Inter dreht Spiel gegen Florenz

Von Adrian Bohrdt / Marco Nehmer
Inter und die Fiorentina lieferten sich ein packendes Spiel am Donnerstagabend
© getty

Inter Mailand drehte einen Rückstand spät durch Treffer von Cambiasso und Jonathan. Auch Stadtrivale Milan holte im Endspurt noch einen Punkt. Bei Juventus gegen Verona sah es lange Zeit nach einer Sensation aus, bis ein Eigentor den Meister rettete. Lazio Rom hat die Pflichtaufgabe gegen den Catania Calcio souverän gelöst, der Stadtrivale hat auch gegen Sampdoria Genua seine weiße Weste bewahrt und bleibt weiterhin ohne Punktverlust. Neapel spielt gegen Sassuolo nur Unentschieden.

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Inter Mailand - AC Florenz 2:1 (0:0)

Tore: 0:1 Rossi (60./FE), 1:1 Cambiasso (72.), 2:1 Jonathan (83.)

Die Gäste aus der Toskana kamen nach anfänglichem Abtasten besser als die Nerazzurri in die Partie, erarbeiteten sich ein spielerisches Übergewicht und hatten auch die besseren Möglichkeiten. Besonders über Joaquin ging viel im Fiorentina-Spiel. Die bis dato beste Chance hatte die Montella-Elf in der 21. Minute, als der Spanier schön von Giuseppe Rosse freigespielt wurde und aus halbrechter Position an einem guten Reflex von Keeper Samir Handanovic scheiterte.

Noch im ersten Durchgang musste Florenz dann aber einen personelle Rückschlag hinnehmen: Kapitän Manuel Pasqual musste mit einer Oberschenkelverletzung vom Feld (36.). Das Spiel verflachte zudem zunehmend, ehe es in die Kabinen ging, aus der Inter mit mehr Schwung kam. Freddy Guarin prüfte Neto gefährlich aus der Distanz (49.). Nach Foul von Juan Jesus an Joaquin gab des dann aber Elfmeter für die Gäste. Rossi schnappte sich die Kugel und versenkte cool unten rechts (60.).

Inter tat danach wieder mehr und versuchte, sich gegen die drohende erste Niederlage zu stemmen. Als scheinbar nichts zu laufen schien, sorgte Esteban Cambiasso mit einem Seitfallzieher aus kurzer Distanz nach einer Ecke für den Ausgleich (72.). Das Tor wurde zur Initialzündung - Inter drückte jetzt und wurde belohnt. Jonathan setzte sich im Strafraum durch und versenkte unter Bedrängnis den Ball zum umjubelten Siegtreffer unter die Latte (83.). Für die Lila-Weißen ist es die erste Pleite der Saison.

FC Bologna - AC Milan 3:3 (1:1)

Tore: 0:1 Poli (12.), 1:1, 2:1 Laxalt (33./53.), 3:1 Cristaldo (61.)., 3:2 Robinho (89.), 3:3 Abate (90.)

Milan übernahm in Bologna schnell das Kommando und ging früh in Führung: Andrea Poli zog nach Pass von Robinho in den Strafraum und schloss aus zentraler Position flach in die linke Ecke ab (12.). Die Gäste kontrollierten auch in der Folge die Partie, Alessandro Matri setzte den Ball aus acht Metern freistehend über das Tor (27.). Wie aus dem Nichts glich Bologna kurz vor der Pause per Konter aus: Jonathan Cristaldo bediente den gestarteten Diego Laxalt und der überwand Christian Abbiati per Linksschuss (33.).

Nach der Pause wurde es noch bitterer für die Rossoneri: Zunächst verzog Matri aus sechs Metern vor dem leeren Tor (48.), auf der anderen Seite köpfte dann erneut Laxalt nach Flanke von Lazaros Christodoulopoulos am langen Pfosten ein (53.). Nur acht Minuten später erhöhte Bologna sogar, nach einem Kopfball verwertete Cristaldo eine Flanke von Alessandro Diamanti per Kopf zum 3:1 (61.).

Milan setzte aber weiter nach, Philippe Mexes' Kopfball krachte an die Latte (69.) und M'Baye Niangs Distanzschuss rauschte knapp vorbei (71.). In der Schlussphase überschlugen sich dann die Ereignisse: Zunächst schob Robinho einen abgefälschten Schuss aus kürzester Distanz über die Linie (89.), nur eine Minute später köpfte Ignazio Abate freistehend am langen Pfosten eine Flanke zum Endstand ein.

Chievo Verona - Juventus Turin 1:2 (1:0)

Tore: 1:0 Thereau (28.), 1:1 Quagliarella (47.), 1:2 Bernardini (65./ET)

Juve brauchte in Verona eine Weile, um ins Spiel zu kommen. Mehr als zwei harmlose Kopfbälle von Fabio Quagliarella (2./18.) brachte der Meister in der von Fouls geprägten Anfangsphase nicht zustande. Auf der anderen Seite nutzten die kompakt stehenden Gastgeber ihre erste Torchance: Gennaro Sardo flankte einen Fehlpass von Gianluigi Buffon zurück in den Strafraum, wo Cyril Thereau aus zwölf Metern direkt in die lange Ecke verwandelte (28.).

Juventus reagierte mit wütenden Angriffen. Andrea Pirlo setzte den Ball von der Strafraumgrenze Zentimeter über das Tor (33.) und Quagliarella scheiterte aus 20 Metern an Chievo-Keeper Christian Puggioni (38.). Kurz nach der Pause klappte es dann aber mit dem Ausgleich. Nach einem Freistoß von rechts parierte Puggioni zunächst gegen Quagliarella, nachdem der Ball von der Latte abgeprallt war staubte der Stürmer ab (47.).

