit Tupac ins Finale: Welche Musik hat die Mavs eigentlich in die Finals gebracht? Und wer ist der "Gerald Asamoah a.k.a. Team-DJ" der Mavericks? Tyson Chandler gab bei "KESN-FM" Antworten auf diese Fragen. "Seit der Niederlage in Spiel vier gegen Portland läuft bei uns in der Kabine Tupac. Die alten Tupac-Songs sind unser Soundtrack. Und ratet mal, wer das eingeführt hat: DeShawn Stevenson." Tupac also. Bei Chandler ruft die Mucke alte Erinnerungen wach: "Sobald ich Tupac höre, denke ich an meine High-School-Zeit und bin heiß auf unser Spiel."

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