Zu früh und zu spät

Von Florian Regelmann
Kaymer, Masters, Augusta
© Getty

München - Als Martin Kaymer und Bernhard Langer am Freitagabend den Augusta National Golf Club verließen, mussten beide völlig unterschiedliche Gedanken im Kopf haben.

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Während das Masters für Kaymer noch zu früh kam, musste Langer erkennen, dass die Zeiten, in denen er beim ersten Major des Jahres vorne mitspielen kann, wohl vorbei sind.

Tag 3 ab 21.30 Uhr im Internet TV 

Kaymer zeigte sich nach seiner 76er-Auftaktrunde an Tag zwei stark verbessert. Zwar startete der 23-Jährige erneut mit einem Bogey an der 1, aber dem Deutschen gelangen auch fünf Birdies, eines davon zum Abschluss an der schweren 18.

Kaymer fehlt ein Schlag

Hätte Kaymer nicht an der 15 ein ärgerliches Doppel-Bogey hinnehmen müssen, als sein eigentlich guter Chip ins Wasser rollte, es wäre mehr drin gewesen als eine 72er-Runde.

So verpasste Kaymer mit einem Gesamtscore von vier über Par auf dem geteilten 46. Platz ganz knapp um einen Schlag den Cut.

Die Highlights der 2. Runde bei SPOX.TV! 

"Ich bin mit meiner Leistung heute sehr zufrieden, auch wenn das Doppel-Bogey an der 15 sehr bitter war. Aber es ist kein Beinbruch, dass es jetzt nicht mit dem Cut geklappt hat. Ich habe sehr viel gelernt", so Kaymer.

Umstellung soll helfen 

An den Abschlägen lag es bei Deutschlands Shootingstar nicht. 23 von 28 getroffene Fairways sind stark. Die Probleme hatte Kaymer bei den Schlägen ins Grün.

Diese sind darauf zurückzuführen, dass er seit einigen Wochen an seinem Schwung feilt und so noch nicht die Sicherheit hat, die er bräuchte.

Die besten Bilder vom Masters 

Kritiker könnten sagen, dass es nicht ratsam ist, solche Veränderungen ausgerechnet kurz vor dem Masters vorzunehmen, aber Kaymer weiß, dass er noch viele, viele Male in Augusta dabei sein wird.

"Natürlich ist das Masters ein Riesenturnier, aber ich weiß ganz genau, dass mir die Umstellung helfen wird. Ich möchte langfristig konstant gut spielen", erklärte Kaymer.

Langer ohne Chance 

Gut spielen wollte auch Langer. Dem 50-Jährigen gelangen in Runde zwei vier Birdies, aber er musste auch fünf Bogeys und zwei Doppel-Bogeys hinnehmen. Das Ergebnis war eine enttäuschende 77, ein Gesamtscore von sieben über Par und der geteilte 71. Platz.

Der Stand nach Tag 2  

Damit ist Langer schon zum dritten Mal in Folge in Augusta nicht in den Schlussrunden dabei.

"Der Platz ist nicht für 50-Jährige gebaut und brutal zum Vorteil der Jungen verändert worden", klagte Langer über den in den letzten Jahren immer länger gewordenen Kurs.

Für Kaymer, Langer und einige prominente Namen wie Ernie Els, Sergio Garcia oder Fred Couples ist das Turnier vorbei. Für alle anderen geht es jetzt erst richtig los.

Immelman in Führung 

Nach zwei Runden liegt der Südafrikaner Trevor Immelman nach einer zweiten 68er-Runde bei acht unter Par in Führung.

Einen Schlag dahinter folgt Geheimtipp Brandt Snedeker (69) bei sieben unter Par. Den dritten Rang teilen sich Phil Mickelson (68), Ian Poulter (69) und Steve Flesch (67) bei fünf unter Par.

Schon sieben Schläge Rückstand hat Tiger Woods, der nach einer 71er-Runde bei eins unter Par auf dem geteilten 13. Platz liegt und am Samstag eine Aufholjagd starten muss.

Woods muss Aufholjagd starten 

Unmöglich ist ein Sieg des Tigers bei weitem nicht. Das Wetter könnte ihm in die Karten spielen. Erstens ist Regen angesagt, was den Platz um einiges länger machen würde und zweitens soll am Wochenende der Wind ein Faktor werden.

Da wäre es keine Überraschung, wenn Woods nach Tag drei schon wieder ganz dicht dran ist an der Spitze.

Ein Sieg von Woods wäre Normalität, ein Triumph von Immelman wäre dagegen eine ganz besondere Geschichte. Der 28-Jährige gehört vom Talent her in die Top-10 der Welt, hat aber eine lange Leidenszeit hinter sich.

Immelmans Leidenszeit vorbei 

Im vergangenen Jahr wurde er wochenlang von einem rätselhaften Virus geschwächt (Parasiten im Magen), durch den er über zehn Kilo abnahm.

Im Dezember folgte dann ein noch größerer Schock, als bei Immelman ein Tumor im Rücken diagnostiziert wurde. Eine Woche lang war unklar, ob der Tumor gutartig sein würde oder nicht.

Zum Glück war er gutartig. Immelman musste dennoch eine lange Pause einlegen, bevor er langsam wieder Golf spielen konnte. So war seine Form bis auf einiges Ansätze in dieser Saison auch nicht berauschend, doch jetzt plötzlich beim Masters ist Immelman voll da. Sollte er am Sonntag ins Grüne Jackett schlüpfen, es wäre ihm zu gönnen.

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