NBA

Nowitzki-Meilenstein bei Blowout-Sieg

Von Martin Gödderz
Dirk Nowitzki erreichte gegen die Sixers die 29.000-Punkte-Marke
© getty

Die Dallas Mavericks (30-27) sind zurück in der Erfolgsspur. Nach fünf Niederlagen aus den letzten sechs Spielen rehabilitierten sich die Texaner und schossen die Philadelphia 76ers (8-47) beim 129:103-Sieg am Ende ab. Der gefeierte Dirk Nowitzki passierte dabei in der zweiten Hälfte den nächsten Meilenstein seiner Karriere.

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Anfang der zweiten Hälfte war es soweit: Typischerweise mit einem Dreier passierte Dirk Nowitzki als sechster Spieler der NBA-Geschichte die 29.000-Punktemarke und somit den nächsten Karriere-Meilenstein auf dem Weg nach oben in der All-Time-Scorerwertung. Am Ende hatte der Power Forward 18 Punkte (5/9 Dreier) und 7 Rebounds auf seinem Konto und trug so seinen Teil zum höchsten Mavs-Sieg der Saison bei.

Topscorer bei den Mavs war allerdings Wesley Matthews, der die zuletzt schwachen Wurfleistungen vergessen ließ und 8 seiner 12 Feldwürfe für insgesamt 21 Punkte traf.

Neben Matthews und Nowitzki punkteten mit Chandler Parsons (15), Deron Williams (15), Raymond Felton (10) und J.J. Barea (12) gleich vier weitere Mavericks zweistellig. Devin Harris gab sein Debüt nach längerer Verletzungspause und fügte sich mit 8 Punkten (2/5 FG) und 3 Rebounds ordentlich ein.

Bei den Sixers zeigte Rookie Jahlil Okafor eine beeindruckende Leistung. Der Center bereitete den Mavs vor allem am Anfang große Probleme und kam am Ende mit bärenstarken 31 Punkten (12/19 FG) auf einen Karriererekord. Daneben stachen bei den Sixers nur Robert Covington mit 14 Punkten (5/9 FG) und Isaiah Canaan (15 Punkte, 6/12 FG) heraus.

Die Reaktionen:

Dirk Nowitzki (Mavericks): "Wir brauchten einen Sieg. So langsam hat sich schon etwas Frustration ausgebreitet, nachdem wir einige knappe Niederlagen in Spielen kassiert haben, die wir hätten gewinnen sollen. Deswegen brauchten wir diesen Sieg."

Wesley Matthews (Mavericks): "Wir haben heute mit dem Selbstvertrauen gespielt, das wir häufiger mal nicht zuhause hatten. Momentan ist es sehr eng, genau wie das Playoffrennen. Die Saison ist ein Marathon und wir befinden uns gerade im Sprintbereich."

Jahlil Okafor (Sixers): "Das Team hat mir den Ball immer wieder in großartigen Positionen übergeben, wo ich gut punkten konnte. Ich habe einfach versucht aggressiv zu bleiben, das hat gut geklappt."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Rick Carlisle kann auf seine vermeintlich beste Startformation zurückgreifen und zeigt keine Überraschungen. So beginnen Williams, Matthews, Parsons, Nowitzki und Pachulia. Auch bei den Sixers gibt es mit Smith, Stauskas, Covington, Okafor und Noel bekannte Gesichter zu sehen.

6.: Zwar treffen Nowitzki und Williams früh ihre Dreier, doch die Mavs haben in der Defense enorme Probleme mit Jahlil Okafor. Erst vollendet der Rookie unter dem Korb das Three-Point-Play, dann besorgt er mit einem krachenden Slam Dunk seine Punkte zehn und elf. 16:16.

13.: Die Mavs zeigen bislang noch starke Defizite in der Verteidigung. Barea verliert den nächsten Ball im Angriff. Canaan schnappt sich die Kugel, läuft den Fastbreak und macht die Punkte, weil Powells vermeintlicher Block als Goaltending erkannt wird. 35:28 Sixers.

18.: Die Mavs arbeiten langsam ihren Rückstand ab, weil die Trefferquote der Sixers nachlässt. Erst bringt Parsons sein Team mit einem schönen Layup auf zwei Punkte heran, dann nagelt Matthews den Eckendreier zur 44:43-Führung für Dallas rein.

23.: Die Mavs sind jetzt drin im Spiel und lassen den Spalding mustergültig in den eigenen Reihen laufen. Über vier Stationen kommt die Kugel wieder zu Scharfschütze Matthews, der schließlich aus der Distanz abdrückt und den nächsten Dreier zum 61:51 versenkt.

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26.: Pachulia findet Nowitzki an der Dreierlinie. Der täuscht per Pumpfake an, lässt dadurch Stauskas aussteigen und nagelt dann den freien Distanzwurf zum 71:59 rein. Damit passiert Dirk einen weiteren Meilenstein und steht jetzt bei 29.002 Karrierepunkten. Tendenz steigend.

