Beachvolleyballer mit Ziel Medaillennähe

SID
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© DPA

Peking - Wenn Stephanie Pohl und Okka Rau am 9. August als erstes deutsches Duo den Sand im Beachpark Chaoyang betreten, sollen der Ärger und das Chaos der ersten Tage vergessen sein.

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Um 19 Uhr Ortszeit (13.00 Uhr MESZ) eröffnen die beiden Hamburgerinnen die Mission Medaillengewinn bei den Olympischen Spielen.

Wenige Stunden später feiern David Klemperer und Eric Koreng kurz vor Mitternacht ihre Olympia-Premiere unter Flutlicht. "Wir freuen uns schon drauf, wenn der erste Ball endlich gebaggert wird", sagte Koreng.

Moltke macht Druck

Einen Tag später greifen die für Hertha BSC startenden Europameisterinnen Sara Goller/Laura Ludwig und Julius Brink/Christoph Dieckmann in das sandige Geschehen in der chinesischen Hauptstadt ein.

Beiden Teams dürfte beim olympischen Turnier im Osten Pekings am meisten zuzutrauen sein. "Ich erwarte, dass sich alle vier Teams in Medaillennähe spielen", erklärte der Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV), Werner von Moltke.

Unmut verflogen

Mittlerweile ist der Unmut über die kurzfristige Umquartierung verflogen, so dass sich die deutschen Sandwühler auf ihre sportlichen Ziele konzentrieren können.

Ursprünglich wollten die Beachvolleyballer ihr Trainingslager im Hongfu Garden-Park aufschlagen, wo der DVV für knapp 10.000 Euro extra eine Anlage hat bauen lassen.

Weil "Sicherheit und dopingfreies Essen" nicht garantiert werden könnten, so das Olympia-Organisationskomitee (BOCOG), durften die Sportler dort jedoch nicht wohnen und mussten sofort in das Olympia-Dorf einziehen.

"Das ist für uns kein Thema mehr", sagte Sara Goller. Die Stimmung in der DVV-Equipe ist prächtig, ein Ausflug an die Chinesische Mauer sorgte für Abwechslung und Spaß im Trainingsalltag.

Goller zuversichtlich

Ernst wird es für die Olympia-Debütantinnen Goller/Ludwig im ersten Vorrundenspiel der Gruppe D gegen das südafrikanische Duo Judith Augoustides/Vitalila Nel.

"Wir haben schon gezeigt, dass wir auch Finals und Halbfinals können", sagte die 25-jährige Goller vor dem Auftakt in dem an allen Spieltagen mit 12.000 Zuschauern ausverkauften Stadion.

"Es ist nicht so, dass man hierher fährt und sagt, die Medaillen sollen andere holen. Wir wollen nicht unter ferner liefen nach Hause fahren."

Mindestens Silber

Dies gilt umso mehr für die Kombination Brink/Dieckmann. Das ehrgeizige Weltklasse-Duo möchte endlich den dritten Platz von Jörg Ahmann und Axel Hager bei Olympia 2000 in Sydney und damit die bislang einzige deutsche Beachvolleyball-Medaille übertrumpfen.

Für dieses Ziel bauen die beiden besten deutschen Sandmänner auch auf die Hilfe eines Mentaltrainers. "Immer, wenn es eng wird, gewinnen wir. Es hat sich gelohnt, mit ihm zu arbeiten", sagt der 32 Jahre alte Dieckmann vor dem Auftakt-Match gegen die Japaner Kentaro Asahi/Katsuhiro Shiatori über den Diplom-Psychologen Lothar Linz.

"Er versucht, uns mit auf den Weg zu geben, dass wir nur auf uns schauen und das Optimum herausholen", ergänzt der sechs Jahre jüngere Brink. "Und wenn alles gut geht, können wir auch in Peking alle schlagen."

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