Im Gegenzug hatten die Gäste allerdings Glück, als ein regulärer Treffer von Alberto Paloschi wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht gegeben wurde (50.). Beide Teams boten jetzt packenden Fußball, ein Eigentor brachte den Meister in Front: Alessandro Bernardini fälschte eine Flanke von Paul Pogba ins eigene Tor ab (65.). Nach dem Rückstand fand Chievo nicht mehr zurück in die Partie und so wahrt Juve den Anschluss an die Tabellenspitze.

Lazio Rom - Catania Calcio 3:1 (2:1)

Tore: 1:0 Ederson (4.), 1:1 Barrientos (6.), 2:1 Lulic (39.), 3:1 Hernanes (90.+4)

Gelb-Rote Karte: Bellusci (Catania/60.)

Keine vier Minuten mussten die Zuschauer im Römer Olympiastadion warten, bis die Biancocelesti zur Führung trafen. Ederson holte im rechten Halbfeld zuerst einen Freistoß heraus und verwandelte die anschließende Hereingabe von Bruno Pereirinha aus kurzer Distanz (4.). Doch der Jubel hielt nicht lange. Fast im Gegenzug nutzte Pablo Barrientos einen Bock in der Lazio-Abwehr von Lorik Cana zum Ausgleich (6.).

Die Hauptstädter zeigten sich vom Ausgleich nur kurz beeindruckt und drückter ihrerseits sofort wieder auf die Führung. Doch Senad Lulic (9.) und Antonio Candreva (18.) scheiterten mit den besten Chancen für die Gastgeber am Pfosten und der Latte. Kurz vor der Halbzeit erlöste Lulic die Römer mit einem starken Distanzschuss unter Mithilfe des Innenpfostens zum 2:1 (39.).

Catania in Abschnitt zwei zuerst mit steigenden Spielanteilen, torgefährlich wurde es aber wenn dann vor dem Tor der Gäste. Nach einer Stunde erwies Giuseppe Bellusci seiner Mannschaft dann einen Bärendienst, als der Innenverteidiger nach einem brutalen Foul gegen Ogenyi Onazi die Ampelkarte sah. Catania war daraufhin nur noch in der Defensive und Hernanes besiegelte Lazios hochverdienten Heimsieg mit einem Treffer in der Nachspielzeit (90.+4).

SSC Neapel - Sassuolo Calcio 1:1 (1:1)

Tore: Dzemaili (15.), Zaza (19.)

Der SSC Napoli verpasst die Tabellenführung: Gegen US Sassuolo kommt der Champions-League-Gegner von Borussia Dortmund nicht über ein 1:1-Remis hinaus. Dabei lief im Stadio San Paolo zunächst alles nach Plan.

Wie erwartet bestimmten die Hausherren von Anpfiff weg das Tempo und den Gegner - und sie belohnten sich in der 15. Minute selbst für ihre Bemühungen. Nach einem Freistoß von Marek Hamsik kam Blerim Dzemaili freistehend zum Schuss. Der 20-Meter-Hammer zappelte im Netz (15.).

Wer danach mit einem Schützenfest spekulierte, der wurde enttäuscht. Nur wenige Augenblicke später schlug der Aufsteiger aus dem Nichts zurück. Jasmin Kurtic bediente im Strafraum Simone Zaza, der aus spitzem Winkel perfekt vollendete (19.).

Sassuolo spielte auch im weiteren Verlauf munter mit. Durch schnelle Gegenstöße kreierte man immer wieder Möglichkeiten, zudem wehrte man die wütenden Angriffe Napolis gekonnt ab. Letztlich blieb es beim 1:1 und dem ersten Erfolgserlebnis für das Schlusslicht. Napoli liegt nun zwei Zähler hinter Spitzenreiter AS Roma.

Sampdoria Genua - AS Roma 0:2 (0:0)

Tore: 0:1 Benatia (65.), 0:2 Gervinho (88.)

Gelb-Rote Karte: Barilla (90+3, Sampdoria Genua)

Die Partie zwischen dem Tabellenführer und dem 16. der Serie A begann nur schleppend. Die Roma drückte zu Beginn der Partie auf das Tor der Gastgeber. Genua hielt aber gut dagegen und ließ kaum gefährliche Abschlüsse zu. Somit ging es mit einem 0:0 in die Pause, beide Mannschaften hatten es bis dahin verpasst, klare Akzente zu setzen. Negatives Highlight der ersten Hälfte: Der brasilianische Rechtsverteidiger Maicon musste aufgrund einer Verletzung ausgewechselt werden, für ihn kam Landsmann Dodo in die Partie.

Auch die Anfangsminuten der zweiten Halbzeit waren geprägt durch kleinere Fouls und Schüsse aus der Distanz, was Rudi Garcia in der 62. Minute dazu bewegte die zuvor geschonte Klub-Legende Francesco Totti einzuwechseln. Nur drei Minuten später erzielte Rom die durchaus verdiente Führung. Kevin Strootman bediente Innenverteidiger Medhi Benatia, der mit links zum 1:0 traf (65.). Doch auch durch den Treffer wurde die Partie nicht ereignisreicher, beide Mannschaften spielten ihren Stiefel herunter. Erst in der Schlussphase wachte Genua noch einmal auf, Nicola Pozzi (86.) und Gabbiadini (87.) schafften es allerdings nicht, den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen.

So kam es wie es kommen musste: Francesco Totti leitete in der 88. Minute mustergültig einen Konter ein, den Gervinho nur noch abschließen musste. Daraufhin verwalteten die Gäste die Führung und bleiben weiterhin ungeschlagener Tabellenführer.

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