31.: Philly rackert sich weider ein wenig heran. Smith bedient Stauskas, der den Spalding aus der Distanz durch die Reuse fliegen lässt. Carlisle reagiert sofort darauf, dass in der Mavs-Defense wieder die Energie fehlt und nimmt beim 80:71 für sein Team die Auszeit.

36.: Nun dreht auch J.J. Barea auf. Erst verwandelt er den langen Dreier, dann lässt er einen schwierigen Jumper aus der Mitteldistanz nach einem tollen Spin Move folgen. Die Mavericks ziehen immer weiter davon und führen schon mit 94:75.

41.: Dallas trifft und trifft und trifft. Die Abstände der Sixers in der Defense sind nicht gut. Immer wieder stehen die Mavs-Schützen in der Distanz frei herum. So verwandeln Nowitzki, Barea und Harris je einen Dreier und sorgen so für neun Punkte innerhalb einer Minute. 112:87 Mavs. Dieses Spiel ist entschieden.

48.: Die Garbage Time ist längst angebrochen. Powell sorgt per Alley-Oop-Dunk noch einmal für ein Highlight. Kurz danach ist Schluss und Dallas gewinnt souverän mit 129:103.

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Der Star des Spiels: Wesley Matthews. Die einstige Treffsicherheit des Shooting Guards schien in den letzten Spielen verschwunden, gegen die Sixers kehrte sie allerdings wieder zurück. Matthews wurde oftmals mustergültig bedient und erhielt viele offene Versuche aus der Distanz. Die konnte er dieses Mal aber auch gut nutzen (3/7 Dreier). Dadurch holte sich Wes Selbstvertrauen und traf im Anschluss auch einige verrückte, stark verteidigte Jumper.

Der Flop des Spiels: Ish Smith. Der Point Guard ist einer der Hauptgründe dafür, dass die Sixers seit Weihnachten nicht mehr ganz so mies sind. Gegen die Mavericks allerdings schien es zumeist so, als stünde der Spielmacher gar nicht auf dem Feld. Smith war nahezu unsichtbar, kam in 26 Minuten Einsatzzeit nur auf 3 Punkte (1/7 FG) und war auch in der Verteidigung nicht immer auf der Höhe. Ohne Unterstützung vom Point Guard verpuffte Okafors starke Leistung etwas.

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Das fiel auf:

  • Jahlil Okafor deckte die Defensivschwächen von Dallas' Big Men gleich zu Beginn gnadenlos auf. Der Rookie dominierte in der Zone, wie er wollte, traf in den ersten zehn Minuten 8 seiner 9 Feldwürfe und nahm mit 18 Punkten im ersten Viertel auf der Bank Platz. Dank Okafor kam Philly schließlich auch auf eine Wurfquote von 63 Prozent sowie 30 Punkte im ersten Viertel. Die Mavs staunten da nicht schlecht.
  • Als die Sixers auch im zweiten Viertel zu zahlreichen leichten Korberfolgen kamen, nahm Carlisle eine Auszeit, stellte in der Defensive um und ließ vermehrt Zone spielen. Das brachte Philly aus dem Konzept und den Mavericks gleichzeitig Sicherheit. Dadurch gewann Dallas auch vorne immer weiter an Selbstvertrauen und spielte sich gegen Ende der ersten Hälfte frei. Plötzlich fiel beinahe jeder Wurf und Dallas hatte etwas unbemerkt 66 Punkte zur Pause aufgelegt, die höchste Halbzeit-Punktezahl der Saison.
  • Am Ende setzte sich die individuelle Klasse sowie das Teamplay der Mavs durch. Dallas spielte uneigennützig, profitierte dabei auch von der Spielintelligenz der großen Kerle Nowitzki und Pachulia, welche immer wieder die offenen Räume, die Philly den Mavs ließ, erkannten und Pässe in die Schnittstellen spielten. Klappt das Spacing derart gut, sind die Mavs schön anzusehen und gehören zu den besten Offensivteams der Liga.
  • Die Defense der Sixers spielte Dallas dabei in die Karten. Philadelphia ließ viel Platz an der Dreierlinie und griff in der Mitte oft zum Foul. Wenn die Mavs zwei Dinge gut können, dann offene Dreier und Freiwürfe verwandeln. Ein Team, das derart vom Wurf lebt, zum Wurf zu zwingen, ist nicht die cleverste Option.
  • Die starke Leistung von Okafor sollte durch die deftige Niederlage aber nicht vergessen werden. Der Rookie erhielt an einigen Stellen viel zu viel Platz, machte seine Sache im Low Post aber auch gegen die Deckung außerordentlich gut. Seine vielmals gelobte Fußarbeit brachte ihm auch gegen die Mavs etliche Punkte ein. Hin und wieder könnte sich der Big Man aber auch häufiger zum Pass auf den Mitspieler entscheiden.

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