Regen bremst Bolt und Blake im Letzigrund

SID
Usain Bolt gewann in Zürich trotz Regens die 200 Meter souverän
© Getty

Tief Christine hat im Zürcher Letzigrund die Supersprinter Usain Bolt und Yohan Blake gebremst, Mittelstreckenstar David Rudisha wurde dagegen von einem Konkurrenten in Hochform sogar geschlagen. Während sich Weltrekordler Bolt beim verregneten Diamond-League-Meeting von den 25.000 Zuschauern für seinen Stadionrekord von 19,66 Sekunden über die 200 Meter feiern ließ, gewann Blake die kurze Distanz in 9,76 Sekunden - ebenfalls Bahnrekord. Stabhochspringer Björn Otto musste sich erneut dem Franzosen Renaud Lavillenie geschlagen geben.

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800-Meter-Weltrekordler Rudisha, der seine Bestzeit hatte unterbieten wollen, musste auf der Zielgeraden sensationell den Äthiopier Mohammed Aman ziehen lassen. Der Äthiopier, der Rudisha vor einem Jahr in Mailand auch die bis dato letzte Niederlage beigebracht hatte, lief in 1:42,53 Minuten neuen Landesrekord. Rudisha, der in London im Alleingang seinen Weltrekord auf 1:40,91 Minuten gedrückt hatte, kam als Zweiter nach 1:42,81 Minuten an.

"Meine Beine fühlten sich müde an und ich kann bei schlechtem Wetter nicht gut laufen. Ich bin ein bisschen enttäuscht", sagte Rudisha. Sein Tempomacher Sammy Tanui habe gute Arbeit geleistet, "der Regen hat mich heute gestoppt", ergänzte er. "Ich bin sehr glücklich", sagte Aman und kündigte neue Großtaten an: "Nächstes Jahr will ich den Weltrekord verbessern."

Bolt machte gute Miene zum schlechten Wetter. "Es war ein Vergnügen, nach drei Jahren wieder in Zürich zu laufen", sagte er nach seinem Rennen, in dem er fast eine halbe Sekunde über seiner Bestmarke von 19,19 Sekunden blieb. Blake tönte eine Woche nach seinem 9,69-Sprint von Lausanne: "Ich bin nicht überrascht, dass ich auch bei schlechtem Wetter so schnell laufe. Ich bin ein Biest, schlechtes Wetter kann mich nicht stoppen."

Tyson Gay disqualifiziert

Auch Blakes jamaikanischer Landsmann Nesta Carter (9,95) und der US-Amerikaner Ryan Bailey (9,97) blieben unter zehn Sekunden. Tyson Gay aus den USA wurde wegen eines Fehlstarts disqualifiziert. Die 100 Meter der Frauen gewann Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce aus Jamaika in 10,83 Sekunden vor Carmelia Jeter (USA/10,97).

An Lavillenie kommt Stabhochspringer Otto einfach nicht vorbei. Wie schon bei der Hallen-WM, der Europameisterschaft und Olympia musste sich der 34-Jährige vom LAV Bayer Uerdingen/Dormagen erneut nur dem Seriensieger aus Frankreich geschlagen geben. Während Otto 5,55 Meter meisterte, überquerte Lavillenie bei seinem fünften Erfolg in der von ihm auch gewonnenen Wettkampfserie 5,70 Meter.

Der Olympia-Dritte Raphael Holzdeppe aus Zweibrücken und Ottos Klubkollege Karsten Dilla waren an ihrer Anfangshöhe von 5,40 Metern gescheitert. Auch Malte Mohr hatte keinen gültigen Versuch. Der Wattenscheider produzierte seinen "Salto Nullo" bei 5,55 Metern.

Zum Auftakt hatte Diskuswerferin Nadine Müller aus Halle/Saale den fünften Platz belegt. Die Olympia-Fünfte schleuderte die Scheibe 60,72 Meter weit. Ihre in dieser Saison einsame Klasse bewies die Kroatin Sandra Perkovic. Mit 63,97 Metern sicherte sich die Europameisterin und Olympiasiegerin den sechsten Tageserfolg in der Meetingserie, wofür sie wieder 10.000 Dollar bekam, und auch den mit 40.000 Dollar und einer Diamant-Trophäe dotierten Gesamtsieg. Die Berlinerin Julia Fischer wurde mit 56,82 Metern Achte.

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