Ohne Pechstein kein Glanz

SID
Isabell Ost und Jennifer Bay haben das Finale der EM in Russland verpasst
© getty

In Abwesenheit von Claudia Pechstein haben die deutschen Frauen bei der Eisschnelllauf-EM in Tscheljabinsk/Russland das Finale der besten Acht verpasst. Für Isabell Ost (Berlin/124,898 Punkte) als Neunte und für Jennifer Bay (Inzell/126,169) auf Rang 14 kam vorzeitig das Aus.

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Isabell Ost landete einen Achtungserfolg: Die Berlinerin kam auf den neunten Rang und erzielte damit ihr bestes Ergebnis bei einer internationalen Meisterschaft.

"Ich bin zufrieden. In die Top Ten zu kommen, war mein großes Ziel. Mehr war nicht drin", sagte Ost strahlend und blickte mit neuem Selbstvertrauen der Einzelstrecken-WM Mitte Februar in Heerenveen entgegen. "So eine Platzierung gibt neuen Schwung. Vielleicht kann ich mich weiter steigern", sagte die 26-Jährige.

Auch der deutsche Teamchef Helge Jasch zeigte sich angetan von der Vorstellung der Sportsoldatin. "Sie hat einen Aufwärtstrend erkennen lassen", meinte Jasch über seine Läuferin: "In der Vergangenheit hatte sie oft Probleme, so einen harten Wettkampf bis zum Ende durchzustehen. Das ist ihr dieses Mal geglückt", sagte Jasch.

"Ich weiß, wo meine Schwächen liegen"

Ost verpasste als Neunte allerdings genauso wie ihre Teamkameradin Jennifer Bay (Inzell) auf Rang 13 das Finale der besten Acht. Das dritte und für sie letzte Rennen über 1500 m schloss Ost in 2:20,04 Minuten auf Rang neun ab, Bay landete in 2:03,53 wie in der Gesamtwertung auf Platz 13.

Es siegte die niederländische Titelverteidigerin Wüst, die bei ihrem vierten Triumph Olympiasiegerin Martina Sablikova auf Rang zwei verwies.

Die deutsche Wintersport-Rekordolympionikin Pechstein, die in ihrer langen Karriere elf EM-Medaillen gewonnen hat, hatte die EM ausgelassen. Das Programm in Russland passte nicht in die Vorbereitung der 42-Jährigen auf die Einzelstrecken-WM.

"Ich weiß, wo meine Schwächen liegen. Im Angang. Da bin ich noch viel langsam. Da gibt es noch eine Menge zu verbessern", sagte Bay nach ihrem letzten Start.

"Ich bin halt kein Mehrkämpfer"

Für ihre Probleme hatte die 32-Jährige eine Erklärung. "Vielleicht liegt es daran, dass ich in diesem Jahr meinen Trainer und Stützpunkt gewechselt habe. So etwas braucht immer etwas Zeit", sagte die Dresdenerin, die ihre neue sportliche Heimat in Inzell gefunden hat.

Bei den Männern fiel das Ergebnis aus Sicht der deutschen Mannschaft noch etwas bescheidener aus. Der Berliner Jonas Pflug, einziger Starter der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG), musste sich nach drei Läufen mit Rang 17 begnügen.

"Ich bin halt kein Mehrkämpfer. Meine Konzentration im Training lag zuletzt auf den langen Kanten", sagte der 1,98 m große Athlet. Jasch meinte über den Auftritt des Sportsoldaten in Russland: "500 m schlecht, 5000 m gut, 1500 m geht so."

Panow sorgt für Ärger

Für Ärger am Rande sorgte das russische ISU-Vorstandsmitglied German Panow. Der Sportprofessor aus Moskau trug unter seinem offiziellen ISU-Jacket ein T-Shirt mit einem Foto des russischen Präsidenten Wladimir Putin in militärischer Uniform.

Der niederländische Verband KNSB sprach von einem Eklat und forderte Panow auf, das Hemd auszuziehen. Der russische Funktionär folgte schließlich und meinte: "Das war ein Scherz."

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