Ein Wrestler namens Wayne

Von SPOX
Wayne Rooney mit seinem Specialmove
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Premier League

Von Frank Oschwald

Wrestlemania des Spieltags: Wenn es einer wissen sollte, dann doch er. Er, der Engländer unter den Engländern, der britischste aller Briten, das fleischgewordene Fish-and-Chips-Gericht: Wayne Rooney. Der FA-Cup-Montag zeigte: Er wusste es nicht. Mit Vollgas zog der Bulle gegen Preston North End in den Strafraum und segelte nach einer vermeintlichen Berührung des Keepers im hohen Bogen durch die Box. Aua, aua! Die Folge: Elfmeter, Sieg für United und ein stolzer Andy Möller. Ach Wayne, seit gefühlten 50 Jahren wuchtest du deinen Astralkörper nun schon über die schlammigen Fußballplätze der Insel und lässt dich nun zu einer Schwalbe hinreißen. In England! Dem Mutterland der Nicht-Schwalben.

Kein Wunder, dass Rooney dabei nicht ungeschoren davonkam. Obwohl sich der 29-Jährige nach der Partie öffentlich entschuldigte, brachte die Szene einen bekannten Preston-Fan auf die Palme. WWE-Wrestler Wade Barrett forderte Rooney per Twitter zu einem Kampf heraus. "Wenn ich Rooney treffe, muss er nicht mehr simulieren", schrieb der Muskelprotz. Das ließ der United-Stürmer natürlich nicht auf sich sitzen und konterte umgehend. Zwar wollte er sich nicht auf einen Kampf mit Barrett einlassen, er zog vielmehr die bereits auf dem Schulhof oft verwendete "Ich-hol-meinen-Bruder"-Karte.

"Für dich hole ich Stone Cold Steve Austin aus der Rente", tippte Rooney ins Telefon. Dass daraufhin der Testosteron-Haufen Barrett das wiederum nicht akzeptieren konnte, liegt auf der Hand. Er wollte das Match direkt eintüten und forderte ein Tag-Team-Match zwischen Rooney/Austin und Barret/Davies bei Wrestlemania in sechs Wochen. Zur Sicherheit band der Wrestler gleich noch WWE-Chef Vince McMahon in den Tweet mit ein. Er solle das fix machen. Ein paar Fragen sind jetzt allerdings noch zu klären. Welche Rolle spielt Tim Wiese in der Szenerie? Und warum wird dieser nette, ausgeglichene, junge Herr nicht berücksichtigt?

Joey Barton des Spieltags: Michael Jackson hatte es schon immer gepredigt. "I'm starting with the man in the mirror", hob der inzwischen verstorbene Pop-Sänger stets den Zeigefinger. Ein Motto, das sich in Zukunft eventuell auch Joey Barton auf die Fahne schreiben sollte. Denn der Rüpel des englischen Fußballs legte einen - vor allem in dieser Kombination - sehr, sehr unglücklichen Auftritt aufs Parkett.

Noch nach dem Euroleague-Spiel zwischen Liverpool und Besiktas schleuderte Barton mit Kritik um sich. Sein Ziel: Jordan Henderson. Dieser wollte den entscheidenden Elfmeter schießen, ließ sich die Kugel dann jedoch von Balotelli aus den Armen reißen. Und das als Kapitän! Ein Unding, laut Barton. Henderson habe keine Leaderqualitäten und werde nie ein Kapitän wie Steven Gerrard. Die Meinung kann man so ja teilen. Unglücklich ist dies dann jedoch, wenn man am Tag nach der Kritik mit Rot vom Platz fliegt. Weil man dem Gegner in die Eier schlägt.

Anything else? Es war das Gerücht der letzten Tage bei den englischen Revolverblättern. Da Chelsea-Neuzugang Juan Cuadrado mit der englischen Sprache noch immer auf dem Kriegsfuß steht, stellte er einen Sprachcoach an. Playboy-Model Carla Howe, so sagte man, bringe ihm Possessivpronomen, Past Present und Going-to-Future näher. An der Stamford Bridge grummelte es daraufhin in der Chefetage. Wenn Cuadrado in zwei Wochen fließend Englisch gesprochen hätte und auf dem Platz keine Kugel mehr trifft, hätten alle gewusst, was Sache ist. Deshalb räumte der Kolumbianer die Gerüchte aus dem Weg und postete ein Foto mit seinem Sprachlehrer. Einem rothaarigen Briten. Dem zweitbritischsten aller Briten. Hinter Wayne Rooney.

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