Höfl-Riesch: Dämpfer zur rechten Zeit

SID
Maria Höfl-Riesch schaffte es in Cortina nicht aufs Podium
© getty

Im letzten Abfahrtsrennen vor den Olympischen Spielen belegt Maria Höfl-Riesch Rang vier. Ein Ergebnis, das ihr nicht mal ungelegen kommt.

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Nein, zufrieden war Maria Höfl-Riesch nicht. Eine "kleine Enttäuschung" nannte sie den vierten Rang bei der letzten Weltcup-Abfahrt vor den Olympischen Spielen - am Vortag hatte sie im italienischen Cortina d'Ampezzo das vorletzte Rennen in der alpinen Königsdisziplin vor Sotschi schließlich noch gewonnen. Am Ende aber wirkte sie dann sogar fast ein wenig erleichtert.

"Das ist schon grad richtig so", beteuerte sie, ein Sieg auch bei der Generalprobe "steigert die Erwartungshaltung ja nochmal." Und die ist ohnehin groß genug.

Vor vier Jahren, vor Olympia in Vancouver, hatte Höfl-Riesch im Schweizer St. Moritz die letzte Abfahrt vor den Spielen noch gewonnen - "und dann war ich bei Olympia chancenlos", erinnerte sie. Damals siegte Lindsey Vonn. Die Amerikanerin allerdings fehlt bekanntlich in Sotschi verletzungsbedingt, weshalb Höfl-Riesch dank dreier Siege in den bisher sieben Rennen und der Führung im Disziplin-Weltcup in der Abfahrt als die große Favoritin gilt. Der vierte Platz aber, betonte sie, "nimmt für mich persönlich den Druck raus".

"Platz vier ein gutes Ergebnis"

Höfl-Rieschs potenziell größte Rivalinnen brachten sich bei der Generalprobe auf der "Olympia delle Tofane" schon mal in Stellung. Gesamtweltcup-Siegerin Tina Maze gewann vor Marianne Kaufmann-Abderhalden (0,27 Sekunden zurück) und Tina Weirather. Höfl-Riesch lag 0,54 Sekunden hinter der Siegerin, Viktoria Rebensburg belegte Rang 20. Die Läuferinnen, die diesmal vor ihr lagen, zählte Höfl-Riesch dann auch gleich als Konkurrentinnen im Kampf um die Abfahrts-Medaillen in Sotschi auf.

Als kleiner Nachteil entpuppte sich für Höfl-Riesch, dass das Rennen am Samstag auf der kompletten Strecke gefahren wurde: Den Sieg vergab sie im oberen Streckenteil, der am Freitag wegen Schneefalls ausgespart worden war. "Ich hatte das Tor anders in Erinnerung", sagte sie zu ihrem schweren Patzer in einer Traverse, die sie beim einzigen Training am Mittwoch gut erwischt hatte. "Danach wollte ich es zur sehr mit der Brechstange", analysierte Höfl-Riesch selbstkritisch, "aber angesichts dieser Fahrt ist Platz vier ein gutes Resultat".

Ihren Vorsprung im Abfahrtsweltcup behielt Höfl-Riesch, sie liegt in dieser Wertung vor Weirather und Kaufmann-Abderhalden. Im Gesamtweltcup ist Weirather, Tochter der einstigen Ski-Größen Hanni Wenzel und Harti Weirather mit 148 Punkten Rückstand ebenfalls erste Verfolgerin von Höfl-Riesch. Am Sonntag sind die Damen in Cortina zum vierten Mal in vier Tagen am Start, gefahren wird ein weiterer Super-G. Beim ersten vergangenen Donnerstag hatte Höfl-Riesch Rang zwei belegt.

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