"Schweige-Artikel" 36 bleibt bestehen

SID
Die FIFA wird vorerst weiter schweigen
© getty

Die Ethikkommission der FIFA ist weiter zum Stillschweigen verpflichtet. Das Exekutivkomitee erklärte am Freitag zwar "grundsätzlich" seine Unterstützung, den entsprechenden Artikel 36 im Ethikcode zu lockern - das Gremium gab den Fall zur "Beratung" aber an die FIFA-Kommission für rechtliche Angelegenheiten weiter.

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Wegen dieses Abschnitts im Ethikcode ist es den unabhängigen Ermittlern bislang verboten, zu laufenden Verfahren oder nicht rechtskräftigen Entscheidungen Stellung zu nehmen. Die Kommission mit dem deutschen Richter Hans-Joachim Eckert, der der rechtsprechenden Kammer vorsitzt, hatte zuletzt vehement eine Lockerung des Artikels 36 gefordert gefordert. Eine Entscheidung wird nun erst bei der nächsten Sitzung des Exkos im Dezembers fallen.

Völlig überraschend wurde dagegen die Pressekonferenz des Fußball-Weltverbandes FIFA, nach der mit Spannung erwarteten Sitzung seiner Exekutive, abgesagt. Die FIFA nannte keine Gründe für die Entscheidung, nachdem die mit FIFA-Boss Joseph S. Blatter geplante Fragerunde mit Journalisten bereits zuvor um eine Stunde verschoben worden war.

Dafür wurde bekannt, dass die FIFA eine Million Dollar (gut 900.000 Euro) für das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR spendet. Das gab die FIFA im Zeichen der Flüchtlingskrise am Freitag nach der Sitzung ihres Exekutivkomitees in Zürich bekannt. Die Bereitstellung der Mittel für das UNHCR stellt der Mitteilung zufolge nach Ansicht der FIFA-Vorstandsmitglieder den effektivsten Einsatz der Summe sicher.

Die Spende fällt gemessen an den Milliarden-Reserven der Organisation gleichwohl vergleichsweise gering aus. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte zu Monatsbeginn den doppelten Betrag (zwei Millionen Dollar/1,78 Millionen Euro) zur Unterstützung von Flüchtlingen gespendet. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) stellte zwei Millionen Euro zur Verfügung. Der deutsche Rekordmeister Bayern München und auch der spanische Nobelklub Real Madrid hatten jeweils eine Million Euro gespendet.

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