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Hitzfeld: UEFA-Kalender "eine Katastrophe"

SID
Ottmar Hitzfeld hat harsche Kritik am Terminkalender der UEFA geübt
© Getty

Der Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld bezeichnete den Rahmenterminkalender der UEFA mit den EM-Qualifikationsspielen Anfang Juni als "Katastrophe".

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Der Schweizer Nationaltrainer und ehemalige Bundesliga-Meistercoach Ottmar Hitzfeld bezeichnete den Rahmenterminkalender der UEFA mit den EM-Qualifikationsspielen Anfang Juni als "Katastrophe".

"Er beinhaltet, dass eine Nationalmannschaft am 3. oder 4. Juni ein Spiel hat, obwohl die einzelnen Ligen in Etappen aufhören. Das ist ein Unding. Es kann nicht sein, dass zwischen dem 14. Mai und 4. Juni eine dreiwöchige Pause eingelegt wird", meinte der 62-Jährige in einem Interview im "Kicker" in Bezug auf das Bundesliga-Finale am 14. Mai.

Hitzfeld: Nationaltrainer mit "Riesenproblem"

Man könne die Nationalmannschaften keineswegs für drei Wochen zusammenziehen. Deshalb hätten die Nationaltrainer ein Riesenproblem, die Spieler müssten auf Urlaub verzichten, und "die meisten Vereine beginnen um den 20. Juni wieder mit der Vorbereitung".

Warum müsse ein Champions-League-Finale an einem Samstag stattfinden, was die Saison noch zusätzlich in die Länge ziehen würde, fragte Hitzfeld.

"Bei diesem Spiel kann man meinetwegen eine Ausnahme machen, dann sind es halt zwei Wochen. Aber drei Wochen sind eindeutig zu lang. Außerdem hat das Finale der Champions League eine so überragende Bedeutung, dass man es auch auf einen Mittwoch legen kann. Auch das Pokalfinale muss nicht an einem Samstag stattfinden." Aufgrund der vielen Spiele, so Hitzfeld weiter, "herrscht diese Terminnot, da muss man flexibler agieren".

Auch Capello unzufrieden

Hitzfeld selbst wisse nicht, nach welchen Kriterien die Verbände entscheiden, ob Sponsoren ein Mitspracherecht haben oder die TV-Anstalten. "Es geht ja ums große Geld. Viele Spieler und Trainer leiden darunter. Dem wahren Fußball ist damit nicht gedient."

Hitzfeld verweist auch auf die mentalen Probleme: "Es ist logisch, dass die Spieler schon ein bisschen abschalten", so der einstige Trainer von Borussia Dortmund und Bayern München. Vor allem müsse man die medizinischen Aspekte berücksichtigen, "die Verletzungsgefahr ist größer, wenn man nicht kontinuierliche Spielpraxis hat und von null auf hundert starten muss."

Hitzfeld habe im Rahmen des EM-Qualifikationsspiels der Eidgenossen in England (2:2) mit seinem Kollegen Fabio Capello gesprochen. "Capello hat nicht nur geschimpft, sondern geflucht, was das für ein Unding ist - obwohl sie in England bis zum 22. Mai gespielt haben." Dennoch sei es unverantwortlich, es müsse eine Lösung geben, so Hitzfeld.

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