Zwei kleinere Eisen im Feuer: Kerber und Haas

SID
Mit der Finalteilnahme in Cincinnati schob sich Angelique Kerber auf Rang sechs der Weltrangliste
© Getty

Bei den US Open haben die Deutschen nur Außenseiterchancen. Die neue Weltranglistensechste Angelique Kerber könnte schon in Runde zwei gegen Venus Williams antreten müssen.

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Im ersten Moment sah es so aus, als müsste Angelique Kerber schon wieder gegen Serena Williams spielen. Die beiden Namen standen fettgedruckt unmittelbar untereinander, während sich das Tableau bei der Auslosung für die US Open in Flushing Meadows langsam füllte.

Aber nein, nur ein Irrtum. Tatsächlich trennen sich beider Wege in den ersten Runden des Montag beginnenden Grand-Slam-Tennisturniers. Die Revanche für das von Kerber gerade in Cincinnati gewonnene Viertelfinale ist in New York frühestens im Halbfinale möglich.

An einer Williams wird die Weltranglisten-Sechste zu Beginn dennoch nicht vorbei kommen. Aller Voraussicht nach wird es in der zweiten Runde zum Vergleich mit Venus kommen, die in New York auch schon zweimal gewonnen hat. Bei Olympia allerdings zog die ältere der Williams-Schwestern gegen Kerber den Kürzeren. Warum sollte die Vorjahres-Halbfinalistin aus Kiel dieses Ergebnis nicht wiederholen?

Kerber im Kreis der Titelanwärter

"Eine schlechte Auslosung bei Grand-Slam-Turnieren ist für Angie schon normal", sagte Fed-Cup-Chefin Barbara Rittner. So gesehen könnte die Aufregung fast schon als gutes Omen gewertet werden. Immerhin stand Angelique Kerber vor einem Jahr im Halbfinale.

Vor dem möglichen Duell mit Venus Williams wartet zunächst aber in Anna Keothavong auch keine ganz einfache Aufgabe. Zwar hat Kerber von den bislang sechs Vergleichen mit der Britin nur einen verloren. Aber Rittner warnt trotzdem: "Anna Keothavong kann immer gefährlich sein."

Kerber hat es nach einem unglaublich erfolgreichen Jahr in den Kreis der Titelanwärterinnen geschafft. Als Favoritin zählt sie bei den mit 25,5 Millionen Dollar dotierten US Open aber noch nicht.

Der Nummer eins der Branche, Australian-Open-Gewinnerin Viktoria Asarenka, oder den ihr in der Weltrangliste folgenden Agnieszka Radwanska und Maria Scharapowa wird ein Sieg am ehesten zugetraut.

Nadal fehlt auch in Flushing Meadows

Auch bei den Männern ist es aller Voraussicht nach ein Trio, das den Turniersieg unter sich ausmachen wird. Zu klar ist die Dominanz von Roger Federer, Novak Djokovic und Andy Murray.

Dass der Name Rafael Nadal, der im vorigen Jahr seinen Titel gegen Djokovic nicht verteidigen konnte, in dem erlauchten Kreis diesmal fehlt, ist dem entzündeten Knie des Mallorquiners geschuldet. Die Verletzung ist schlimmer als geglaubt und langwieriger. Schon auf Wimbledon und Olympia hatte der French-Open-Sieger verzichten müssen.

Wimbledonsieger Federer hat bei den US Open von 2004 bis 2008 regiert. Und vieles spricht dafür, dass er den sechsten Sieg auch noch schafft, es wäre sein 18. Grand-Slam-Triumph. Davor dürfte sich ihm allerdings Andy Murray im Halbfinale in den Weg stellen. Bei Olympia hat ihm der Brite auf dem Rasen von Wimbledon die Goldmedaille vor der Nase weggeschnappt.

Sollte sich Federer am sogenannten Super-Samstag durchsetzen, müsste er schon tags darauf das Endspiel bestreiten. Vorausgesetzt es gibt nicht wieder Regen wie in den vorigen Jahren, als das bei Männern und Frauen gleichermaßen mit 1,9 Millionen Dollar Preisgeld für den Sieger und 950.000 Dollar für den Verlierer honorierte Endspiel erst am Montag gespielt wurde. Denn einen überdachten Center Court gibt es auch im Jahr 2012 noch nicht

Kohlschreiber und Mayer müssen gut Wetter machen

Ans Endspiel denken die deutschen Tennisspieler derweil nicht. Auch Tommy Haas nicht, der aus seiner erneuten Verletzungspause stärker denn je zurückgekommen ist. Bei seinem Lieblingsturnier ist er an Nummer 21 gesetzt. Gegen den Letten Ernests Gulbis wird der Start zwar nicht einfach, aber dann scheint allerhand möglich zu sein.

Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer dürften sich andere Ziele gesetzt haben. Der Ärger über ihren freiwilligen Olympia-Verzicht ist noch lange nicht vergessen, ein gutes Ergebnis bei den US Open könnte die Kritiker milde stimmen.

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