EM

Keine Lust auf Sommerurlaub

Von SPOX
Hängende Köpfe: Portugal steht nach dem 0:0 im Hinspiel mächtig unter Druck
© Getty

Nur noch ein Spiel trennt vier Mannschaften von der Teilnahme an der EM 2012 (ab 20.05 Uhr im LIVE-TICKER). Irland, Tschechien und Kroatien gehen mit komfortablen Vorsprüngen in die Playoff-Rückspiele. Richtig spannend wird es dagegen zwischen Portugal und Bosnien-Herzegowina. Alle Spiele im Überblick.

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Portugal - Bosnien-Herzegowina (Di., 22 Uhr im LIVE-TICKER)

Im Hinspiel kamen die favorisierten Portugiesen nicht über ein 0:0 hinaus. Entsprechend groß ist nun der Druck - alles andere als ein Sieg in Lissabon würde für das Team rund um Cristiano Ronaldo das Aus bedeuten.

Scheitert Portugal am Dienstag auf eigenem Platz wäre das nicht nur ein Katastrophe für das fußballbegeisterte Land, sondern auch eine persönliche Tragödie für einen der besten Spieler der Welt. Auf Sommerurlaub während der EM hat Cristiano Ronaldo jedenfalls gar keine Lust.

Dass es klappen wird, daran besteht für den Star von Real Madrid keinerlei Zweifel: "Wir sind die Favoriten, weil wir zu Hause spielen. Außerdem haben wir die bessere Mannschaft. Es wird ein hartes Stück Arbeit, doch wir müssen unsere Überlegenheit ausspielen. Vor unserem Publikum werden wir gewinnen."

Andere sind da vorsichtiger. So warnt die portugiesische Sportzeitung "O Jogo": "Auswärts ist Bosnien stärker." Es scheint sich ein leidenschaftliches Duell vor einer aufgeheizten Kulisse abzuzeichnen - keine leichte Aufgabe für Schiedsrichter Wolfgang Stark.

Auf der anderen Seite haben die Bosnier nichts zu verlieren. Safet Susic: "Egal was im Rückspiel passiert: Ich bin stolz auf meine Spieler, dass sie so weit gekommen sind." Er kann im Rückspiel auch wieder auf die in Zenica gesperrten Verteidiger Sasa Papac und Boris Pandza zurückgreifen.

Seit sieben Spielen ist die Mannschaft, zu der auch die Hoffenheimer Bundesligaprofis Salihovic und Ibisevic gehören, ungeschlagen und kassierte in den letzten sechs Spielen nur ein Gegentor. Ein weiterer Motivationsschub für die Bosnier: Schon mit einem Unentschieden könnten sie Geschichte schreiben - es wäre die erste EM-Teilnahme für ihr Land.

Kroatien vs. Türkei (20.05 Uhr im LIVE-TICKER)

Es galt als das engste Duell der Playoff-Runde. Nach dem 3:0 im Hinspiel scheint die Qualifikation der Kroaten allerdings nur noch Formsache zu sein.

Vor dem Rückspiel hängt der Segen bei den Türken mächtig schief: es wird bereits offen über die Nachfolge von Trainer Guus Hiddink spekuliert, erste Namen wie Berti Vogts machen die Runde. Diese Spekulationen dürften gewiss nicht zur Konzentration der türkischen Elf auf das Wesentliche beitragen.

Um doch noch zur EM fahren zu können, bräuchte es schon ein "Wunder von Zagreb". Doch daran glaubt selbst im türkischen Team kaum noch jemand.

Sogar Trainer Guus Hiddink hat die EM anscheinend bereits abgeschrieben: "Es wird sehr schwierig. Es wird fast unmöglich."

Die Kroaten haben im Rückspiel somit alle Trümpfe in der Hand, auch wenn Trainer Slaven Bilic warnt: "Wir können uns nicht ausruhen, nicht mal ein bisschen. Das kann gefährlich werden."

Montenegro vs. Tschechien (20.15 Uhr im LIVE-TICKER)

Als Favorit ging Tschechien ins Hinspiel und wurde dieser Rolle vollkommen gerecht. 2:0 hieß es am Ende.

Für das junge Land Montenegro würde eine EM-Teilnahme eine Sensation bedeuten, die allerdings bei dieser Ausgangslage noch unwahrscheinlicher erscheint.

Trotzdem will Trainer Dejan Damjanovic in Podgorica nicht nur den netten Gastgeber mimen. Ein frühes Tor soll her, um die Tschechen noch einmal in die Bredouille zu bringen: "Wenn wir ein schnelles Tor schaffen, ist das Spiel wieder offen und alles ist möglich."

Ganz ähnlich klingt die Marschroute, die Tschechiens Spielgestalter Tomas Rosicky ausgibt: "Unser Anspruch ist ganz einfach: wir möchten ein Tor erzielen. Wenn wir das schaffen, wird es schwer uns noch einzuholen."

Irland vs. Estland (20.45 Uhr im LIVE-TICKER)

Die Esten feierten bereits das Erreichen der Playoffs wie einen Titel. Gegen Irland war die Elf aus dem Baltikum dann aber chancenlos und verlor mit 0:4. Giovanni Trapattoni und seine Mannschaft könnten damit die Flüge nach Polen und in die Ukraine quasi schon einmal buchen.

Trapattoni möchte allerdings nichts übereilen: "Die Katze ist im Sack, aber der Sack ist noch nicht zu", sagte Trap auf Englisch bei einer seiner legendären Presskonferenzen. In Dublin kann er wieder John O'Shea vom AFC Sunderland aufstellen, während der Einsatz von Damien Duff nach einer Rippenverletzung noch fraglich ist.

In Estland macht man sich wenig Hoffnung auf ein Happy End der beiden wichtigsten Länderspiele der Landesgeschichte. "Manche Märchen haben eben ein trauriges Ende", meint Kapitän Raio Piiroja.

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