Lehmann bleibt zweite Wahl

SID
jens lehmann arsenal
© Getty

London - Jens Lehmann bleibt beim FC Arsenal Bank-Angestellter: Trotz auskurierter Ellbogenverletzung und starker Leistung beim 0:0 in Irland ist der Torhüter der deutschen Nationalmannschaft auch beim Heimspiel der "Gunners" gegen die Bolton Wanderers nur zweite Wahl.

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Arsenal-Coach Arsène Wenger hält vorerst am Spanier Manuel Almunia fest. "Im Moment setze ich auf Stabilität", sagte der französische Trainer des Tabellenführers in London. "Jens hat zuletzt nicht gespielt für uns, obwohl er für Deutschland im Einsatz war. Er wird zurückkommen und um seinen Platz kämpfen. Das ist die beste Lösung."

Das sieht Lehmann verständlicherweise ganz anders. Am 19. August beim 1:1 gegen die Blackburn Rovers war er zuletzt die Nummer eins im Arsenal-Kasten. Danach hatten ihn Ellbogenprobleme zurückgeworfen. Bei seinem Comeback mit der Nationalmannschaft in Dublin demonstrierte der 37-Jährige eindrucksvoll seine Klasse.

"Jens hat gezeigt, dass er zu den Spitzentorhütern der Welt gehört und hat auch ein Zeichen für Arsène Wenger gesetzt", erklärte DFB- Team-Manager Oliver Bierhoff. Selbst Lehmanns Konkurrent Timo Hildebrand lobte: "Wenn ein Torwart fünf Wochen nicht spielt und dann so eine Leistung abruft, ist das ganz großer Sport."

Almunia mit ordentlichen Leistungen

Für Wenger scheinbar (noch) nicht gut genug. Seit Lehmanns Zwangs-Abstinenz bei seinem Arbeitgeber in London hat Almunia in zehn Pflichtspielen ordentlich gespielt. Dabei blieb der Spanier sogar zwischenzeitlich neun Stunden und zehn Minuten ohne Gegentor.

Wer bei Arsenals Champions-League-Heimspiel gegen Slavia Prag das Tor hütet, ließ Wenger vorerst offen. Lehmann ging jedenfalls nach seinem Arbeitstag in Dublin davon aus, dass er "bald" wieder im Tor von Arsenal stehen werde.

Nach vier Jahren in der Premier League auf höchstem Niveau nehme sich der Körper in Form einer Verletzung immer mal wieder eine Auszeit. Der Vertrag des Esseners mit dem Hauptstadtclub läuft im Sommer 2008 aus.

Köpke: Lehmann taktiert

Seinen Wunsch, auch bei der WM 2010 in Südafrika noch zu spielen, hält Bundestorwarttrainer Andreas Köpke "ehrlich gesagt schwer vorstellbar".

Lehmanns Aussagen, auch eine weitere WM-Teilnahme nicht auszuschließen, seien laut Köpke eher Taktiererei.

"Ich glaube, dass Jens sein Karriere-Ende in der Nationalelf bewusst offen lässt, um keine frühzeitigen Diskussionen heraufzubeschwören", hatte Köpke in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" gesagt.

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