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Hawks stolpern in Indiana

Von Philipp Jakob
Jeff Teague (M.) und die Atlanta Hawks stolpern gegen Indiana
© getty

Die Atlanta Hawks (27-21) stolpern in Indianapolis und müssen sich mit 111:92 (BOXSCORE) den Indiana Pacers (24-22) geschlagen geben. Von Beginn an läuft es nicht rund für die Gäste, eine Aufholjagd im vierten Viertel bleibt unbelohnt. Es fehlt eine Antwort auf die gute Defense der Pacers und Monta Ellis.

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Der 30-Jährige nahm in den entscheidenden Minuten der Partie das Heft in die Hand und führte sein Team letztendlich mit 25 Punkten (9 davon im Schlussabschnitt) zum Sieg. Zudem legte Ellis auch noch 6 Assists, 5 Rebounds sowie 5 Steals auf und übernahm damit die Last von Paul Georges Schultern.

Der fand nämlich überhaupt nicht in die Partie und blieb mit 11 Punkten (2/11 FG) sehr blass. Besser machte es da Rookie Myles Turner, der bei seinem ersten Start in der NBA auf 20 Zähler und 6 Rebounds kam. George Hill steuerte noch 18 Punkte (7/9 FG) und 8 Rebounds bei. Dank dieses Trios, der guten Defense und der Rebound-Überlegenheit (49 zu 32) gelang den Pacers also der erste Sieg nach zuvor drei Niederlagen in Folge.

Allerdings machten es die Hawks im vierten Viertel kurzzeitig nochmal spannend. Eine Aufholjagd bescherte den Gästen sogar eine 2-Punkte-Führung, die hielt aber nur kurz. Die Pacers beendeten das Spiel mit einem 23:2-Lauf und ließen Atlanta in den Schlussminuten keine Chance mehr.

Da halfen auch die guten Leistungen von Jeff Teague (20 Punkte, 5 Assists) oder Thabo Sefolosha (13 Punkte) nicht viel. Al Horford und Kyle Korver zeigten nicht ansatzweise ihre Normalform und auch Dennis Schröder (5 Punkte, 2 Assists, 2/8 FG) konnte nicht überzeugen. Zu guter Letzt verletzte sich auch noch Paul Millsap am Knöchel und musste die Partie vorzeitig verlassen.

Die Reaktionen:

Myles Turner (Indiana Pacers): "Meine Rolle in diesem Team ist es, Energie zu bringen und einen Funken zu entzünden. Das habe ich auch gemacht. Das war heute eine gute Gelegenheit für mich und die wollte ich nutzen."

Frank Vogel (Pacers-Coach): "Wir haben unseren Willen durchgesetzt. Wir hatten einfach keine Lust mehr zu verlieren. Wir haben gut verteidigt und die Jungs haben die nötigen Plays umgesetzt."

Mike Budenholzer (Hawks-Coach): "Wir sind im vierten Viertel dann irgendwann gegen eine Wand gefahren. Ich glaube, es stand 91:90, Indiana ist zwei Mal in Folge an die Freiwurflinie gekommen und danach haben wir nicht mehr zurückgefunden."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Kleine Veränderung bei den Indiana Pacers. Nach seinen starken Leistungen in den vergangenen Partien darf Myles Turner heute von Anfang an ran. Neben George Hill, Monta Ellis, Paul George und Ian Mahinmi feiert der Rookie seinen ersten Start in der NBA. Auf Seiten der Hawks läuft die wohlbekannte Starting Five bestehend aus Jeff Teague, Kyle Korver, Kent Bazemore, Paul Millsap und Al Horford auf.

6.: Das geht ganz gut los für Jeff Teague. Nach einem erfolgreichen Dreier folgt im nächsten Angriff ein butterweicher Floater. Auf der anderen Seite kann George Hill von Downtown allerdings auf 14:12 für Atlanta verkürzen.

14.: Schröder hat bisher noch Pech im Abschluss. Der Spalding tanzt nach seinem Korbleger über den Ring und fällt raus. Besser macht es da Glenn Robinson III für die Pacers, der Indiana mit 29:27 in Führung bringt.

19.: Die Hawks haben sich von einem zwischenzeitlichen 13:3-Lauf der Pacers erholt. Erst Teague von der Freiwurflinie und jetzt Tiago Splitter nach tollem Anspiel bringen Atlanta wieder auf 36:42 heran.

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24.: Da war der Rookie etwas übermotiviert. Myles Turner rennt in Teague hinein, der das Offensiv-Foul dankend annimmt. Atlanta kann aber keinen Profit daraus schlagen, es geht mit 51:44 für Indiana in die Halbzeitpause.

31.: Endlich läuft der Ball mal wieder hervorragend durch die Reihen der Hawks. Ein Extra-Pass nach dem nächsten führt zu einem weit offenen Dreier von Teague. Atlanta hat das Spiel wieder gedreht und Mike Scott gleicht zum 63:63 aus.

