WM

Zwanziger sucht Lösungen für Katar

SID
Seit 2011 ist Theo Zwanziger Mitglied im FIFA-Exekutivkomitee
© getty

Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger ist beim Thema Arbeitsbedingungen im Zusammenhang mit der Endrunde der Fußball-WM 2022 in Katar um eine Lösung bemüht und nach einer ersten Sitzung mit einer Delegation der Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI) und angeschlossenen nationalen Gewerkschaften recht optimistisch.

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"Die Sitzung mit der BHI war sehr konstruktiv. Um umsetzbare und angemessene Lösungen zu finden, muss die FIFA mit allen maßgebenden Organisationen sprechen", sagte der 68-Jährige nach dem Treffen am Sitz des Fußball-Weltverbandes FIFA in Zürich.

Zwanziger ist von FIFA-Präsident Sepp Blatter (78) mit der Koordination der erforderlichen Gespräche zu den Arbeitsrechten in Katar beauftragt worden. "Ich glaube, wir sind uns einig, dass die Situation der Wanderarbeiter eine komplexe Angelegenheit ist. Wir können nicht erwarten, dass sich die Dinge über Nacht ändern. Wir müssen weiter intensiv zusammenarbeiten, um die von den zuständigen katarischen Behörden eingeleiteten Schritte zu unterstützen", sagte Zwanziger weiter.

Der ehemalige DFB-Boss bekräftigte die Zusicherung der FIFA, die Angelegenheit mit allen maßgebenden Parteien, einschließlich Gewerkschaften wie der BHI, zu erörtern, um umsetzbare und nachhaltige Lösungen zu finden. Die müsse im Rahmen des allgemeinen Dialogs, den die FIFA mit verschiedenen Institutionen wie Gewerkschaften, Menschenrechts- und Arbeitsorganisationen sowie Anspruchsgruppen der internationalen Fußballgemeinschaft führt, geschehen.

Sommer fordert Entzug der WM

Der deutsche Gewerkschaftsboss Michael Sommer (62) hatte am Dienstag gefordert, Katar die WM-Endrunde 2022 zu entziehen und neu zu vergeben. "Unsere Befürchtungen, was das Regime in Katar betrifft, bestätigen sich voll. Man muss den Katarern die WM entziehen, wenn sie an dem Kafala-System, das an Sklaverei grenzt, festhalten und die internationalen Arbeitsrechtsnormen nicht nachweisbar einhalten, also durch Überprüfung der internationalen Arbeitsorganisationen", sagte der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) der Sport Bild (Mittwoch-Ausgabe).

Der IGB hatte im Februar eine Inspektionsreise in zehn Arbeitslager in der Nähe von Doha unternommen. Der IGB-Bericht, der von mindestens 4000 toten Wanderarbeitern auf den WM-Baustellen ausgeht, liegt auch dem Weltverband FIFA vor, dessen Exekutivkomitee sich am Donnerstag und Freitag mit den Menschenrechtsverletzungen in Katar beschäftigen wird.

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