Füchse Berlin schlagen HSV Hamburg

SID
Im innerdeutschen CL-Duell setzten sich die Füchse Berlin gegen den HSV Hamburg durch
© Getty

Im innerdeutschen Duell in der Champions League haben die Füchse Berlin am Sonntag in eigener Halle vor 8.904 Zuschauern das Achtelfinal-Hinspiel gegen den HSV Hamburg mit 32:30 (15:15) für sich entscheiden können. Derweil zog der THW Kiel gegen den polnischen Meister Wisla Plock ins Viertelfinale ein.

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Wie bei den beiden Aufeinandertreffen in der Bundesliga konnte sich somit erneut die Heimmannschaft in einem bis zum Ende offenen Schlagabtausch durchsetzen.

Zwei Minuten vor dem Ende brachte der fünfte Treffer von Spielgestalter Bartlomiej Jaszka die Füchse unter großem Jubel der Fans mit 31:30 in Führung. Ein Vorsprung, den das Team im ersten Champions-League-Achtelfinalspiel der Klubgeschichte nicht mehr hergab. Eine gute Ausgangsposition vor dem Rückspiel in einer Woche in Hamburg.

"Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Es ist die erste Champions-League-Niederlage für den HSV in dieser Saison", sagte Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson. Vor 8.904 Zuschauern ragte bei der Heimmannschaft Sven Sören Christophersen mit acht Treffern aus einer geschlossenen Mannschaft heraus.

Erst am Freitag hatte die Europäische Handball-Föderation (EHF) die Sperre gegen den Rückraumspieler nach einem Foul im letzten Spiel der Gruppenphase der Königsklasse aufgehoben. "Ich habe meinen Job gemacht. Die Mannschaft hat es sich verdient. In einer Woche fangen wir aber wieder bei null an", sagte Christophersen.

Schwalb bei Rückkehr trotz Niederlage zufrieden

In der Max-Schmeling-Halle profitierten die Profis auch von einem sehr aktiven Publikum. "Die Stimmung war einfach der Hammer", sagte Nationaltorhüter Silvio Heinevetter. Michael Kraus lobte vor allem den neuen, alten Trainer Schwalb: "Er hat den richtigen Ton getroffen. Ich denke, mit dieser Einstellung werden wir das Spiel Zuhause drehen."

Beim HSV taten sich Hans Lindberg mit 8 Toren und Marcin Lijewski (6) besonders hervor. Lindberg konnte der Niederlage Positives abgewinnen: "Wir haben heute unsere alte Stärke gezeigt, das war am wichtigsten. Zwei Tore sind nichts", sagte der Mannschaftskapitän.

HSV-Trainer Martin Schwalb erlebte 286 Tage nachdem er mit den Norddeutschen den Gewinn der Deutschen Meisterschaft feiern konnte, einen unglücklichen Einstand bei seiner Rückkehr auf den Trainerposten.

"Das wahre Gesicht des HSV-Handball"

Er gab sich gewohnt engagiert an der Außenlinie, wo er auf und ab lief. "Wir haben alles in die Waagschale geworfen. Und das trotz der vielen Verletzten", sagte Schwalb.

Neben dem mit einem Muskelfaserriss fehlenden Bertrand Gille musste er kurzfristig auch auf Stefan Schröder verzichten. Dennoch zeigte sich das Team nach zuletzt schwankenden Leistungen verbessert.

"Das war heute das wahre Gesicht des HSV-Handball. Das werden wir auch am kommenden Sonntag wieder sehen", sagte Schwalb. Das über den Viertelfinal-Einzug entscheidende Rückspiel findet am 25. März (17.15 Uhr) in Hamburg statt.

Kiel souverän weiter

Dafür rechnet sich auch Sigurdsson gute Chancen aus: "Wir wissen, dass wir auch dort gewinnen können", sagte der Isländer. Ähnlich sah es der erneut groß auftrumpfende Spielgestalter Jaszka: "Wir haben heute gewonnen, warum nicht auch dort?"

Derweil zieht Deutschlands beste Handball-Mannschaft auch in der Champions League souverän ihre Runden. Am Sonntag zog der THW Kiel mit einem nie gefährdeten 27:24 (14:10)-Rückspielsieg gegen den polnischen Meister Wisla Plock ins Viertelfinale ein und ist damit nun seit zehn Spielen nacheinander in der Königsklassen unbesiegt.

Schon das Hinspiel hatte der souveräne Tabellenführer der Bundesliga (48:0 Punkte) in Polen sicher mit 36:24 gewonnen.

"Wollen alle drei Wettbewerbe gewinnen"

"Wir hatten schon einen hohen Vorsprung aus dem Hinspiel. Deswegen war es ein bisschen locker heute. Aber wir wollten das Spiel gewinnen. Aber Hauptsache wir sind jetzt im Viertelfinale", sagte Rückraumspieler Momir Ilic.

Wegen des hohen Hinspielsieges hatte es der Champions-League-Sieger von 2007 und 2010 etwas lockerer angehen lassen. In der Liga haben die Kieler bereits acht punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten, die Füchse Berlin. Daher können sie sich nun stark auf die Königsklasse konzentrieren. "Wir wollen alle drei Wettbewerbe gewinnen", sagt Ilic.

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