Schwarzer Montag für das deutsche Tennis

Von SPOX
Sabine Lisicki war chancenlos gegen die Rumänin Sorana Cirstea
© Getty

Enttäuschender Auftakt für die Deutschen in die US-Open. Andrea Petkovic, Julia Görges und Sabine Lisicki scheiden gleich am ersten Tag in New York aus. Twitter-Kommentar von Teamchefin Barbara Rittner dazu: "Man durfte von allen Dreien nicht viel erwarten heute...Von Petko sowieso nicht nach der langen Zeit. Und auch Jule und Bine hatten nach Olympia Verletzungssorgen...Kopf hoch Mädels!!!" Florian Mayer ist quasi chancenlos gegen Sock und gibt dann verletzt auf. Besser machen es Daniel Brands und Björn Phau. Die großen Favoriten Federer, Murray, Sharapova und Azarenka geben sich keine Blöße.

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Damen - 1. Runde (alle Ergebnisse)

Sorana Cirstea (ROU) - Sabine Lisicki (GER/16) 4:6, 6:2, 6:2

Die an Nummer 16 gesetzte Lisicki startete gut, doch schon nach wenigen Ballwechseln mischten sich in ihre starken Schläge zahlreiche Fehler. Auch ihr harter Aufschlag kam nicht wie erhofft.

Die lange Pause wegen einer Bauchmuskelzerrung, die der Berlinerin nach dem mit Christopher Kas verlorenem Mixed um Bronze bei Olympia zu schaffen und auch die Titelverteidigung in Dallas vorige Woche zunichte gemacht hatte, wirkte nach.

"Es ist ganz klar, ich habe zu wenig trainiert", erkannte Lisicki nach der vierten Niederlage gegen die Weltranglisten-38. im vierten Vergleich. "Mir fehlen die Matches." Olympia habe sie unbedingt spielen wollen und habe deshalb die Schmerzen ertragen. "Ich war heute zum ersten Mal seit Olympia schmerzfrei. Daran hat es nicht gelegen. Aber die Praxis fehlt mir einfach. Ich habe vieles richtig gemacht, aber den letzten Punkt nicht gespielt."

Die gut zweieinhalbstündige Regenpause konnte die 22-Jährige aus Berlin nicht nutzen, ihre Normalform zu finden. Kaum waren die Hartcourts trocken gewischt, machte sie dort weiter, wo sie vor Wut schnaubend zuvor aufgehört hatte.

Kristyna Pliskova (CZE) - Julia Görges (GER/18) 7:6, 6:1

Julia Görges biss sich an der 20 Jahre alten Qualifikantin Pliskova förmlich die Zähne aus.

"Nach der Regenpause habe ich nicht mehr den Faden gekriegt", sagte Görges. Ihrem Ärger und der verpassten Chance begegnete sie mit Sarkasmus: "Wenn man 20 Breakpunkte hat und nicht einen verwertet, ist das auch eine Qualität."

Unter Druck setzen wollte sie die Qualifikantin auf der anderen Seite des Netzes. Doch die hatte im entscheidenden Moment, etwa bei den beiden Satzbällen der Deutschen, das nötige Glück. "Das hat mich runter gezogen. Danach konnte ich nicht mehr zurückfinden", erklärte Görges.

Doch die an Nummer 18 gesetzte Görges musste sich den Vorwurf gefallen lassen, erschreckend viele leichte Fehler gemacht zu haben. Das betraf nicht nur ihr Schlagrepertoire, sondern auch die taktische Linie ihres Spiels. Die fast flehentlichen Blicke zu Trainer Sascha Nensel auf der Tribüne halfen da wenig.

Romina Oprandi (SUI) - Andrea Petkovic (GER) 6:2, 7:5

Auch Andrea Petkovic war quasi chancenlos gegen die stark aufspielende Romina Oprandi, die das Match gleich mit einem erfolgreichen Break begann. Im ersten Satz sah Petkovic überhaupt kein Land, auch im zweiten lag sie schnell deutlich zurück.

Eine bemerkenswerte, kämpfersiche Leistung der Deutschen sorgte aber nochmal für Spannung in der Partie. Sogar der Ausgleich zum 5:5 gelang Petkovic, die sich am Ende der abgeklärten Schweizerin aber doch klar geschlagen geben musste. Oprandi ließ sich am Ende nur kurz von der Aufholjagd Petkovic' beeindrucken.

