NBA

Verletzungen stoppen die Mavs

DeAndre Jordan hatte gegen Dallas ohne Chandler leichtes Spiel
© getty

Ohne Tyson Chandler und Monta Ellis mussten die Dallas Mavericks gegen die Los Angeles Clippers eine deutliche Niederlage einstecken. Beide Mavs-Akteure verletzten sich in den ersten Minuten des Spiels und vor allem die Defense war danach einfach nicht konkurrenzfähig. Am Ende stand ein 115:98-Erfolg (BOXSCORE) für die Clippers, die das Fehlen von Blake Griffin gut auffingen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Gerade einmal 39 Sekunden waren gespielt, als Tyson Chandler nach einem Drive zum Korb zu Boden ging und sich den linken Knöchel hielt. Der Center musste in die Kabine und kehrte nicht aufs Parkett zurück. Ebenso wenig wie Monta Ellis.

Als sich der Topscorer der Mavericks durch einen Block kämpfte, verletzte er sich in der Leistengegend und signalisierte sofort, dass er ausgewechselt werden muss.

Die Mavs versuchten in der Folge alles, um die Pleite zu verhindern, aber die Clippers wussten den dezimierten Gegner richtig anzugehen. Zum Ende der ersten Hälfte konnte sich L.A. trotz starker Leistung von Charlie Villanueva (26 Punkte, 5/7 Dreier) ein kleines Polster erspielen und nahm einen 13-Punkte-Vorsprung mit in die Pause.

Dallas' Rollenspieler hatten den Pass-Fähigkeiten von Chris Paul, den Scoring-Skills von Jamal Crawford (22 Punkte) und der Athletik von DeAndre Jordan (27 Rebounds, Career High) kaum etwas entgegenzusetzen.

Das Fehlen von Blake Griffin fing L.A. als Kollektiv gut auf, allerdings wurden die Gäste von Dallas ohne Chandler und Ellis in der Defense auch nicht bis aufs Äußerste gefordert.

Dirk Nowitzki erlebte einen guten Abend und kam auf 18 Punkte sowie 7 Rebounds. Chandler Parsons sprang für seinen Namensvetter in die Bresche und schnappte sich zu seinen 15 Punkten 12 Boards (Saisonbestwert). J.J. Barea ersetzte Rondo dieses Mal besser als zuletzt und legte 15 Punkte (6/10 FG) und 7 Assists auf.

Die Reaktionen:

DeAndre Jordan (Clippers): "Natürlich wünscht man niemandem, dass er sich verletzt. In der Situation, in der wir momentan sind, brauchen wir so viele Siege, wie wir kriegen können. Wir müssen einfach aus allem Kapital schlagen, weiter an uns arbeiten und nicht auf andere schauen."

Doc Rivers (Coach Clippers): "Ich denke, die Rückkehr von J.J. Redick hat uns geholfen, aber der Sieg war eine Teamleistung. Jeder hat dazu beigetragen."

Rick Carlisle (Coach Mavs): "Jordan hat heute gespielt wie 1963, ja wirklich! Er war großartig und wir hatten darauf einfach keine Antwort."

Dirk Nowitzki (Mavs): "Wenn dir drei Spieler aus der Startformation fehlen, ist das nicht gerade perfekt. Wir haben genügend Punkte gemacht. Aber defensiv konnten wir sie einfach nicht stoppen. Ich glaube nicht, dass Tyson oder Monta am Mittwoch gegen die Jazz auflaufen können."

Alle Spiele live! Hol Dir jetzt den reduzierten LEAGUE PASS

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Rondo fällt weiterhin aus. Für die Mavs starten daher J.J. Barea, Monta Ellis, Chandler Parsons, Dirk Nowitzki und Tyson Chandler. Doc Rivers bringt Chris Paul, J.J. Redick, Matt Barnes, Spencer Hawes, und DeAndre Jordan.

1. Na da das fängt ja gut an. 39 Sekunden sind gespielt, da zieht Chandler zum Korb und verdreht sich den Knöchel. Er muss in die Kabine und Greg Smith betritt das Spielfeld. 3:0 Mavs.

4. Und da verabschiedet sich der nächste in den Locker Room! Monta Ellis hält sich die Innenseite des Oberschenkels und kann den Dreier von Redick nicht verhindern. 11:5 Clippers.

6. Dirk blockt DeAndre 3000! In Transition verwandelt Devin Harris den Layup and one. Die Crowd im American Airlines Center geht steil. 13:10 L.A.

12. Uiuiui! Erst findet Parsons eine Lücke in der Zone und slamt den Spalding durch die Reuse, dann zeigt Matt Barnes seinem Gegenspieler mal, was ein Dunk ist. Beidfüßiger Absprung und Bang! Aber die Mavs haben Charlie V. Der trifft drei Dreier in Serie und hält die Mavs im Spiel! 32:29 Los Angeles.

18. Hat jemand etwas gegen die Clippers-Reservisten gesagt? Der Wurf von Hedo Turkoglu wirkt jedenfalls noch butterweich, als er zwei Dreier reinschweißt und L.A. die zuvor verlorene Führung zurück bringt. 44:40.

