Eskalation der Gewalt

SID
2. Liga, Rostock, Hansa, Ausschreitungen, Fans, Polizei
© DPA

Nach dem Spiel der 2. Bundesliga zwischen dem FC Hansa Rostock und dem FC St. Pauli ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen. Wie die Polizei mitteilte, gab es 15 Verletzte, darunter auch sechs Beamte.

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Die Polizei setzte Wasserwerfer ein, weil Hansa-Fans eine Absperrung durchbrechen wollten. Schon vor der Partie wurden 52 Personen vorläufig festgesetzt.

Nach Angaben von Polizei-Sprecherin Dörte Lembke werde geprüft, ob gegen die Rostocker Anhänger wegen schweren Landfriedensbruch ermittelt wird.

"Fangruppen nicht aufeinandergetroffen"

Nach dem 3:0-Sieg der Rostocker im brisanten Nord-Derby versuchten Rostocker Fans, in den Gäste-Block zu gelangen. Anschließend kam es außerhalb des Stadions zu Zusammenstößen.

Augenzeugen berichteten von schweren Prügeleien nach dem Schlusspfiff außerhalb des Stadions zwischen Polizei und Fans. Es war von rund 20 Verletzten die Rede.

"Beide Fangruppen sind nicht aufeinandergetroffen", sagte Lembke. Die Auseinandersetzungen hätten nur zwischen den jeweiligen Fangruppen und der Polizei stattgefunden.

Nachdem die Hamburger die Heimreise angetreten hatten, versuchte die Polizei, den Stadion-Vorplatz zu räumen. Dabei wurden zwei Wasserwerfer eingesetzt.

"Null Verständnis"

Schon in der Vergangenheit war es beim Aufeinandertreffen beider Vereine zu massiven Ausschreitungen gekommen. Im Vorfeld hatten deshalb Vertreter beider Fan-Lager intensive Gespräche geführt.

"Es gibt immer wieder Leute mit einer halben Gehirnzelle. Man muss versuchen, diese Leute so schnell wie möglich auszusortieren", sagte Hamburgs Trainer Holger Stanislawski.

Ähnlich sah es auch Rostocks Vorstandsvorsitzender Dirk Grabow: "Ich habe null Verständnis. Ich weiß nicht, was in deren Köpfen vorgeht. Wahrscheinlich sind die leer."

Zwanziger droht mit Sanktionen

"Das sind keine Fußball- Fans, sondern Krawallmacher", erklärte DFB-Präsident Theo Zwanziger am Rande der Vollversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes.

Er hoffe, dass die Fußball-eigenen Bestrafungen wie Stadionverbote auch in diesem Fall greifen werden. Er schloss auch Sanktionen für die Vereine nicht aus. "Das wird der Kontrollausschuss prüfen", meinte Zwanziger, der vor allem den verletzten Beamten sein Mitgefühl übermittelte. "Das sind diejenigen, die es am meisten trifft", sagte der DFB-Präsident.>

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