Nullnummer im kleinen Derby

Von Cihan Acar
Besiktas brachte die beste Abwehr der Liga selten in Bedrägnis
© getty

Der 26. Spieltag der Süper Lig stand im Schatten der Krawalle beim Spiel zwischen Riezspor und Fenerbahce. Gala ist nach einem 4:2 (2:0) zurück an der Tabellenspitze. Nach einer komfortablen Führung gerät der Favorit noch einmal unter Druck, doch Wesley Sneijder beruhigt. Besiktas kam im kleinen Istanbuler Derby nicht über ein 0:0 hinaus.

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Caykur Rizespor - Fenerbahce 1:5 (0:3)

Tore: 0:1 Mehmet Topuz (5.), 0:2, 0:3 Moussa Sow (8., 35.), 0:4 Pierre Webo (49.), 0:5 Caner Erkin (55.), 1:5 Deniz Kadah (62.)

Mit einer runden Leistungen und fünf Toren hat Fenerbahce vorübergehend die Tabellenführung erobert und damit den Druck auf die zwei Konkurrenten Galatasaray und Besiktas, die beide in den nächsten zwei Tagen zum Einsatz kommen, hoch gehalten.

In den letzten zwei Auswärtsspielen hatte die Mannschaft von Ismail Kartal, der Emmanuel Emenike nach den Vorfällen am letzten Spieltag zunächst auf der Bank ließ, noch enttäuscht und nur einen Punkt geholt. In Rize war der Mannschaft dagegen von Anfang an anzumerken, dass ein Ausrufezeichen gesetzt werden sollte.

Und so war die Partie bereits nach 35 Minuten so gut wie entschieden. Zuerst profitierte Mehmet Topuz von einem Querschläger von Giray Kacar und traf zum 1:0 (5.), dann legte Moussa Sow mit zwei schönen Treffern nach: Zuerst schnappte er sich den Ball in der eigenen Hälfte, ließ mehrere Gegenspieler stehen und schob ein (8.), dann schloss er einen gelungenen Spielzug über Emre Belözoglu und Pierre Webo per Kopf ab (35.).

Auch als Deniz Kadah per Kopf am Pfosten scheiterte (19.) und Torwart Volkan Demirel kurz darauf verletzt hinaus musste, ließen sich die Kanarienvögel nicht beirren. Stattdessen setzten sich nach dem Seitenwechsel einen weiteren Doppelschlag durch Webo (49.) und einen abgefälschten Caner-Freistoß (55.). Für die nie aufsteckenden, aber deutlich unterlegenen Hausherren reichte es nur zum Ehrentreffer durch Deniz (62.).

Nach dem Spiel kam es zu schlimmen Szenen. Der Fener-Bus wurde von einem Unbekannten mit einer Schrotflinte beschossen.

Galatasaray - Karabükspor 4:2 (2:0)

Tore: 1:0 Öztekin (26.), 2:0 Sneijder (48.), 3:0 Bulut (59.), 3:1 Hakan Balta (Eigentor, 71.), 3:2 Furkan Özcal (86.), 4:2 Sneijder (90.)

In den Schlussminuten wurden die Ränge in der gut besuchten TT-Arena hörbar unruhig, die Nervosität bei den Gala-Fans schien greifbar. Zu präsent waren die zwei späten Gegentore, die beim 2:2 im letzten Heimspiel gegen Basaksehir den sicher geglaubten Sieg gekostet hatten, zu verheerend wäre eine Wiederholung des Szenarios im engen Titelkampf.

Erst der erlösende Treffer von Wesley Sneijder in der letzten regulären Spielminute verhinderte dies und stellte den 4:2-Sieg sicher, mit dem Gala sich die Tabellenführung zurückerobert. Zuvor waren die lange Zeit harmlosen Gäste aus Karabük überraschend zurückgekommen und hatten nach einem 0:3-Rückstand durch ein Eigentor von Hakan Balta (71.) und einen schönen Schuss durch Gala-Leihgabe Furkan Özcal (86.) nochmal für Spannung gesorgt.

Dabei sah es lange nach einer ganz klaren Angelegenheit aus. Gala begann sehr offensiv und ging durch Yasin Öztekin in Führung, der von einem Fehler des herauslaufenden Keepers Abdülaziz Demircan profitierte (26.). Nach einem Freistoßtreffer des erneut stark aufspielenden Sneijder (48.) und einen Flachschuss von Umut Bulut (59.) lag Gala souverän in Front. Bis dahin hatte Karabük nur eine richtig gefährliche Szene, als Fernando Muslera kurz vor der Halbzeit einen Freistoß von Erdem Özgenc von der Linie kratzen musste.

Nach dem späten Doppelschlag keimte dann bei den mutiger werdenden Gästen Hoffnung auf, bis Sneijder einen fein herausgespielten Konter abschloss und alles klar machte.

Besiktas - Basaksehirspor 0:0

Es klingt kurios, doch für beide Mannschaften war es ein Heimspiel. Das Fatih-Terim-Stadion in Istanbul ist eigentlich die sportliche Heimat des Aufsteigers Basaksehir, der war heute aber offiziell Gast im eigenen Stadion, da es von Besiktas als Ausweichstätte anstelle des ungeliebten Olympiastadions ausgewählt wurde.

Der Platz war allen Akteuren also vertraut, trotzdem waren die Verhältnisse schwierig, was dem anhaltenden Regen geschuldet war. Das machte Kombinationen zur Seltenheit und nahm vor allem in der ersten Hälfte das Tempo aus der Partie, die bis zum Ende ausgeglichen blieb.

Die ersten guten Gelegenheiten hatte der Aufsteiger durch Stephane Badji (9.) und Mahmut Tekdemir (5.), dann kam Besiktas zu zwei Großchancen: Jose Sosa setzte den Ball freistehend neben das Tor (32.) und scheiterte kurz darauf am stark reagierenden Keeper Volkan Babacan, der auch den Nachschuss von Olcay Sahan parierte (41.).

Nach der Pause zogen beide Seiten das Tempo aber phasenweise an. Vor allem Besiktas wurde immer drückender, konnte sich dabei aber kaum Chancen herausspielen und biss sich an der besten Abwehr der Liga die Zähne aus. Die letzte Aktion des Spiels brachte dann doch eine gute Möglichkeit: Sosa schlug die Ecke, Atiba Hutchinsons setzte den Kopfball daneben - und die gerechte Punkteteilung stand fest.

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