Krämpfe stoppen Fessel bei der Björgen-Show

SID
Nicole Fessel war am Holmenkollen auf Rang sieben die beste Deutsche
© Getty

Als Nicole Fessel ihren Top-Ten-Platz beim Klassiker über 30 Kilometer am Holmenkollen sicher hatte, verließen sie die Kräfte. Völlig erschöpft schnappte die Skilangläuferin vom SC Oberstdorf im Zielraum von Oslo nach Luft. "Ich hatte am ganzen Körper Krämpfe, konnte mich auf der Schlussrunde kaum noch bewegen. Es wäre heute mehr drin gewesen", sagte Fessel der Nachrichtenagentur dapd.

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Am Ende reichte es am Sonntag für die 28-Jährige am berühmten Skistadion wie bei der WM vor einem Jahr an gleicher Stelle aber noch für einen starken Platz sieben.

Eine flog nach fast anderthalb Stunden scheinbar mühelos durchs Ziel: Margit Björgen. Schon weit vor der Zielgrade schnappte sich die Norwegerin eine Flagge und winkte ins Publikum. Die Polin Justyna Kowalczyk setzte sich im Schlussspurt gegen Björgens Teamkollegin Therese Johaug durch und belegte 51,9 Sekunden zurück Platz zwei. "Mein Körper fühlte sich gut an, alle drei Paar Ski waren gut. Deshalb wollte ich schnell Tempo machen und konnte den Rest dann einfach nur noch genießen", sagte Björgen nach ihrer Langlauf-Show.

Kowalczyk geknickt

Fessel hatte auf die souveräne Siegerin Björgen, die knapp nach der Halbzeit des Rennens ihren Turbo gezündet hatte und ihre Verfolgerinnen abschüttelte, einen Rückstand von 4:16,2 Minuten. Mit ihrem Sieg baute Björgen (2349 Punkte) ihren Vorsprung im Gesamtklassement auf die zweitplatzierte Kowalczyk (2211) weiter aus. "Gratulation an Margits Wachser. Es ist nicht schön, wenn man keine guten Ski hat", sagte eine geknickte Kowalczyk.

Der weiche Schnee am sonnigen Holmenkollen hatte den Athleten das Leben schwer gemacht. Stefanie Böhler (Ibach) und Katrin Zeller (Oberstdorf) platzierten sich gerade so noch unter den besten 20. Mit einem Rückstand von über sechs Minuten lief das Duo auf die Ränge 18 und 19. Fessel war zufrieden mit ihrer Leistung, sie hat bis zur Schlussrunde alles gegeben: "Meine Arme sind dann immer wieder heruntergefallen, wenn ich versucht habe Doppelstock zu schieben."

Angerers Skiwechsel

Mit ganz anderen Problemen hatten die Männer am Samstag über die 50 Kilometer zu kämpfen, die ebenfalls das Podest verpassten. "Der Skiwechsel ist bei mir richtig daneben gegangen. Mein bestes Paar hatte ich in der vorletzten Runde", sagte Tobias Angerer.

Der Olympiazweite aus Vachendorf belegte Rang 16. Die norwegischen Fans feierten an ihrem "heiligen Skiberg" den Sieg ihres Landsmann Eldar Rönning. Der Norweger setzte sich im Mekka des nordischen Skisports in einem packenden Schlusssprint in einer Gesamtzeit von 2:32:27,1 Stunden gegen den Gesamtweltcup-Sieger Dario Cologna hauchdünnem Vorsprung durch. Dritter wurde Martin Johnsrund Sundby aus Norwegen.

Tim Tscharnke (Biberau) erreichte als 25. das Ziel, Jens Filbrich (Frankenhain) folgte einen Rang dahinter. Nachwuchs-Hoffnung Hannes Dotzler (Sonthofen) beendete das Rennen als 31., Axel Teichmann aus Lobenstein musste sich nach Sturz und Tellerbrüchen am Stock mit Rang 56 begnügen.

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