Ex-Profi Safin zieht in Duma ein

SID
In der Duma muss Marat Safin seine Emotionen anderweitig kanalisieren
© Getty

Der frühere Tennisprofi Marat Safin hat seinen vielleicht größten Sieg gefeiert: Der 31-Jährige wurde bei den Parlamentswahlen in Russland als Mitglied der Partei von Ministerpräsident Wladimir Putin ("Einiges Russland") in die Duma gewählt. "Das ist jetzt ein ganz neues Leben für mich. Man denkt anders, man benimmt sich anders, das alles hat nichts mehr mit Sport zu tun. Allerdings muss man in beiden Bereichen eines haben: Einen Charakter", meinte Safin, der die US Open (2000) und die Australian Open (2005) gewonnnen hatte.

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Erste Glückwunsche kamen vom ehemaligen Weltranglistenersten Pete Sampras. "In 20 Jahren wird Marat russischer Präsident sein", scherzte der US-Amerikaner bei "ABC online" und zog seinen Hut vor Safin: "Er ist clever, kann gut reden und mit Menschen umgehen. Alle diese Eigenschaften sind sehr wichtig für einen Politiker."

Heißsporn Safin, der in seiner Karriere als Tennisspieler insgesamt 1055 Schläger zerstörte und dafür kürzlich von der Vereinigung der professionellen Tennisspieler (ATP) "geehrt" wurde, hatte vor der Wahl gescherzt: "Ich wäre der bestaussehende Kerl in der Duma - aber nur, weil alle anderen über 60 sind."

Safin wurde in seinem Wahlkreis Nischny Nowgorod - gut 500 Kilometer von Moskau entfernt - gewählt und zieht nun in die Duma ein. "Natürlich hätte ich mich als Star der High Society auch in irgendwelchen Mode-Spots zeigen können. Aber das ist definitiv nicht mein Ding", erklärte der einstige Branchenführer Safin und freut sich auf das "etwas andere Parkett": "Ich denke, ich bin ein intelligenter Typ und bringe viele Ideen mit."

Enfant terrible der Tenniswelt

Seine sportlichen Ambitionen wird der Bad Boy von einst herunterschrauben müssen. Vor ein paar Wochen war er im chinesischen Chengdu zum ersten Mal auf der Senioren-Tour gestartet.

Als Partykönig mit dicken Zigarren, Champagner und einer Entourage von ansehnlichen Blondinen in seiner Box hatte Safin während seiner aktiven Zeit immer wieder für Schlagzeilen gesorgt.

Im letzten Jahr seiner Karriere tauchte der Bruder der ehemaligen Weltranglistenersten Dinara Safina nach einer wüsten Diskoschlägerei in Moskau mit blau unterlaufenen Augen beim Hopman-Cup auf. "Ihr hättet mal den anderen Typen sehen sollen", rief Safin damals augenzwinkernd in die Menge.

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