EM

Der Äthopier, das Schlitzohr und Nando

Von SPOX
Die Top-Elf des 2. EM-Spieltags im Überblick
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Der 2. Spieltag der EURO 2012 ist vollbracht! Bis auf Schweden und Irland haben noch alle Teams Chancen auf das Viertelfinale. Auch die Top-Elf der 2. Runde ist bunt gemischt. Den größten Block stellen die Spanier mit ihren Tiqui-taca-Stars. Auch dabei: Tschechiens Äthopier, Theo und der nicht mehr wund liegende Mario Gomez.

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Andrej Pjatow: Der Keeper der Ukraine bewahrte seine Elf mehrfach vor dem Rückstand und dirigierte lautstark seine Viererkette. Ganz starke Parade gegen Menez, kratzte außerdem einen Kopfball von Mexes aus dem Winkel. An beiden Toren schuldlos. Wenn er gegen England wieder so gut hält, hat die Ukraine eine gute Chance aufs Viertelfinale.

Jordi Alba: Klare Leistungssteigerung im Vergleich zur Auftaktpartie gegen Italien. Hinten nicht gefragt und daher mit sehr viel Drang nach vorne. Spielte unheimlich agil und war für Duff und O'Shea nie in den Griff zu bekommen. Gerade in der ersten Halbzeit ging fast alles über seine linke Seite. Absolut präzises Passspiel, immer wieder im Dreieck mit Iniesta und Alonso.

Holger Badstuber: Von Beginn an wach und in der Viererkette derjenige, der auch in brenzligen Situationen den Kopf behielt. Klärte zweimal in der ersten Halbzeit mit einem sauberen Tackling. Offensiv aber noch ausbaufähig: Die dicke Kopfballchance kurz vor der Pause muss er natürlich machen. Leistete sich auch im zweiten Durchgang keinen Fehler, spielte sein Ding sehr sauber runter. In der Luft erneut super stark.

Theodor Gebre Selassie: In der Defensive fehlerlos und immer wieder mit guten Vorstößen über seine rechte Seite. Karagounis und Holebas hatten klare Defizite in Puncto Schnelligkeit, die der Tscheche, der an den großartigen Äthopier Haile Gebrselassie erinnert, gekonnt zu nutzen wusste. So auch beim 2:0 von Pilar, bei dem er Holebas stehen ließ, die Grundlinie erreichte und in der Mitte den Abnehemer fand.

Ognjen Vukojevic: Nominell mit Modric auf einer Höhe, aber der Tottenham-Star war lieber weiter vorne unterwegs, so dass Italien gerade vor der Pause immer Überzahl im Mittelfeld gegen Vukojevic hatte. Aber der Mittelfeldspieler von Dynamo Kiew behielt die Übersicht, war vor allem im Zweikampf bärenstark und stopfte viele Löcher.

Bastian Schweinsteiger: Blieb in der Mannschaft, einige Experten hatten mit einem Einsatz von Kroos gerechnet. Hatte in der ersten Viertelstunde ein paar ernsthafte Abstimmungsprobleme mit Khedira, was die Niederländer immer wieder Druck auf die deutsche Viererkette ausüben ließ. Dann schwamm er sich selbst aber frei: Mit drei überragenden Zuspielen in die Tiefe, von denen zwei zu Toren führten. Wühlte sich auch besser in die Zweikämpfe und hatte einige gute Ballgewinne.

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Andres Iniesta: Präsentierte sich in absoluter Topform. Viel Übersicht, gewohnt ballsicher und immer wieder mit grandiosen Zuspielen in die Sturmspitze. Bildete mit Jordi Alba ein kongeniales Duo auf links, das im Zusammenspiel mit Alonso und Xavi das spanische "Tiqui-taca" aufleben ließ.

Theo Walcott: Er spielte nur eine halbe Stunde - und war am Ende bester Mann auf dem Platz. Hatte beim Tor Glück, dass Isaksson sich schon in die falsche Ecke orientierte, bereitete das Tor von Welbeck dann aber sehenswert vor. Er gibt der englischen Elf etwas, dass sie ohne ihn vermissen lässt: Tempo-Dribblings mit Zielstrebigkeit und Kreativität.

David Silva: Spielte sehr umtriebig und war von der irischen Defensive einfach nicht zu halten. Große Kreativität und viele Passideen zeichneten sein Spiel aus. Verlor sich dabei nicht in Schönheit und war an drei Treffern direkt beteiligt. Die gewisse Schlitzohrigkeit, die sein Spiel ausmacht, zeigte sich als er durch drei Abwehrspieler hinduch zum vorentscheidenden 2:0 einschob.

Fernando Torres: Vor wenigen Wochen war der Stürmer noch weit weg von seiner Bestform und saß bei Chelsea oft nur auf der Ersatzbank. Aber rechtzeitig zur EM ist Torres in Topform. Sein erster Schuss war gleich drin, sein Bewegungsradius enorm. Torres wich immer wieder auf die Seiten aus und wurde in viele Angriffe der Spanier eingebunden.

Mario Gomez: Bekam wie schon gegen Portugal den Vorzug vor Klose. Wie zum Beweis für seine Kritiker hatte Gomez seine ersten guten Szenen im Spiel gegen den Ball, bevor er sich seiner Hauptaufgabe widmete. Das 1:0 war technisch unheimlich anspruchsvoll, sein zweiter Treffer auf Verdacht hoch geschossen. Stekelenburg tat ihm den Gefallen und ging zu schnell runter. Nach der Pause mit großem Laufpensum, aber nur noch einem Torschuss.

EM 2012 - Der Spielplan

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