Traumfinale! Federer folgt dem Djoker

Von SPOX
Roger Federer steht im Finale von Wimbledon
© getty

Titelverteidiger Novak Djokovic steht im Finale von Wimbledon. Der Serbe besiegte den Franzosen Richard Gasquet glatt in drei Sätzen. Roger Federer zeigt danach gegen Murray seine Klasse und steht im Endspiel. Der Schweizer ist eiskalt, kleine Schwächen seines Gegenübers geben den Ausschlag.

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Herren - Halbfinale (alle Matches):

Roger Federer (SUI/2) - Andy Murray (GBR/4) 7:5, 7:5, 6:4

Was für eine Leistung des 17-fachen Grand-Slam-Siegers! Gegen Murray zeigte Federer einmal mehr seine ganze Klasse und servierte den Briten eiskalt in drei Sätzen ab. Dabei sah es zunächst nach einem langen Duell aus. Im ersten Satz lagen beide Akteure lange gleich auf, dann spielten die Nerven eine große Rolle. Der Brite servierte gegen den Satzverlust und ließ sich von einer verlorenen Challenge aus dem Konzept bringen. Federer holte sich eiskalt das Break und damit den ersten Satz.

Im zweiten Durchgang waren Murrays Probleme mit dem zweiten Aufschlag, den FedEx ein ums andere Mal in Punkte ummünzen konnte, offensichtlich. Der Schweizer leistete sich kaum Fehler und ließ einzig im ersten Aufschlagspiel des Matches einen Breakball zu.

Als es am Ende beim Stand von 4:5 erneut eng für Murray wurde, packte dieser sein bestes Tennis aus und wehrte sieben (!) Satzbälle von Federer ab. Die beiden Kontrahenten boten in dieser Phase ein grandioses Spektakel auf dem Centre Court - mit dem besseren Ende für Federer. Der Weltranglistenzweite blieb trotz Murrays Comeback cool und machte mit einer seiner starken Rückhand-Longline-Bälle auch den zweiten Durchgang dicht.

Federer, der deutlich mehr Winner schlug (56:35) und auch bei den Assen klar die Nase vorn hatte (20: 12), hatte seine Linie gefunden und sollte sie nicht mehr verlassen. Auch am Ende des dritten Satzes zeigte er seine Klasse. Nachdem Murray wieder stark gefightet hatte, gab der Brite erneut in der kritischen Phase seinen Service ab und musste König Roger zum Sieg und zum Einzug ins Finale gegen Novak Djokovic gratulieren.

"Ich bin unglaublich happy über meine Leistung", sagte Federer, der nach dem 18. Grand-Slam-Titel seiner Karriere greift, im Anschluss : "Ich habe in den wichtigen Momenten sehr gut gespielt. Heute ist alles aufgegangen." Vor allem seine Arbeit bei eigenem Aufschlag sorgte für ein Lächeln. "Ich habe gegen einen der besten Returnspieler auf der Tour nur einen Breakball zugelassen", so der 33-Jährige.

Novak Djokovic (SRB/1) - Richard Gasquet (FRA/21) 7:6, 6:4, 6:4

Der Djoker ist wahrlich nicht zu Scherzen aufgelegt derzeit. Mit einer weiteren ganz souveränen, wenn auch nicht immer brillanten Leistung hat sich der Serbe eine weitere Finalteilnahme gesichert - und könnte seinen Titel am Sonntag verteidigen. Glatt in drei Sätzen, da hätte Gasquet auch einen Satz verdient gehabt.

Der Franzose mit der bestechenden einhändigen Rückhand gab zwar sofort sein Service ab, holte es sich aber beim Stand von 0:2 sofort zurück, und spielte mit Djokovic dann für den Rest des ersten Durchgangs auf Augenhöhe. Der Serbe haderte da noch hin und wieder mit seinem Spiel - und natürlich mit der Rückhand des Gegners. Im Tiebreak legte er dann aber noch eine Schippe drauf, spielte konstanter und holte sich Satz eins.

Mit dem Momentum auf seiner Seite holte er sich sofort das nächste Break und servierte dann locker durch zum Satzgewinn, obwohl er sich beim Stand von 5:4 kurz an der linken Schulter behandeln lassen musste. Djokovic servierte besser, verteilte die Bälle und hatte das Match unter Kontrolle, obgleich die Punktgewinne von Gasquet, der sich energisch wehrte, teilweise spektakulär waren und vom Publikum frenetisch beklatscht wurden.

Das erste Spiel des dritten Satzes holte sich der Franzose diesmal - und hatte bei 1:2 Glück, dass sein Ball bei Breakball gerade noch die Linie kratzte. Nole war von der erfolgreichen Challenge vollkommen unbeeindruckt, marschierte zurück an die Grundlinie - und machte die folgenden zwei Punkte. Wenig später hatte er sogar Matchbälle gegen das Service seines Gegners, aber der zeigte nochmal, warum er Stan Wawrinka hatte bezwingen können und packte fantastisches Tennis aus.

Egal. Der Titelverteidiger brachte bei 5:4 einfach drei erste Aufschläge in Folge ins Feld. Bedeutete dreimal Matchball - und auch den verwandelte er ganz stark. Schon bei den French Open hatte Gasquet keinen Satz gegen den Djoker gewinnen können, und auch hier war der einfach überall besser (12:6 Asse, 46:36 Winner, 2:6 Doppelfehler, bessere Aufschlagquoten). Seine einzige Sorge könnte seine Standfestigkeit auf dem ramponierten Untergrund sein - er rutschte im Laufe des Matches gleich mehrfach weg. Sonst stimmt alles: Service, Slice, Angriffsschläge und der Touch am Netz. Sogar am Becker-Hecht versuchte er sich einmal, wenn auch ohne Erfolg.

"Gasquet hätte den ersten Satz auch gewinnen können, aber am Ende hatte ich das Glück auf meiner Seite", so der Sieger danach. Auch seiner Schulter gehe es gut.

Damen-Doppel - Halbfinale

Martina Hingis (SUI)/Sania Mirza (IND) (1) - Raquel Kops-Jones (USA)/Abigail Spears (USA) (5) 6:1, 6:2

Martina Hingis steht erstmals seit 17 Jahren in einem Wimbledonfinale. Die 34-Jährige gewann im Doppel an der Seite der Inderin Sania Mirza gegen Raquel Kops-Jones/Abigail Spears. Auch im Mixed mit Mirzas Landsmann Leander Paes hat Hingis die Chance, ins Endspiel einzuziehen.

1998 hatte Hingis gemeinsam mit der Tschechin Jana Novotna den Titel im All England Club gewonnen. Ein Jahr zuvor hatte sie zum einzigen Mal im Einzel das bedeutendste Tennisturnier der Welt gewonnen.

Ekaterina Makarova (RUS)/Elena Vesnina (RUS) (2) - Timea Babos (HUN)/Kristina Mladenovic (FRA) (4) 6:3, 4:6, 6:4

Mixed-Doppel - Halbfinale

Leander Paes (IND)/Martina Hingis (SUI) (7) - Mike Bryan (USA)/Bethanie Mattek-Sands (USA) (1) 6:3, 6:4

Alexander Peya (AUT)/Timea Babos (HUN) (5) - Robert Lindstedt (SWE)/Anabel Medina Garrigues (ESP) 4:6, 6:3 11:9

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