Situationen der Trainer der PL-Top-6-Klubs, Teil 1: Wandelt Conte auf Ancelottis Spuren?

Antonio Conte und Jose Mourinho duellieren sich mit ihren Mannschaften aktuell um Platz zwei.
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Arsene Wenger vom FC Arsenal

Mauricio Pochettino ist seit 2014 im Amt, Jürgen Klopp seit 2015 und Pep Guardiola, Jose Mourinho sowie Antonio Conte sind es seit 2016. Arsene Wenger dagegen seit 1996, Arsenals Trainer ist mit Abstand der dienstälteste der Top-6-Vereine der Premier League und in absoluten Zahlen gemeinsam mit Mourinho auch der erfolgreichste: Mehr als deren drei Meistertitel schaffte sonst keiner.

Problematisch aus Sicht Arsenals ist jedoch, dass der letzte Triumph bereits 14 Jahre zurückliegt. Seitdem entwickelte sich Arsenal von einem Titelkandidaten zu einem Europa-League-Teilnehmer. Zurückzuführen ist das neben dem kostspieligen Stadionbau vor allem auf die Transferpolitik Wengers und seine Sturheit bei der Umsetzung dieser.

Um das zu ändern, verpflichtete der Verein Anfang Dezember BVB-Chefscout Sven Mislintat als neuen Head of Recruitment. Bedarf an dieser Personalie sieht Wenger jedoch offenbar keinen. "Wir kannten alle Spieler in Europa schon, bevor Sven zu uns kam", sagte er wenige Wochen nach Mislintats Einstellung. Während Arsenals Konkurrenten in der Premier League aber ihre Kader permanent aufrüsten, wurde Arsenals über die Jahre hinweg eher schwächer und unspektakulärer.

Nach monatelangem Transferpoker verließ mit Alexis Sanchez der gefährlichste Angreifer den Verein, weil er seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern wollte. Fraglich ist, wie schnell sich Neuzugang Henrikh Mkhitaryan einleben wird. Auch die Zukunft von Spielmacher Mesut Özil ist unklar, Stand jetzt ist er im Sommer ablösefrei. "Ich kann es nicht nachvollziehen, dass irgendjemand Arsenal verlassen will", sagt Wenger lapidar.

Im Laufe der vergangenen Spielzeiten wurden die "In Arsene We Trust"-Schilder im Emirates Stadium seltener. Ersetzt wurden sie durch solche, die Wengers Abschied fordern. Trotz heftiger Proteste im Umfeld verlängerte der Klub im vergangenen Frühling Wengers auslaufenden Vertrag aber erneut. Bis 2019.

Seitdem sammelt Wenger immerhin Bestmarken: Ende Dezember machte er sein 811. Spiel als Premier-League-Trainer und überholte somit den bisherigen Rekordhalter Sir Alex Ferguson. Mit einem Dreier gegen Brighton & Hove Albion besiegte Wenger den 45. unterschiedlichen Verein in der Premier League, auch das ist eine Bestmarke.

Die Umsetzung, der bei Wengers Vertragsverlängerung von Mehrheitseigentümer Stan Kroenke geäußerten Vorgabe, "die Premier League und andere große Trophäen in Europa zu gewinnen", erscheint derzeit aber unwahrscheinlich. In der Premier League beträgt der Rückstand auf Tabellenführer Manchester City 23 Punkte und auch der Champions-League-Platz vier ist bereits fünf Punkte entfernt.

In den vergangenen Spielzeiten hielt gerne der FA-Cup als Trostpreis her - doch dort scheiterte Arsenal in dieser Saison bereits. Am Zweitligisten Nottingham Forest.