USA: It's lonely at the top...

Von Philipp Dornhegge
Point-Guard-Duell zwischen den USA und Spanien: Stephen Curry vs. Ricky Rubio
© Getty
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9. Kroatien

Die Kroaten haben überwiegend junge Leute dabei, die allerdings in europäischen Spitzenklubs angestellt sind. Mangelnde Erfahrung sollte eigentlich kein Faktor sein. Und dennoch hat man den Eindruck, dass sich das Team seit der hoffnungsvoll stimmenden Europameisterschaft allenfalls leicht verbessert hat. Roko-Leni Ukic soll eigentlich der kommende Star-Point-Guard des Bronzemedaillengewinners von 1994 sein. In der Tat bringt er die erforderlichen Anlagen mit. Aber dass er mehr als ein blinder Egoshooter ist, muss er noch beweisen.

10. Russland

Die Russen sind die vielleicht größte Wundertüte der WM. Das Team hat sich seit dem EM-Titel 2007 nur auf wenigen Positionen verändert, und trotzdem hat kaum einer die Sbornaja auf der Rechnung. Die Abwesenheit von Alleskönner Andrei Kirilenko wiegt natürlich schwer (international macht der Mann von den Utah Jazz jedes Team eine Klasse besser), und J.R. Holden ist inzwischen ein alter Mann. Aber das Potenzial ist unbestritten da, um für die eine oder andere Überraschung zu sorgen.

11. Deutschland

Ohne Dirk Nowitzki und Chris Kaman kann Coach Dirk Bauermann eigentlich nur die Entwicklung der jungen Talente wie Robin Benzing, Elias Harris und Tibor Pleiß vorantreiben und hoffen, dass unterwegs die eine oder andere Überraschung dabei herausspringt. Gegen Serbien sind die Chancen auf einen Sieg gestiegen. Und weil auch Australien nicht unschlagbar ist, scheint Platz zwei möglich. Damit würde man im Achtelfinale die USA und Slowenien vermeiden.

12. Brasilien

Man hätte Brasilien auf der Rechnung haben müssen. Mit Leandro Barbosa und Anderson Varejao hat man immer noch etablierte NBA-Stars dabei. Aber der kurzfristige Ausfall von Nene macht alles kaputt. Der Denver-Nuggets-Center bringt alles mit, was einen internationalen Weltklasse-Mann ausmacht: Er hat Lowpost-Moves, einen ordentlichen Wurf, ist schnell und beweglich und ein guter Rebounder. Angesichts des Gefälles im brasilianischen Team ist gar nicht zu ermessen, was sein Aus bedeutet. Im Achtelfinale droht ein Duell gegen Griechenland.

13. Kanada

Auf eins kann man sich bei den Kanadiern verlassen: Sie werden kämpfen bis zum Umfallen. Der kleine Bruder der USA befindet sich im Umbruch, aber deshalb sollte man das Team nicht auf die leichte Schulter nehmen. Mit Joel Anthony (Miami Heat) hat Coach Leo Rautins einen etablierten NBA-Spieler dabei, Sohn Andy hat eine illustre College-Karriere an der Syracuse University hinter sich, an der er unter Jim Boeheim alles, wirklich alles über Zonenverteidigung gelernt hat. Und Big Man Robert Sacre war Mitspieler von Harris und der Schlüsselspieler von Gonzaga. Ein talentierter Mann, auf den man sich freuen kann. Allerdings waren etliche Spieler in der Vorbereitung angeschlagen.

14. Puerto Rico

Klar ist, dass die Mittelamerikaner schnell spielen müssen, wenn sie etwas reißen wollen. J.J. Barea und Carlos Arroyo sind die besten Spieler, die Puerto Rico hat - und beide sind nun wahrlich keine Riesen. Selbst Forward Renaldo Balkman, der dritte NBA-Spieler, hat im Fastbreak seine besten Momente. Dafür ist Peter John Ramos der einzige international brauchbare Big Man - zu wenig, um im Konzert der Großen mitspielen zu können. Überspitzt gesagt: Wer in zwei Spielen keine Chance gegen Deutschland hat, der wird bei einer WM maximal das Achtelfinale erreichen.

15. Frankreich

Was ist nur mit den Franzosen los? Bei vergangenen Turnieren galten sie stets als Geheimtipp, diesmal sind sie allenfalls als zweitklassig einzuschätzen. Schwer vorstellbar, dass sie mit einem der Spitzenteams mithalten können. Zum Glück ist die Gruppe D die schwächste, Spanien ist die einzige Weltmacht. Aber: Ohne Tony Parker, Ronny Turiaf und Joakim Noah ist dieser Mannschaft, die die Bezeichnung meist gar nicht verdient, alles zuzutrauen. Auch Pleiten gegen die hochmotivierten Kanadier und Neuseeländer.

16. Australien

Patty Mills und David Andersen? Das wird Spaß machen! Der pfeilschnelle Guard und der Center der Rockets sind die zentralen Figuren im Spiel der Aussies und werden so manchen Gegner vor Probleme stellen. Den Kampfgeist, die Teamchemie und die nötige Härte muss man bei einer australischen Mannschaft wohl gar nicht erst erwähnen. Man stelle sich vor, was mit Andrew Bogut und C.J. Bruton möglich gewesen wäre.

Plätze 1-8: USA, eine Menge Europa und Südamerikas Topteam

Plätze 9-16: Das DBB-Team und etliche Fan-Favourites

Plätze 17-24: Afrika, Asien und Kiwi-Power