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NBA Playoffs: Die Jazz nach Spiel 2: So wurden die Rockets und James Harden geknackt

James Harden wurde von den Utah Jazz stark verteidigt
© getty
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Wenig Dreier für die Houston Rockets

Über die Hälfte aller Wurfversuche der Rockets kommen in dieser Saison aus dem Dreierland, so unglaublich dies auch klingen mag. Doch schon im ersten Spiel war zu sehen, dass es der Gameplan der Jazz war, die Rockets in die Zone zu locken. Logisch, denn dort wartet in Rudy Gobert einer der besten, wenn nicht der beste Ringbeschützer der NBA.

Die Jazz hatten im ersten Aufeinandertreffen indes auch ein wenig Pech. Houston traf unglaubliche 53 Prozent aus der Distanz bei insgesamt 17 versenkten Dreiern. Doch mit den Würfen konnte das Gäste-Team sehr gut leben, denn dies waren zumeist Pullup-Dreier von Paul und Harden aus dem Dribbling. Den zehn Dreiern der beiden Stars ging nur ein einziger Assist voraus.

Es schien also unwahrscheinlich, dass dieses Niveau gehalten werden konnte und so war es dann auch: CP3 und Harden trafen nur 4 der 15 Versuche, alle restlichen Rockets trafen nur noch 6/22. "Unsere Würfe wollte einfach nicht fallen", gab sich darum Eric Gordon kurz angebunden.

Ein Schlüsselduell: Gobert vs. Capela

Über zwei Spiele liegt der Anteil von Dreiern nun nur bei 39 Prozent - das ist recht wenig, wenn man bedenkt, dass es eigentlich das Ziel der Rockets ist, möglichst viele Dreier zu nehmen. Dafür nahmen die Jazz auch einige Bunnies in der Zone in Kauf. Vor allem im dritten Viertel brachte das Pick'n'Roll zwischen Harden und Capela die Rockets wieder ins Spiel.

Dabei erwischte auch Gobert einige schwache Momente, als er sich mehrmals von Fakes von Harden übertölpeln ließ und dem Schweizer so leichte Punkte schenkte. Im vierten Viertel nutzten die Rockets aber Capela kaum mehr, stattdessen setzte D'Antoni vermehrt auf das Small-Ball-Lineup mit Luc Mbah a Moute und P.J. Tucker.

Dante Exum als X-Factor

So gab es stattdessen jede Menge Isolationen für Harden, die aber wenig einbrachten. Der Gegenspieler des Barts war zumeist Dante Exum, den Coach Synder umgehend aufs Feld schickte, als sich Harden nach seiner Pause von der Bank erhob.

Exum war es auch, der im dritten Viertel dafür sorgte, dass der wahrscheinliche MVP auf der Bank sitzen musste, da er mit einem Charge das Offensiv-Foul zog - Nummer vier für The Bearded One.

Auch im vierten Viertel wurde der Aussie zum Harden-Flüsterer. Der ehemalige No.4-Pick, der in der Vergangenheit durch schwere Verletzungen zurückgeworfen wurde (Kreuzbandriss, Schulterfraktur), verteidigte Harden extrem physisch und setzte den Bärtigen über das komplette Feld unter Druck. Zunächst versuchte es Harden mit einfachen Isolationen, später versuchte Houston durch Screens von CP3, Exum von Harden wegzukriegen.

Nur 2 Freiwürfe für Harden in Halbzeit zwei

Doch da war der Schaden schon zu groß. Zwar traf Harden ohnehin im gesamten Spiel nur zwei Jumper (beides Dreier), doch im ersten Durchgang konnte er dies noch mit gleich 11 Freiwürfen überdecken. In den zweiten 24 Minuten kamen nur noch zwei weitere hinzu, Exum verteidigte diszipliniert und meist im Rahmen des Erlaubten.

Natürlich waren 32 Punkte und 11 Assists trotzdem ein ordentliches Brett, doch im vierten Viertel kamen nur noch 7 Zähler (2/7 FG) und 1 Assist dazu. "Niemand kann Harden verteidigen", folgerte auch Snyder. "Dass Dante ins Spiel kam und ihn ordentlich bearbeiten konnte, war für uns sehr wichtig." Durch die starke Leistung von Exum konnte sich auch Mitchell etwas ausruhen, der zuvor meist Harden eindämmen musste.

Wollen die Jazz in dieser Serie eine Chance haben, dann werden sie noch mehrere solcher Exum-Spiele brauchen. Dabei ist noch einiges an Luft nach oben, seine Statline las sich mit 9 Punkten (3/7 FG) und 2 Assists nicht berauschend. Wichtige Plays lieferte er in der Offense dennoch, unter anderem durch seinen krachenden Dunk, der das Spiel für Utah in trockene Tücher brachte.

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