"Ich bin nur erleichtert, dass wir in Afrika spielen. Katar hatte sich angeboten und stand ernsthaft als Austragungsort im Raum. Wo kämen wir denn hin, wenn wir den Afrika-Cup nach Katar verkauft hätten? Und die sich darüber die Bestätigung holen würden, dass man dort ein Turnier spielen kann? Da wäre der Afrika-Cup nur instrumentalisiert worden. Ein Afrika-Cup gehört nach Afrika", betonte Finke im Gespräch mit dem "Kicker".
Eine Aussage zum Risiko durch die Ebola-Epidemie in Westafrika wollte der ehemalige Freiburger Trainer allerdings nicht abgeben: "Ein Thema, bei dem man sich nur den Mund verbrennen kann. Es ist ganz furchtbar, weil in diesem Teil der Welt nicht die medizinischen Voraussetzungen geschaffen wurden, um eine Krankheit schneller einzudämmen. Traurig."
Finke: Muss Frage nach Terminierung stellen
Offener sprach Finke dagegen über die Terminierung des Turniers, die bei den Vereinen auf wenig Gegenliebe stößt, da so Spieler während der Saison von Mitte Januar bis Anfang Februar nicht zur Verfügung stehen. "Man muss sich die Frage stellen, ob man beim Termin im Winter bleiben will. Man muss sich die Frage stellen, ob man nicht zwischen Weihnachten und Neujahr anfängt. Oder in der ersten Januar-Woche", so der 66-Jährige.
Der jetzige Termin sei schlicht problematisch, "weil viele Profis wissen, dass ihre Klubs in dieser Phase schon drei oder vier Punktspiele in diesem Zeitraum haben. Da könnte auch der Druck ein bisschen herausgenommen werden, auch für Spieler, die zwischen zwei Stühlen sitzen. Da hilft nur das Gespräch zwischen den Trainern der Nationalelf und den Klubs. Sonst hat man nur unerfreuliche Situationen."
Trotz alledem freut sich Finke auf das kommende Turnier: "In meinem Vertag waren zwei Ziele formuliert: die Qualifikation zur WM und die zur Afrikameisterschaft 2015. Da bin ich nicht unzufrieden, dass diese beiden Ziele erreicht wurden. Jetzt wollen wir auch einen vernünftigen Afrika-Cup spielen."
Volker Finke im Steckbrief