Van Persie: Der fliehende Holländer

Von Marco Nehmer
Robin van Persie: 96 Tore in 194 Premier-League-Spielen für Arsenal
© Getty

Wohin führt der Weg von Robin van Persie? Die wohl heißeste Personalie des diesjährigen Transfersommers ist nach wie vor ungeklärt. Die beiden Klubs aus Manchester und Scudetto-Triumphator Juventus Turin sind in Lauerstellung. Dass der 28-Jährige den FC Arsenal nach acht Jahren an der Themse verlassen wird, gilt als beschlossene Sache - oder doch nicht?

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"Für mich ist van Persie einer der besten Stürmer der Welt, wenn nicht der beste. Mein Wunsch ist es, ihn bei diesem Klub zu halten", betonte Gunners-Coach Arsene Wenger jüngst auf der Vereinshomepage.

Dennoch wird der Niederländer nur schwer zu halten sein. Für Arsenal geht es zudem auch um eine stattliche Ablösesumme angesichts nur noch eines Jahres Vertragslaufzeit. Wenger schränkte sogleich im selben Interview ein: "Es ist auch wichtig, dass jeder Spieler für sich glücklich ist."

Wo Robin van Persie in naher Zukunft sein berufliches Glück sucht, ist indes noch nicht abzusehen. Seit Englands Spieler des Jahres und Torschützenkönig der abgelaufenen Premier-League-Saison Anfang Juli bekannt gab, seinen Kontrakt bei Arsenal nicht zu verlängern, stehen die Interessenten Schlange.

City, United und Juve im Rennen

Nun, drei Wochen später, befindet sich der Van-Persie-Poker auf der Zielgeraden. Drei europäische Top-Klubs kristallisieren sich allmählich heraus, die sich mehr oder minder berechtigte Hoffnungen auf die Dienste des Niederländers machen: Manchester City, Manchester United, Juventus Turin.

Bei den Citizens, sich bisher als Favorit auf eine Verpflichtung wähnend, hängt nun plötzlich der Haussegen schief. Meistertrainer Roberto Mancini, der erst kürzlich einen neuen Fünf-Jahres-Vertrag unterzeichnete, ist verärgert: Der Italiener fürchtet, sein Wunschtransfer könnte wegen des zögerlichen Auftretens von City-Geschäftsführer Brian Marwood scheitern.

Jedoch kommt diese zögerliche Haltung nicht von ungefähr: ManCity muss verkaufen. Mit Emmanuel Adebayor, Carlos Tevez, Roque Santa Cruz und Edin Dzeko stehen vier hochdotierte Stürmer auf der Gehaltsliste des englischen Meisters, die in den Kaderplanungen zur kommenden Saison größtenteils keine Rolle mehr spielen.

Arsenal: Unter 25 Mio. geht nichts

Geld hätten die Citizens im Überfluss, um einen Top-Stürmer der Güteklasse van Persies zu verpflichten. Doch im Hinblick auf die Regeln des Financial Fair Play der UEFA sind auch Big Player wie ManCity nicht davor gefeit, die Lohnkosten zu drücken.

Die Stadtkonkurrenz von Manchester United ist ebenfalls weiter im Rennen um den 28-Jährigen, den der FC Arsenal nicht unter 25 Millionen Euro ziehen lassen will. Alex Ferguson hat den Gunners dem Vernehmen nach zuvor ein erstes Angebot über 17 Millionen Euro unterbreitet, welches vom ungeliebten Nachbarn postwendend um zwei Millionen Euro überboten wurde.

Juve lockt mit Rekordgehalt

Wie der "Telegraph" nun berichtet, könnte Juventus Turin der lachende Dritte werden: Der italienische Meister, zuvor ebenfalls mit einem ersten Angebot abgewiesen worden, bereite eine neue, verbesserte Offerte für Arsenals "Lebensversicherung" vor.

Zudem sei die "Alte Dame" bereit, dem Oranje-Nationalspieler ein Rekordgehalt von wöchentlich 243.000 Euro zu zahlen - netto, versteht sich.

Das spektakulärste Szenario

Der FC Arsenal wird seinen Superstar wohl lieber ins Ausland als zu einem Ligakonkurrenten ziehen lassen wollen.

Nichtsdestotrotz ist auch die Option nicht vom Tisch, dass van Persie tatsächlich seinen Vertrag erfüllt und noch eine letzte Spielzeit im Emirates Stadium aufläuft.

Wenger: "Er konzentriert sich jeden Tag komplett auf seinen Job. Er liebt Fußball, er liebt das Spiel und so lange er hier ist, wird das auch so bleiben."

Ein weiteres Jahr Arsenal - nach derzeitigem Stand wohl das spektakulärste Szenario in der Causa "RVP".

Robin van Persie im Steckbrief

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