24. Dallas hat derzeit keine Antwort für die Clips-Guards. Paul und Redick erzielen 10 der letzten 12 Punkte für die Gäste und verschaffen L.A. ein kleines Polster. Mit 66:53 geht es in die Pause.

Folge NBA.de bei Twitter - wie Dirk Nowitzki!

28. Nach zwei Hustle-Plays von Al-Farouq Aminu bringt Paul die Menge mit einem Dreier zum Schweigen. Nowitzki lässt sich von Hawes' Foul nicht stoppen und trifft den Jumper mit Brett! Er vergibt zwar den Freiwurf, aber da Aminu den Offensiv-Rebound holt, kann Dallas in Person von Parsons sogar 2 Punkte aus dem Foul generieren. Dennoch 72:59 L.A.

34. Ein Barea-Layup und ein Longball von Villanueva bringen die Mavs bis auf 5 Punkte ran, aber Jordan per Dunk und Jamal Crawford mit einem schweren Runner verschaffen Los Angeles wieder etwas Luft. 87:78 Clippers.

40. Knapp vier Minuten im vierten Viertel gespielt und die Mavs haben noch nicht gepunktet! Raymond Felton bekommt erneut Minuten, spielt aber viel zu eigensinnig. Crawford holt seinen patentierten Crossover raus und verdient sich zwei Freiwürfe - 98:80 Los Angeles. Das wird wohl nichts mehr für Dallas.

45. Die Bank der Mavs stand ja sowieso schon zum Großteil auf dem Feld, nun darf aber auch noch Ricky Ledo mirwirken. Rick Carlisle hisst die weiße Flagge, aber Paul und Co. stehen noch auf dem Parkett. 111:93 Clippers.

Dallas Mavericks vs. Los Angeles Clippers: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Chris Paul. Der Clippers-Point-Guard war durch die Verletzung von Blake Griffin mehr gefordert und er lieferte die benötigte Performance ab. 25 Punkte, 13 Assists und 6 Rebounds sprechen eine deutliche Sprache. Noch wichtiger war allerdings seine feine Courtvision, die Dallas' Defense ein ums andere Mal aushebelte. Ebenfalls stark - wenn auch heute nicht verwunderlich: Jordans 27 Rebounds.

Der Flop des Spiels: Die Verletzungen der Mavs. Man war das bitter! Mit Ellis und Chandler fehlten den Mavericks zwei ihrer besten, wenn nicht die zwei wichtigsten Spieler. Am Einsatz lag es nicht, dass die Defense den Attacken von L.A. nicht standhielt. Wenn der Anker eines Kreuzfahrtschiffes wegbricht, hilft Rudern halt auch wenig, um die Position zu halten. So ähnlich ging es den Mavs, die eigentlich gehofft hatten, von der Verletzungsituation der Clippers zu profitieren. Am Ende lief es genau andersherum.

Das fiel auf:

  • Der Moment, in dem Tyson Chandler aus dem Spiel musste, wird den Mavs nicht in guter Erinnerung bleiben. DeAndre Jordan wusste davon zu profitieren und machte mit Greg Smith und Dwight Powell, was er wollte. Jordan gab beiden Nachilfe-Unterricht im Positionskampf und hängte ihnen jeweils zwei schnelle Fouls an.
  • Die Defense der Mavs ist ohne Chandler in der Mitte einfach nicht konkurrenzfähig. Die Hilfe kommt oft spät, sodass die Guards entweder leichtes Spiel auf dem Weg zum Korb oder - wenn die Verteidigung kollabiert - einen offenen Mitspieler für den Pass haben.
  • Das Fehler von Blake Griffin machte sich offensiv weniger bemerkbar als befürchtet - zur Halbzeit hatten die Clips 66 Punkte auf dem Konto. Die Rückkehr von J.J. Redick hatte damit einiges zu tun. Erstens brachte er L.A. dringend benötigtes Spacing und zweitens ermöglichte er Jamal Crawford, wieder von der Bank zu kommen. Das half der Second Unit der Gäste ungemein.
  • Aufgrund der Verletzungen musste Rick Carlisle die erste Fünf umstellen und brachte nach der Pause Richard Jefferson und Al-Farouq Aminu. In dem Small Ball Lineup wechselte Dirk auf die Fünf und verteidigte - wie bereits im zweiten Viertel - DeAndre Jordan.
  • Nach seiner Pause gegen die Kings wirkte Dirk schon gegen Portland viel frischer. Gegen L.A. bestätigte sich der Trend: Das kurze Verschnaufen hat Nowitzki gut getan, der vor sieben Tagen noch ziemlich platt war. Über die Allstar-Break ist Dirk sicher auch nicht böse.
  • So gut Charlie Villanueva gegen L.A. offensiv auch war (26 Punkte, 5/7 Dreier), in der Defense war er eine Schwachstelle. Die Clippers suchten ständig das Pick&Roll gegen den Big Man und da die Mavs häufig switchen mussten, sah sich Villanueva oft Paul oder Crawford gegenüber. Die vernaschten ihn mit Links.

Der Spielplan im Überblick

Artikel und Videos zum Thema