Neuer Look, klarer Auftrag

Von SPOX
Pep Guardiola hat in Manchester einen Vertrag bis 2019
© getty

Mit Tohuwabohu wird Pep Guardiola bei Manchester City vorgestellt. Der Verein verknüpft den Beginn der Pep-Ära gleich mit einem Imagewandel. Guardiola hat klare Vorstellungen und einen klaren Auftrag. Der Transfersommer der Skyblues fängt an, zu brodeln.

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Dunkelgrauer Maßanzug inklusive Weste. Dazu ein weißes Hemd, bordeaux-farbene Krawatte und Einstecktuch. Wie aus einem piekfeinen Ei gepellt erschien Pep Guardiola zu seiner Vorstellungsrunde im prall gefüllten PK-Saal des Stadions, flankiert von drei Chefs des Vereins. Anwesend waren Journalisten, Kameraleute und Fotografen, aber keine Fans. Das war am 24. Juni 2013.

Schwarze Hose, graues T-Shirt aus der Hose, schwarzes Sakko. Dazu schwarz-weiße Sneakers. Wie ein Jugendlicher, der mehr auf den Lässigkeitsfaktor denn auf optische Seriösität achtet, erschien Pep Guardiola zu seiner Vorstellungsrunde auf einer extra für den Event gezimmerten Bühne, flankiert von niemandem. Anwesend waren Journalisten, Kameraleute und Fotografen und vor allem Fans. Das war am 3. Juli 2016.

Die Vorstellung von Guardiola im RE-LIVE

"Ich bin dankbar"

Guardiolas erste öffentliche Auftritte als Trainer des FC Bayern München bzw. von Manchester City wiesen zunächst wenig Gemeinsamkeiten auf. Doch in einem wesentlichen Punkt unterschieden sich beide Veranstaltungen nicht: es ging um Inhalt. Um Guardiolas Ziele. Um seine Pläne, in den nächsten drei Jahren das Maximum zu erreichen. Und um Danksagung.

"Ich bin dem Klub dankbar für die Chance, hier nach England zu wechseln", sagte Guardiola. Schon als Spieler wäre er gerne auf die Insel gekommen, diese Erfahrung blieb Guardiola aber verwehrt. Jetzt ist er endlich dort, wo er schon immer hin wollte. Und er ist sich sicher, dass sich der Schritt rentieren wird.

"Wir werden es genießen. Nach der Saison möchte ich, dass unsere Fans uns gerne zusehen und stolz auf uns sind. Wenn wir das schaffen, werden wir auch Titel gewinnen", so Guardiola.

Kroos und Suarez im Gespräch

Der Verein rollt dem Spanier dafür den roten Teppich aus. Bad in der Fanmenge gleich zum Einstand und vor allem jede Menge finanzieller Möglichkeiten. 45 Millionen Euro hat City bereits vor Guardiolas erster Trainingseinheit am Montag investiert. Ilkay Gündogan und Nolito sind die bekannten Namen des Transfersommers in Manchester und das dürfte erst der Anfang gewesen sein.

Wie u.a. ESPN am Sonntag berichtete, steht Toni Kroos ganz oben auf der Peps Wunschliste. Geschätzte 75 Millionen Euro wären für den Weltmeister und aktuellen Champions-League-Sieger fällig. Dazu bringen mehrere englische Zeitungen Luis Suarez ins Gespräch. Der Uruguayer erzielte in der letzten Saison 59 Tore in 53 Pflichtspielen für den FC Barcelona.

Dazu wird immer wieder über eine Neubesetzung im Tor spekuliert; die Tage von Joe Hart als Nummer eins der Skyblues gelten als gezählt.

Knapp zwei Monate hat Guardiola noch Zeit, sich seinen Kader zusammenzubasteln. Es muss nicht alles von heute auf morgen passieren, das zeigt das Beispiel Thiago, den Guardiola kurz vor Transferende im August 2013 nach München holte.

Arteta wird Peps Co

Guardiola wird in den nächsten Wochen sehen, welche Spieler aus dem aktuellen City-Kader zu seiner Philosophie passen. Daran wird er auch in Manchester nicht rütteln. Ich habe meine eigenen Ansichten, wie ich meinen Job mache. Und ich habe genaue Vorstellungen, wie meine Mannschaft spielen soll", sagte Guardiola.

Zunächst gehe es ihm darum, eine Mentalität zu entwickeln. "Wir brauchen einen Teamgeist. Jeder Spieler muss ein guter Mannschaftsspieler sein. Jeder muss alles für Manchester City tun. Es geht nicht um Einzelschicksale, sondern um das große Ganze. Am Ende geht es darum, dass die Mannschaft besser wird und nicht der Einzelne", so Guardiola.

Eine erste bemerkenswerte Personalie lieferte Pep in seinem Trainerteam. Mikel Arteta, seit 2011 beim FC Arsenal, beendet seine Karriere und beginnt bei City seine Trainer-Laufbahn.

Mit der Ankunft Guardiolas und seiner Mannschaft im Hintergrund will Manchester City eine neue Zeitrechnung einläuten. Der Verein nutzte die Vorstellung seines neuen Messias gleich auch zur Präsentation des Trikots für die Saison 2016/17 und eines neuen Vereinswappens.

Ein bisschen mehr Retro, ein bisschen mehr Charme. Imagewandel bei den Skyblues. Und ob feiner Zwirn, Converse oder Jogginghose - Guardiola kommt mit einem klaren Auftrag: Manchester City muss die Nummer eins werden. Nicht nur in England.

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