Sensationeller Langer

Von SPOX
Bernhard Langer
© Getty

München - Einen Tag vor Beginn der Players Championship fand im Haus von Fred Funk der wöchentliche Bibel-Kreis der PGA Tour statt.

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Anwesend: Funk, der 2005 mit 48 Jahren der älteste Sieger bei der Players Championship wurde. Ebenso anwesend: Kenny Perry und Bernhard Langer.

Göttlicher Beistand kann angesichts der brutalen Schwierigkeit des Par-72-Kurses des TPC Sawgrass nicht schaden, aber nach zwei Tagen steht beim inoffiziellen fünften Major vor allem eines fest: Die "Alten" kommen!

Beste Runde des Tages 

Perry und Langer, gemeinsam stolze 97 Jahre alt, zeigen der jungen Konkurrenz in Abwesenheit des am Knie operierten Tiger Woods, wie man Golf spielt.

Perry verbesserte sich nach einer 70er-Runde auf ein Gesamtergebnis von sechs unter Par und geht damit als Führender ins Wochenende. Nur einen Schlag zurück liegt Langer gemeinsam mit Sergio Garcia (66+73) und Paul Goydos (68+71) bei fünf unter Par auf dem zweiten Platz. Auf Rang fünf folgt Shootingstar Anthony Kim (70+70) bei vier unter Par.

Der Deutsche notierte mit einer 67 die beste Runde des Tages. Nach einem Eagle und vier Birdies lag Langer nach acht Löchern bereits bei sechs unter Par für den Tag.

Monster-Putt an der 17 

An der 9, einem Par-5, wollte er sich weiter verbessern, doch aus unbedrängter Position kassierte er ein Bogey. "Wenn man nach zwei Schlägen nur 80 Yards vom Loch entfernt ist und dann eine 6 spielt, das ist schlechter als schlecht. Ich habe mich gefühlt, als müsste ich mich übergeben. Auf dem Weg zur 10 habe ich ein kleines Selbstgespräch gehabt", so Langer.

Es half. An der 10 notierte Langer wieder ein Birdie. Nach einem Bogey an der 14 sorgte er dann an der 17 für ein Highlight des Tages. Am berühmten Insel-Grün, an dem sich auch in diesem Jahr wieder an den ersten beiden Tagen zahlreiche Dramen abspielten, lochte Langer einen Putt aus gut 20 Metern zum Birdie. Auch ein Bogey zum Abschluss an der 18 konnte die starke Leistung nicht mehr trüben. 

Titelverteidiger Phil Mickelson liegt bei eins unter Par auf dem geteilten 13. Platz ebenso noch aussichtsreich im Rennen wie Ernie Els. Den Cut verpasst hat dagegen Alex Cejka, der nach einer 76 und ingesamt vier über Par einen Schlag zu viel auf dem Konto hatte. Entscheidend ins Hintertreffen brachte Cejka ein Triple-Bogey an der 5.

Frustrierter Hoffman 

Ausgeschieden sind außerdem schon so prominente Namen wie Vijay Singh, Padraig Harrington, Zach Johnson oder Geoff Ogilvy. Wie frustrierend der Platz in Florida sein kann, zeigt das Beispiel von Charley Hoffman. Der Amerikaner war nach einem vorbei geschobenen Putt an der 13 so sauer, dass er seinen Putter kurzerhand ins Wasser schmiss.

Für die beiden Finalrunden werden die Bedingungen nicht einfacher. Wer kann sich durchsetzen im Kampf der Generationen? Einer der Veteranan, Perry oder Langer? Oder einer der Jungen, Garcia oder Kim? Als Langer 1984 zum ersten Mal bei der Players Championship antrat, lag Garcia noch in den Windeln und Kim war noch nicht mal geboren.

"Ich kann das Turnier gewinnen", zeigte sich Langer selbstbewusst. Dabei war er sich kurz vor Turnierstart nicht mal sicher, ob er würde antreten können. Der Rücken schmerzte, die Knie, die Schulter seit einem Jahr sowieso. Unglaublich, aber wahr: Nun spielt er um den Sieg. Es ist eine sensationelle Geschichte.

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