Angriff auf die Triple-Sieger

Die größten Stars bei der Copa: Chiles Sanchez, Neymar, Messi und Kolumbiens James Rodriguez (v.l.)
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4. Chile

Die letzten drei Ergebnisse: 1:0 (El Salvador), 0:1 (Brasilien), 0:2 (Iran)

Im eigenen Land soll er her - der erste Titel bei der Copa America. Viermal stand La Roja im Finale, zuletzt 1987. Seitdem reichte es lediglich zu einem vierten Platz 1999. Mit Arturo Vidal, Alexis Sanchez, Claudio Bravo, Gary Medel und Eduardo Vargas hat endlich auch Chile seine goldene Generation, die mehr drauf hat als die Mannschaft um die Torjäger Marcelo Salas und Ivan Zamorano in den 90er Jahren.

Bei der WM 2014 zählte Chile zu den Gehimfavoriten und schied im Achtelfinale unglücklich gegen Brasilien aus. Seitdem ist die Mannschaft ein bisschen auf der Suche nach sich selbst. Die Testspiele waren wenig überzeugend und Trainer Jorge Sampaoli beklagte die kurze Vorbereitung, um vor allem Sanchez und Vidal für das Turnier fit zu machen.

Mit dem Heimvorteil im Rücken ist das Erreichen des Halbfinals aber das Mindestziel von La Roja. In einer Gruppe mit Ecuador, Mexiko und Bolivien ist Chile klarer Favorit.

3. Kolumbien

Die letzten drei Ergebnisse: 1:0 (Costa Rica), 3:1 (Kuwait), 6:0 (Bahrain)

Wären da nicht die Evergreens Argentinien und Brasilien, die Cafeteros würden als Topfavorit auf den Titel ins Turnier gehen. Bei der WM 2014 überzeugten James Rodriguez und Co. bereits, im Viertelfinale gegen den Gastgeber waren sie noch etwas zu grün.

Die Mannschaft von Trainer Jose Pekerman ist ein Jahr später noch ein ordentliches Stück stärker. Carlos Bacca schoss den FC Sevilla zum Europa-League-Sieg, Jackson Martinez überzeugte nach seiner Verletzung beim FC Porto vor allem in der Champions League gegen den FC Bayern, James ist Stammspieler bei Real Madrid und mit dem bei der WM fehlenden Radamel Falcao ist auch der Kapitän wieder an Bord. Falcao erzielte gegen Costa Rica sein 25. Tor für Kolumbien und ist damit Rekordhalter. Torhüter David Ospina löste im Laufe der Saison Wojciech Szczesny als Nimmer eins des FC Arsenal ab.

2001 holte Kolumbien im eigenen Land den bisher einzigen Copa-America-Titel. Der Kader hat allemal das Zeug für Nummer zwei 2015.

2. Brasilien

Die letzten drei Ergebnisse: 1:0 (Honduras), 2:0 (Mexiko), 1:0 (Chile)

Seit "Mineirazo", dem 1:7 gegen Deutschland, dem größten Schock der brasilianischen Fußballgeschichte hat sich viel geändert im Kreise der Selecao. Der alte, neue Nationaltrainer Dunga hat radikal ausgemistet; im Kader der Copa America stehen mit Torhüter Jefferson, Thiago Silva, David Luiz, Marcelo, Fernandinho, Willian und Neymar nur noch sieben Spieler der Heim-WM 2014. Luiz Gustavo wäre der achte gewesen, der DFB-Pokal-Sieger muss aber wegen einer Meniskusverletzung passen.

Dunga stellt das Kollektiv bedingungslos in den Vordergrund, will seine Spieler aber nicht in ein Schema pressen. "Jeder muss wissen, wozu er fähig ist, und seine Qualität in den Dienst der Mannschaft stellen. Wenn er zusätzlich etwas beitragen möchte, hat er das Recht dazu", sagte er der FAZ. Seit seinem Dienstantritt im Juli 2014 hat Brasilien alle zehn Spiele gewonnen und dabei nur zwei Gegentore kassiert, darunter war ein beeindruckendes 3:1 in Frankreich

Vier der letzten sechs Copa-Turniere hat Brasilien gewonnen. Wer in Chile den Titel holen will, muss an der wiedererstarkten Selecao erstmal vorbeikommen.

1. Argentinien

Die letzten drei Ergebnisse: 5:0 (Bolivien), 2:1 (Ecuador), 2:0 (El Salvador)

Der Vize-Weltmeister hat einen noch besseren Kader als bei der WM 2014. Mit Europa-League-Sieger Ever Banega vom FC Sevilla sowie den Champions-League-Finalisten Carlos Tevez und Roberto Pereyra von Juventus Turin hat Trainer Gerardo Martino zusätzliche Optionen. Der Angriff mit Tevez, Gonzalo Higuain, Sergio Agüero, Ezequiel Lavezzi, Angel di Maria und natürlich Lionel Messi ist einzigartig. Beim 5:0 gegen Bolivien letzten Sonntag funktionierte die Offensive auch ohne Messi bestens, Agüero traf gleich dreimal.

Die Albiceleste muss vom Potenzial her um den Titel spielen, auch wenn wichtige Stützen der Mannschaft wie Messi oder Javier Mascherano eine lange Saison hinter sich und somit kaum Vorbereitungszeit haben.

Zudem lief bei den letzten Copas, ähnlich wie bei vielen Weltmeisterschaften, nicht viel zusammen. In der Messi-Ära konnte Argentinien noch keine Copa America gewinnen, das letzte Mal gelang dies 1993. Nach der bitteren Niederlage im WM-Finale 2014 gegen Deutschland zählt für Argentinien aber diesmal nur der Titel.

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