Samantha Stosur (AUS/7) - Petra Martic (CRO) 6:1, 6:1

Li Na (CHN/9) - Heather Watson (GBR) 6:2, 6:3

Marion Bartoli (FRA/11) - Jamie Hampton (USA) 6:3, 7:6

Victoria Azarenka (BLR/1) - Alexandra Panova (RUS) 6:0, 6:1

Nach 50 Minuten war die Pflichtaufgabe für die Nummer eins der Welt auch schon wieder erfüllt. Azarenka diktierte das Geschehen, machte weniger Fehler (11:17) und hatte deutlich mehr Winners auf dem Konto (20:2). Insgesamt machte die Weißrussin 52 Punkte, ihre Gegnerin mickrige 18.

Maria Sharapova (RUS/3) - Melinda Czink (HUN) 6:2, 6:2

Auch für die Russin sollte die erste Runde nicht zum Stolperstein werden. Sharapova ließ der Ungarin Czink kaum Chancen. Dass die Favoritin dabei zwar zwei Unforced Errors mehr machte, konnte man vernachlässigen.

Petra Kvitova (CZE/5) - Polona Hercog (SLO) 7:6 (8:6), 6:1

Night Session: Kim Clijsters (BEL/23) - Victoria Duval (USA) 6:3, 6:1

Der große Abschied von Kim Clijsters hat begonnen. Die US Open sind für die Belgierin das letzte Grand-Slam-Turnier ihrer bemerkenswerten Karriere. Zum Auftakt ging es gegen Victoria Duval - und es war eine klare Angelegenheit. Das US-Girl schlug einen einzigen Winner und stellte für Clijsters keine allzu große Hürde dar. Ihre sechs Doppelfehler taten ihr Übriges dazu.

Der Stand der WTA-Weltrangliste

Herren - 1. Runde (alle Ergebnisse)

Jack Sock (USA) - Florian Mayer (GER/22) 6:3, 6:2, 3:2 Aufg.

Florian Mayer musste seine Erstrundenpartie gegen den 19-jährigen Amerikaner Jack Sock, der nur dank einer Wildcard in Flushing Meadows spielen konnte, beim Stand von 3:6, 2:6, 2:3 gegen sich wegen Kreislaufproblemen aufgeben.

Andy Murray (GBR/3) - Alex Bogomolov Jr. (RUS) 6:2, 6:4, 6:1

Olympiasieger Andy Murray ließ überhaupt nichts anbrennen und dominierte das Match vom Anfang bis zum Ende. Nur im zweiten Satz gönnte sich der Brite einen kleinen Durchhänger. Die Kontrolle über die Partie verlor er aber nie.

Kei Nishikori (JPN/17) - Guido Andreozzi (ARG) 6:1, 6:2, 6:4

James Blake (USA) - Lukas Lacko (SVK) 7:5, 6:2, 3:6, 6:3

Björn Phau (GER) - Maxime Authom (BEL) 6:2,4:6, 6:4, 7:6 (7:5)

Es gibt sie doch noch: deutsche Tennisspieler, die in New York die nächste Runde erreicht haben. Björn Phau zum Beispiel. Gegen Lukas Lacko überzeugte der Qualifikant vor allem mit gerade einmal drei Unforced Errors - im gesamten Match. Der Lohn: ein Match gegen keinen Geringeren als Roger Federer.

Daniel Brands (GER) - Adrian Ungur (ROU) 7:6 (7:4), 6:4, 7:6 (7:5)

Deutsche Erfolge in New York, Teil 2: Auch Brands verließ den Court als Sieger. Das lag allerdings vor allem daran, dass Adrian Ungur schlicht und ergreifend zu ungefährlich agierte. Fünf Winners in drei Sätzen sind einfach zu wenig. Aber Brands soll's ja nicht stören. Das Problem an der Sache: Nun wartet Marin Cilic. Kroate. Und an Nummer zwölf gesetzt.

Marin Cilic (CRO/12) - Marinko Matosevic (AUS) 5:7, 2:6, 6:4, 6:2, 6:4

Gilles Simon (FRA/16) - Michael Russell (USA) 7:6 (7:4), 3:6, 5:7, 6:4, 6:1

Mardy Fish (USA/23) - Go Soeda (JPN) 7:6 (7:4), 7:6 (7:2), 6:3

Night Session: Roger Federer (SUI/1) - Donald Young (USA) 6:3, 6:2, 6:4

Der Meister kam ein wenig schwerfällig in die Partie, hatte im Endeffekt aber wenig Mühe mit dem US-Boy. Youngs einziges Break zu Beginn des zweiten Satzes war dabei nur die Folge einer kleinen Unkonzentriertheit Federers. Ansonten attackierte der Schweizer häufig das Netz und trieb seinen Gegner in die Defensive. Seine Erfolgsquote: 83 Prozent. Für FedEx war es der 22. Sieg im 22. Night-Session-Match in New York.

Der Stand der ATP-Weltrangliste

 

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