35.: Atlanta kann ein Geschenk der Pacers nicht ausnutzen - das wird sofort bestraft! Monta Ellis und C.J. Miles hämmern zwei Dreier in Folge durch die Reuse und bringen die Pacers damit wieder mit 79:71 in Front.

40.: Es ist noch alles drin für die Hawks. Ein 9:1-Lauf bringt Atlanta wieder bis auf 3 Zähler heran. Indiana muss jetzt aufpassen, dass ihnen das Spiel nicht aus der Hand gleitet - nur noch 87:84 für die Pacers.

44.: Atlanta kann kurzzeitig die Führung übernehmen, doch nachdem Indiana 9 Würfe in Folge an den Ring gesetzt hat, fangen sich die Pacers wieder - und starten selbst einen 10:0-Lauf! Indiana führt wieder mit 98:90.

46.: Jetzt übernimmt Ellis! Der 30-Jährige erzielt 9 Zähler in den letzten 2 Minuten und versetzt Atlanta den Todesstoß. Hawks-Coach Mike Budenholzer nimmt zwar nochmal eine Auszeit, doch das Spiel sollte durch sein - 107:92 für Atlanta.

Pacers vs. Hawks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Monta Ellis. Der Shooting Guard der Pacers präsentierte sich an diesem Abend extrem treffsicher - vor allem von Downtown. Ellis versenkte gleich 5 Dreier bei nur 7 Versuchen, kam so auf 25 Punkte und fing damit die schwache Partie von Paul George sehr gut auf. Zudem brachte der 30-Jährige sein Team mit 9 Zählern im Schlussabschnitt auf die Siegerstraße, schnappte sich 5 Rebounds, verteilte 6 Assists und kam außerdem noch auf starke 5 Steals. Klasse Partie von Ellis.

Der Flop des Spiels: Kyle Korver. Genau wie Ellis drückte auch Korver 7 Mal aus der Distanz ab - allerdings machte es nur 1 mal Swish! An der Krise des Scharfschützen änderte sich also auch in Indiana eher wenig. So steuerte der 34-Jährige nur 6 Punkte und 3 Assists bei. Das ist zu wenig.

Das fiel auf:

  • Auch wenn es die Wurfquoten nicht unbedingt vermuten lassen: Die Angriffsbemühungen beider Teams hielten sich in Sachen Qualität doch eher in Grenzen. Zum einen verstanden es beide Teams recht gut, dem Gegner das Leben schwer zu machen, zum anderen fand einfach niemand so richtig in seinen Wurfrhythmus. Dementsprechend sahen die Fans und Coaches einige schlechte Würfe, die entweder als Airball oder chancenlos am Ring endeten. Auch sonst leisteten sich sowohl die Pacers (18 Turnover) als auch die Hawks (14 TO) Ungenauigkeiten in der Offense.
  • Indiana wusste vor allem in der eigenen Hälfte mit der starken Pick-&-Roll-Defense zu überzeugen. Auch wenn die Hawks immer wieder Screens setzten, weder dem ballführenden Spieler noch dem Blocksteller wurde keinen Zentimeter Platz gelassen. Dabei waren die Help-Defense und die Rotationen immer zur Stelle, was Atlanta doch vor einige Probleme stellte. Allerdings fanden die Hawks trotzdem immer wieder der Weg zum Korb, sodass sie auf 44 Punkte in der Zone kamen.
  • Mittlerweile kann man getrost sagen: Myles Turner ist in der NBA angekommen! Der Rookie legte in den letzten 5 Partien starke Leistungen hin und kam durchschnittlich auf 19,6 Punkte, 2,8 Blocks und eine Wurfquote von gut 64 Prozent. Als Belohnung durfte der 19-Jährige gegen Atlanta zum ersten Mal in seiner Karriere von Beginn an ran. Auch als Starter konnte Turner seine gute Form bestätigen und bedankte sich mit 20 Punkten sowie 6 Rebounds für das Vertrauen seines Head Coaches Frank Vogel.
  • Es ist bisher noch nicht unbedingt die Saison des Kyle Korver. Der Scharfschütze der Hawks hatte in der bisherigen Spielzeit über weite Strecken Probleme mit seiner größten Waffe: Der Dreier. In den letzten 3 Partien fand der 34-Jährige zwar wieder in seinen Rhythmus, doch an diesem Abend wollte erneut nichts fallen. Nur 1 seiner 7 Versuche von Downtown fand den Weg durch die Reuse. Insgesamt ging für Atlanta nicht viel aus der Distanz (7/28 Dreier).
  • Über weite Teile der Partie mussten die Hawks auf ihren einzigen All-Star Paul Millsap verzichten. Der 30-Jährige knickte Mitte des zweiten Viertels mit dem linken Knöchel um und verließ das Parkett. Anschließend konnte Millsap nicht mehr zurückkehren.

Der Spielplan im Überblick

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