NBA

Home, sweet home

Von Thomas Ziemann
Lakers, Celtics
© Getty

München - Die ersten beiden Spiele der NBA-Finals sind absolviert - und wenn die Los Angeles Lakers nicht aufpassen, dann ist das Traumendspiel schon gelaufen, bevor es richtig begonnen hat.

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2-0 liegen die Celtics nach zwei Heimsiegen vorn. Heute Nacht (ab 3 Uhr im LIVESCORE und Internet-TV) findet nun Spiel 3 in Los Angeles statt. In der Stadt, der man nachsagt, dass sie die ganz großen Träume erfüllen kann.

Jedes Jahr streben unzählige Menschen aus diesem Grund in die Stadt der Engel. Aber nur für die wenigsten erfüllt er sich dann auch, der Traum vom großen Glück.

Zwei, die ebenfalls in dieser Stadt ihr Glück suchen, sind MVP Kobe Bryant und Lakers-Coach Phil Jackson. Der eine, Bryant, will endlich zeigen, dass er auch ohne Shaquille O'Neal Titel gewinnen kann. Der andere, Jackson, will den Rekord von Red Auerbach knacken und seine zehnte Meisterschaft als Trainer einfahren.

Der Traum der beiden droht aber schon nach zwei Spielen zu zerplatzen. Erst drei Teams ist es in der Geschichte der NBA gelungen, einen 0-2-Rückstand in den Finals zu drehen.

Heim ist Trumpf 

Doch die Lakers haben einen Trumpf in der Hinterhand: Ihre unglaubliche Heimstärke. Sie gewannen in dieser Saison alle acht Playoff-Heimspiele im Staples Center.

Und die nächsten drei Spiele würden in Downtown Los Angeles ausgetragen werden.

Glaubt man also der Statistik, gewinnt L.A. alle drei Spiele und hat die Serie damit gedreht. Ein Sieg in Boston sollte dann auch noch drin sein, immerhin haben die Celtics im Gegensatz zu den Lakers ja schon ein Heimspiel verloren.

Klingt also alles ganz einfach.

"Wir wollen zwei Siege in L.A."

Doch die Los Angeles Lakers wirken angeschlagen. Besonders bei Kobe Bryant haben die ersten beiden Spiele Spuren hinterlassen. Kein Wunder: Es waren ganz bestimmt nicht seine besten Spiele.

Ganz anders die Celtics, die vor Selbstbewusstsein strotzen. Das ist nicht mehr das Team, das noch zu Beginn der Playoffs sieben Spiele gegen Atlanta benötigte.

"Wir ruhen uns jetzt nicht auf den zwei Siegen aus und warten, bis wir wieder in Boston sind. Wir fahren nach L.A., um dort zwei Spiele zu gewinnen", sagt Kevin Garnett.

Und der Optimismus kommt nicht von ungefähr. Sie haben es bisher ausgezeichnet geschafft - mit Ausnahme des letzten Viertels in Spiel 2 - die Offense der Lakers, allen voran Kobe Bryant, zu kontrollieren und so zu entnerven.

Sie haben den Lakers ihr Spiel aufgezwungen. Ein Spiel, dass den Lakers nicht liegt.

Die Frage, die sich jetzt stellt: Ist dieser Kobe Bryant in der Lage, sein Team wieder auf Kurs zu bringen?

Fehlende Power

Doch es liegt nicht nur an Bryant. Dem gesamten Team fehlt es im Moment deutlich an Aggressivität und Power. Genau die Tugenden, mit denen Boston die ersten beiden Duelle für sich entschied und Kobe Bryant den Zahn zog.

Wenn die Lakers also noch eine Chance auf diesen Titel haben wollen, muss Kobe heute seine Schüsse treffen. In die Zone werden ihn die Celtics kaum mehr vordringen lassen.

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