Lehmann vor dem Aus

Von SPOX
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© Getty

München - Für Jens Lehmann kommt es immer dicker. Trotz auskurierter Ellbogenverletzung und starker Leistung beim 0:0 in Irland flog der Torhüter der deutschen Nationalmannschaft beim FC Arsenal vorerst komplett aus dem Kader.

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"Für Samstag habe ich mich entschieden, ihn ganz draußen zu lassen", verkündete Gunners-Coach Arsene Wenger am Freitag seine Entscheidung.

Demnach wird im Ligaspiel gegen Bolton Manuel Almunia das Tor der Londoner hüten. Der Spanier, seit Lehmanns Verletzung Ende August für Arsenal zwischen den Pfosten, blieb zuletzt zehn Spiele in Folge ungeschlagen und kassierte über neun Stunden lang keinen Gegentreffer.

"Ich habe mich für Kontinuität entschieden", begründete Wenger entsprechend seine Entscheidung. Überraschend gab er dabei nun auch dem polnischen Ersatzkeeper Lukasz Fabianski den Vorzug vor Lehmann. Der Deutsche steht gegen Bolton nicht im Kader.

"Er ist sehr enttäuscht"

"Jens ist ein Weltklasse-Torhüter, aber wir haben drei Weltklasse-Torhüter - und nur einer von ihnen kann spielen", sagte Wenger. Lehmann habe wenig erfreut auf die Nachricht reagiert. "Er ist sehr enttäuscht, aber wir haben einen harten Kampf um die Plätze", so der Franzose weiter.

Wer bei Arsenals Champions-League-Heimspiel gegen Slavia Prag das Tor hütet, ließ Wenger vorerst offen. Lehmann selbst ging jedenfalls nach seinem Arbeitstag in Dublin noch davon aus, dass er "bald" wieder im Tor des englischen Tabellenführers stehen werde.

Rückendeckung durch den DFB

Rückendeckung erhält der 37-Jährige dabei von Seiten des DFB. "Jens hat gezeigt, dass er zu den Spitzentorhütern der Welt gehört und hat auch ein Zeichen für Arsene Wenger gesetzt", erklärte DFB-Team-Manager Oliver Bierhoff nach dem Irland-Spiel.

Selbst Lehmanns Konkurrent Timo Hildebrand lobte: "Wenn ein Torwart fünf Wochen nicht spielt und dann so eine Leistung abruft, ist das ganz großer Sport."

Auch Bundestrainer Joachim Löw zeigte sich durch die Ausbootung seiner Nummer eins  aber zunächst wenig besorgt: "Wir warten jetzt erst einmal in Ruhe ab. Für uns stellt das im Moment kein Problem dar. Es gibt überhaupt keinen Anlass, jetzt über Jens zu diskutieren. Er hat bei uns zuletzt starke Leistungen gezeigt", sagte Löw.

Löw bleibt gelassen

"Wir haben immer gesagt, wir beobachten die Situation von Woche zu Woche, denn es macht jetzt noch keinen Sinn, darüber zu spekulieren, was im nächsten Jahr ist", so der Bundestrainer weiter.

Als Vorbild dient nun ausgerechnet Lehmanns Nationalmannschaft-Konkurrent Timo Hildebrand: "Bei Timo war es ja so ähnlich", meinte Löw, "da wurde auch diskutiert, weil er am Anfang bei Valencia nicht gespielt hat. Und nun steht er im Tor."

Auf eine ähnliche Entwicklung hofft natürlich auch Lehmann. In England aber rechnen nur wenige Experten damit, dass der Deutsche noch einmal ins Tor des FC Arsenal zurückkehrt.

Vielmehr wird darüber spekuliert, ob Lehmann London schon in der Winterpause den Rücken kehren wird.

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