Bayern büßt makellose Heimbilanz ein

Von Für SPOX im Audi-Dome: Haruka Gruber
Alba Berlins herausragender Spieler, DaShaun Wood (r.) machte den Bayern das Leben schwer
© Getty

Bayern München ist seine weiße Weste im Audi-Dome los: Gegen Alba Berlin setzte es eine 79:85-Niederlage. In einer von Emotionen geprägten BBL-Partie waren es vor allem die Einzelaktionen der Akteure, die letztlich den Ausschlag gaben. Ein überragender DaShaun Wood und ein Turnover von Steffen Hamann entschieden das Spiel.

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Der FC Bayern hat seine makellose Heimbilanz eingebüßt und unterlag im BBL-Topspiel gegen Alba Berlin mit 79:85.

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Vor 6.700 Zuschauern im erstmals ausverkauften Audi-Dome war Chevon Troutman mit 14 Punkten der Topscorer für den Aufsteiger, der mit einer Bilanz von 6-4 den Anschluss an die Tabellenspitze zu verlieren droht.

Alba (7-2), das in DaShaun Wood (27 Punkte) den besten Werfer hatte, behält Spitzenreiter Bamberg im Blick.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipoff: Bayern mit der gewohnten Starting Five - und einem neuen Gesicht auf der Bank. Der erst am Freitag verpflichtete Center Jared Homan ist spielberechtigt. In der ersten Fünf der Berliner gibt es ebenfalls keine Überraschungen.

5.: Erste starke Aktion: Troutman zieht locker an Francis vorbei, trifft den Layup und holt den Bonus-Freiwurf heraus. Foster von Downtown und erneut Troutman per Jumper erhöhen. 13:6 Bayern.

9.: Alba noch nicht "in the zone" wie gegen Bamberg, dennoch reicht es. Idbihi setzt sich am Korb vehement durch und versenkt den schweren Korbleger. 19:17 Alba.

14.: Freiwürfe kann er nicht - aber dann trifft Hamann so einen Zirkus-Shot! Aus der Balance und ins Aus fliegend, lässt er den Ball aus fast unmöglichem Winkel los - nothing but net! 34:29 Bayern.

24.: Privatduell Troutman vs. Wood: Der Bayern-Center mit 6 Punkten im dritten Viertel, der Alba-Spielmacher gar mit 9 Zählern. 52:50 Bayern.

26.: Plötzlich ist Schaffartzik on fire: 2 Dreier in Folge! 56:52 Alba.

32.: Was ein Fight! Alba schien im Vorteil begriffen, aber Jagla mit Mumm und dem Dreier! 67:66 Bayern.

38.: Basketball at the best: Beide Teams zeigen in der Crunchtime ihre Klasse. Benzing mit zwei wichtigen Körben, dann je ein Dreier für Wood und Foster. Wood bleibt auch von der Freiwurflinie eiskalt: 79:78 Bayern.

40.: Was eine Schlussphase! Bayern mit 79:81 hinten und Hamann mit dem bitteren Turnover. Schaffartzik und Wood treffen ihre Freiwürfe und bringen das Spiel für Alba nach Hause. Berlin gewinnt 85:79!

Bayern - Alba: Die Partie zum Nachlesen im Ticker

Der Star des Spiels: DaShaun Wood. Er ist der amtierende MVP der BBL - und sollte die Saison sich so fortsetzen, wird er den Titel verteidigen. Die Bayern-Guards verzweifelten: Ließen sie ihm Platz, um ihn von Drive abzuhalten, traf er per Jumper. Verteidigten sie ihn so eng wie möglich, zog er mühelos zum Korb. Woods Komplettpaket: 27 Punkte, 6 Rebounds, 5 Assists. Er und Schaffartzik (14 Punkte, 3/9 Würfe) sind selbst nach europäischen Maßstäben ein Point-Guard-Duo höchster Güte. Bei den Bayern am auffälligsten: Troutman (14 Punkte, 6/8 Würfe).

Der Flop des Spiels: Torin Francis. Nach schwachem Einstand stabilisierte sich der Alba-Zugang auf ordentlichem Niveau, doch gegen Troutman erlebte der Center einen Rückschlag. Zwar überragt er den Gegenspieler um fast 10 Zentimeter, doch gegen dessen Antritt stand Francis auf verlorenem Posten. Am Ende wurde er nur 14 Minuten eingesetzt - bei gerade mal 1 Punkt und 0 Rebounds.

Analyse: Die Anfangsphase wurde mehr von der Emotionalität denn von taktischen Raffinessen bestimmt: Die Bayern spielten wie üblich vor heimischem Publikum mit einer größeren Intensität als auswärts und lagen fast durchgängig in Führung.

Alba fehlte das unbändige Feuer aus dem Bamberg-Spiel sowie offensiv das Zusammenspiel (nur 3 Assists vor der Pause) und defensiv eine Antwort auf den kleinen, dafür athletischen und antrittsschnellen Bayern-Center Troutman (8 Punkte in den ersten 9 Einsatz-Minuten).

Dennoch lagen die Berliner zur Pause nur 39:43 zurück - begünstigt davon, dass sie mit Einzelaktionen (Wood, Taylor) einige leichte Körbe erzielten und Troutman wegen seines frühen 3. Fouls länger als geplant geschont werden musste.

Nach der Pause ging es umkämpft weiter. Troutman dominierte bei den Bayern, doch Schaffartzik entlastete Wood und ließ Dreier regnen. Bemerkenswert, wie abgeklärt die beiden das Spiel lenkten, während die Münchner umso unruhiger wurden, je näher der Schlusspfiff rückte. Hamanns Turnover im wichtigsten Angriff der Partie kam nicht von ungefähr.

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